Kampf der Generationen: Warum tut ihr euch das an?
Warum wir die Grabenkämpfe zwischen Generationen überwinden sollten und gute Kollegialität keine Frage des Alters ist.
So oft sitze ich im Coaching, höre die Geschichten von den gemeinen Spielchen und Kraft zehrenden Grabenkämpfen in und zwischen Teams – und denke mir jedes Mal: Warum tut ihr euch das eigentlich alles an? 🙄
Wenn ich erfahre, dass sich Kolleginnen jeden Tag sehen, doch seit Jahren nicht miteinander gesprochen haben.
Wenn sich ganze Teams gegen ihre Chefs verbünden und es nur noch um ein „Wir hier unten gegen die da oben“ geht.
Wenn Manager cooles New Work ausrufen, doch gewohnt weiterhin Macht über Menschlichkeit stellen.
Wenn Menschen systematisch ausgegrenzt, übergangen, klein gemacht oder vorgeführt werden, weil sie zu stark, zu schwach, zu laut, zu leise, zu schlau, zu dumm, zu schnell, zu langsam, zu alt, zu jung, zu weiblich, zu männlich oder irgendwie für irgendwen zu anders sind – und Angst machen.
Manchmal wundere ich mich, wie Unternehmen überleben, wenn über Jahre mehr Energie in zwischenmenschliche Grabenkämpfe als in ökonomische Wertschöpfung fließt. 🤯
Wenn ich mit Klientinnen und Klienten im Coaching darüber spreche, was Kollegialität für sie persönlich und konkret bedeutet, dann sagen sie häufig:
🥳 Spaß im Team haben,
🎯 gemeinsam Ziele erreichen,
🤝 sich unterstützen, füreinander da sein,
👨👩👧 das Gefühl von Zugehörigkeit und
🔗 Verbundenheit spüren.
Mal ehrlich, sind diese Ziele eine Frage des Alters, und ist gute Kollegialität nur innerhalb einer Generation möglich? Meine Erfahrung: nein, ganz im Gegenteil!
Die Arbeit an der Lösung von Generationenkonflikten liegt für mich in der bewussten Akzeptanz von Verschiedenheit sowie in mehr Klarheit in der Kommunikation.
Echtes Interesse, das Denken und Handeln anderer verstehen zu wollen, statt pauschal ganze Generationen stereotyp in Schubladen zu stecken.
Die Zeit für „Hey, warum ist dir das wichtig?“ und „Ich würde gern verstehen, warum du so gehandelt hast“, statt „Der/die ist irgendwie komisch/falsch/krank“.
Das Bewusstsein über die Vorteile von Geschlechter- und Altersdiversität wird in der Arbeitswelt zunehmend präsenter. Doch im täglich kollegialen Miteinander bedeutet es noch Reflexion und Arbeit an sich selbst sowie gemeinsam als Team:
Falls du Lust hast, mit deinen Kolleginnen und Kollegen mehr Spaß im Job zu haben, dann sind hier 3 Fragen zur Reflexion:
👉 Was heißt Kollegialität konkret für dich und was kannst du hierzu mit deinen Stärken, deiner Persönlichkeit und aus deiner Rolle heraus im Team beitragen?
👉 Gibt es etwas, das du an deinen Kolleginnen und Kollegen schätzt, und was glaubst du, schätzen sie an dir?
👉 Wissen deine Kolleginnen und Kollegen sowie deine Führungskraft, wie du dich im Team fühlst und was du dir für eine gute Zusammenarbeit von ihnen wünschst?
Es klingt vielleicht verrückt, aber sprecht doch auch mal darüber.
Es lohnt sich, Energie in mehr echtes Interesse und Verständnis füreinander zu investieren, statt in Grabenkämpfen zu versumpfen. Denn mal ehrlich, wer von euch hat wirklich etwas gegen gute Zusammenarbeit und mehr Freude im Job? 😎