So bereitest Du Dich auf Deine Rolle als Führungskraft vor. ©Getty, miniseries

Karriereplanung: So bereitest Du Dich optimal auf Deine erste Führungsposition vor

Wenn Dein Jobwechsel den Sprung in Deine erste Führungsposition bedeutet, ist das ein wichtiger Karriereschritt. Hier findest Du hilfreiche Tipps, wie Du die ersten Tage im neuen Job als Chef oder Chefin meisterst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Start in Deine erste Führungsposition erfordert eine gewisse Vorbereitung, um von Beginn an zu überzeugen.

  • Wichtig ist dabei sowohl die fachliche als auch die persönliche Vorbereitung.

  • Die Selbstpräsentation am ersten Arbeitstag entscheidet maßgeblich über Dein Image als neue Führungskraft. Wichtig ist deshalb, dass Du diese sorgfältig gestaltest und vorab übst.

  • Als Chef oder Chefin gilt es, einen gewissen Abstand zu den Mitarbeiter•innen zu wahren, aber trotzdem ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen, das auf gegenseitigem Respekt basiert.

  • Zudem darfst Du nicht vergessen, dass auch als Führungskraft gewisse Erwartungen „von oben“ an Dich gestellt werden. Offen über diese zu sprechen und Dich langsam in dieser neuen Position einzufinden, ist daher das beste Erfolgsrezept.

Wenn Du als externe Führungskraft in ein neues Unternehmen kommst, bringt das den Vorteil mit sich: Du bringst bereits eine gewisse Autorität mit. Allein dadurch, dass die Mitarbeiter•innen noch nicht wissen, wen sie vor sich haben und Dir respektvoll begegnen werden. Das macht die Sache einfacher als bei einem internen Aufstieg vom Mitarbeitenden zur Führungskraft.

Trotzem ist es wichtig, dass Du Dich von Beginn an richtig präsentierst, um diesen Respekt zu bewahren und Deine natürliche Autorität zu behalten beziehungsweise weiter auszubauen. Dabei spielen sowohl fachliche als auch persönliche Faktoren eine Rolle.

Wie bereitest Du Dich richtig auf diesen Karrieresprung vor?

1. Tipp: Fachliche Vorbereitung 📚

Fachliche Kompetenzen stehen bei der Auswahl von Führungskräften nicht an erster Stelle. Schließlich geht es weniger darum, Expert•in zu sein, als darum, die Expert•innen im eigenen Team zu koordinieren. Du bist sozusagen das zentrale Steuerungselement und deshalb umfasst die fachliche Vorbereitung eher grundlegende Führungskompetenzen.

Gerade, wenn Du noch keine Führungserfahrung hast, kann es sich daher lohnen, vor dem Jobantritt entsprechende Seminare zu belegen, Bücher zu lesen oder ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Du solltest Dich dabei mit Themen wie Konfliktmanagement, Mitarbeitermotivation oder Organisation auseinandersetzen. Diese fachliche Vorbereitung hilft Dir, vom ersten Tag an als Führungskraft zu überzeugen. Sie schenkt Dir zudem mehr Selbstvertrauen und hilft dadurch gegen die eventuelle Nervosität in der Anfangszeit.

2. Tipp: Persönliche Vorbereitung 🙆

Neben der fachlichen ist auch die persönliche Vorbereitung wichtig. Du musst beispielsweise gezielt Deine Ängste abbauen und Selbstbewusstsein aufbauen. Ebenso ist es erforderlich, Dir ein Bild davon zu machen, welche Art von Führungskraft Du sein möchtest – sozusagen von Deinem „Personal Branding“. Denn dieses bestimmt vom ersten Tag an, wie Du Dich gegenüber Kolleg•innen, Vorgesetzten oder Mitarbeiter•innen verhältst.

Zur persönlichen Vorbereitung gehört zudem die Arbeit an grundlegenden Soft Skills wie Deiner Kritikfähigkeit, Deiner Zielstrebigkeit oder der Fähigkeit, Aufgaben zu delegieren. Auch hier können Dir entsprechende Seminare, Bücher & Co helfen.

3. Tipp: Selbstpräsentation 🎤

Die wohl größte Herausforderung bei Deinem Start in die erste Führungsposition ist die Antrittsrede. Jeder wartet schließlich gespannt darauf, den neuen Chef beziehungsweise die neue Chefin kennenzulernen und daher prägt Deine Selbstpräsentation am ersten Arbeitstag den Eindruck, welchen die Mitarbeiter•innen von Dir erhalten. Ist dieser Eindruck positiv, kann dies auf die folgenden Tage, Wochen oder Monate ausstrahlen.

