Google muss Android und Chrome nicht aus Wettbewerbsgründen abtreten, jedoch verstärkt Daten teilen. (Quelle: unitysphere - 123RF)

Keine Zerschlagung: Gericht zwingt Google zur Datenteilung

Ein US-Bundesgericht hat im langjährigen Kartellverfahren gegen Google entschieden, dass der Internetkonzern seine zentralen Produkte Chrome und Android nicht verkaufen muss. Damit scheiterte der Versuch der US-Regierung, eine Zerschlagung des Unternehmens durchzusetzen.

Richter Amit Mehta argumentierte, die Forderungen seien zu weitreichend gewesen, wie unter anderem BR berichtet. Die Klage war bereits 2020 zum Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump eingereicht und von der nachfolgenden Regierung weiterverfolgt worden.

Google muss Daten teilen

Ganz ohne Auflagen bleibt Google jedoch nicht: Das Unternehmen muss künftig Teile seines Suchmaschinen-Index und bestimmte Nutzungsdaten mit Wettbewerbern teilen. Damit sollen Konkurrenten wie Microsofts Bing, DuckDuckGo oder auch KI-Entwickler wie OpenAI bessere Chancen beim Aufbau eigener Angebote erhalten. Google kündigte an, die Vorgaben sorgfältig zu prüfen und äußerte Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes.

Dem Urteil ging ein fünfjähriger Rechtsstreit voraus. Bereits 2024 war festgestellt worden, dass Google mit einem Marktanteil von rund 90 Prozent ein illegales Monopol bei der Internetsuche und Suchmaschinenwerbung aufgebaut hat. Auch Zahlungen in Milliardenhöhe an Apple, um als Standardsuchmaschine auf iPhones voreingestellt zu bleiben, bleiben weiterhin erlaubt. Analysten sehen darin ein zentrales Element von Googles Marktstellung.

Weitere Verfahren stehen an

Das Verfahren gilt als das bedeutendste US-Kartellverfahren seit Jahrzehnten. Neben diesem Fall laufen weitere Prozesse gegen Google, etwa zur Online-Werbung und zum App-Geschäft. Zugleich nehmen US-Behörden auch andere große Tech-Konzerne wie Meta, Amazon und Apple stärker ins Visier. An der Börse reagierten die Anleger positiv: Die Alphabet-Aktie legte nachbörslich um fast sieben Prozent zu, auch Apple profitierte mit einem Kursplus von knapp drei Prozent.

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