Erzähle daher kurz, wer Du bist und bring dabei die wichtigsten beruflichen Stationen sowie einige persönliche Details wie Deine Hobbys ein. Ebenso gilt es, einen Blick in die Zukunft zu werfen und zu skizzieren, welche Ziele Du in der Führungsposition verfolgst oder was Du von der Arbeit im neuen Unternehmen erwartest. Optimistische und positive Formulierungen können dabei motivierend auf die Mitarbeiter•innen wirken.

Vor allem solltest Du sympathisch, authentisch und vertrauenswürdig auftreten und die Mitarbeiter•innen dazu ermutigen, für ein persönliches Gespräch auf Dich zuzukommen. So kannst Du die einzelnen Mitglieder des Teams noch einmal in Ruhe einzeln kennenlernen.

4. Tipp: Abstand und Nähe 🫱🏼‍🫲🏾

Trotzdem gilt es, einen gewissen Abstand zum Team zu wahren. Zwar ist es wünschenswert, dass Du beliebt bist, das funktioniert als Führungskraft aber nicht auf einer freundschaftlichen Ebene, sondern durch Eigenschaften wie Berechenbarkeit, Fairness oder Inspiration. Wichtig ist somit, eine klare Grenze zu ziehen zwischen Beruflichem und Privatem.

Du musst nicht bei allen Teamaktivitäten nach Feierabend dabei sein oder jeden Scherz im Büro mitmachen. Hierbei gilt es, einen gesunden Mittelweg zu finden, um eben nicht als Spaßverderber zu gelten, aber trotzdem die Kontrolle zu behalten. Das verschafft Dir Respekt sowie Anerkennung.

5. Tipp: Vertrauen gewinnen 🗳️

Vertrauen ist ein wichtiges Stichwort in einer guten Beziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter•innen. Allerdings musst Du Dir dieses Vertrauen erst verdienen. Wichtig ist deshalb, dass Du Dir vorab Ziele für die ersten Tage in der Führungsposition gesteckt hast und weißt, welches „Personal Branding“ Du verfolgst. So können sich die Mitarbeiter•innen direkt ein Bild von Dir machen und je einheitlicher dieses ist, desto mehr schneller werden sie Dir vertrauen.

Berechenbarkeit und ein transparenter Führungsstil können Dir helfen, Vertrauen zu gewinnen. Angenommen, Du hat ein Image als verständnisvolle und faire Führungsraft, so darfst Du einen Mitarbeiter für einen Fehler nicht bloßstellen, sondern musst gelassen und gerecht reagieren – um ein anschauliches Beispiel zu nennen.

6. Tipp: Gegenseitiger Respekt 🙇

Respekt sollte mit Vertrauen einhergehen und niemals aus Angst resultieren. Stattdessen beruht Respekt auf Gegenseitigkeit. Daher musst erst einmal Du die Mitarbeiter•innen respektvoll behandeln, bevor Du dies auch umgekehrt erwarten kannst. Begegne ihnen daher vom ersten Arbeitstag als neue Führungskraft an auf Augenhöhe, zeig Interesse an ihren Meinungen, Problemen oder Zielen, sprich Lob aus, nimm sie ernst und zeig Dich auch Kritik gegenüber offen.

Zudem musst Du glaubwürdig sein – lass Deinen Worten konkrete Taten folgen. Wäge daher genau ab, was Du sagst oder versprichst. Dann werden Deine Mitarbeiter Dich respektieren, gerade weil Du als Führungskraft überzeugst. Arrogantes Auftreten, ständige Meinungsänderungen, das Drücken vor Verantwortung oder andauerndes Meckern, weil Projekte nicht so laufen wie gewünscht, machen Dich hingegen schnell unbeliebt.

7. Tipp: Erwartungen managen ⚖️

Zuletzt darfst Du nicht vergessen, dass Du fortan zwar Führungskraft bist, aber trotzdem noch eigene Vorgesetzte hast. Es geht deshalb nicht nur darum, Dich gegenüber Deinem Team richtig zu verhalten und zu präsentieren, sondern auch gegenüber Deinen Chef•innen.

Klär deshalb frühzeitig, welche Erwartungen sozusagen „von oben“ an Dich gestellt werden und versuch, eine positive Beziehung zu Deinen Vorgesetzten aufzubauen. Dafür musst Du die Organisationsstrukturen und Weisungsketten im neuen Unternehmen kennenlernen und verstehen.

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