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Klarheit und Stabilität: Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Widerstandsfähigkeit von Industrieunternehmen stärken

Deutschlands Industrie benötigt Klarheit und Stabilität seitens der Politik und der EU, um ihre Dynamik im Übergangsprozess zu einer nachhaltigen Transformation aufrechtzuerhalten.

Deutschlands Industrie hat ein enormes Wachstums- und Innovationspotenzial. Das zeigte sich auch auf der HANNOVER MESSE: Robotik, Automatisierungstechnologie, KI –die Aussteller setzen zahlreiche neue Maßstäbe mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Vom 31. März bis 4. April 2025 war auch die Mader GmbH & Co. KG gemeinsam mit ihrem Partner Ideal Makina hier vertreten. Präsentiert wurden innovative Lösungen zur Stickstofferzeugung und -versorgung vor Ort für verschiedenste Anwendungen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist dies nachhaltig, da es kosteneffizienter und zuverlässiger als Gaslieferungen ist. Ein solcher Ansatz gehört auch in den Kontext der Kreislaufwirtschaft.

Vorteile der Erzeugung des eigenen Stickstoffs im bedarfsgerechtem Reinheitsgehalt:

  • CO₂-Reduktion (Senkung des ökologischen Fußabdrucks durch Reduzierung von Transportwegen und durch eine ressourcenschonende Erzeugung)

  • Minimierung des Energieverbrauchs

  • vollständige Kontrolle über die eigene Stickstoffversorgung

  • Kosteneffizienz (z.B. Senkung der Gaskosten)

  • Vermeidung von Lieferengpässen

  • Prozessoptimierung

  • Gewährleistung einer zuverlässigen Stickstoffversorgung (keine Abhängigkeit von  externen Anbietern und keine ständige Überwachung der N2 -Versorgung )

  • Vermeidung von Transportemissionen, die Stickstofflieferungen verursachen.

Marco Jähnig, Mitglied der Geschäftsführung, und Philipp Komenda, Leiter Projektierung für Druckluft- und Stickstofftechnik, bemerken rückblickend, dass das Interesse an Stickstofftechnik enorm ist, weil die Themen Unabhängigkeit, Kosteneinsparungen und nachhaltige Prozesse immer relevanter werden. Doch damit die nachhaltige Transformation wirtschaftlich tragfähig ist und kein Hindernis darstellt, benötigen Unternehmen einen stabilen und kohärenten Rahmen, der es ihnen ermöglicht, ihre Tätigkeiten und Wertschöpfungsketten auf den Transitionspfad richtig auszurichten.

Übergange sind strategische Chancen, um die Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Widerstandsfähigkeit von Unternehmen zu stärken.

Viele Unternehmen haben bereits zahlreiche Investitionen getätigt, um die EU-Verpflichtungen zu erfüllen. Die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Sorgfaltspflicht befähigen sie, die ökologischen und sozialen Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig ihre Resilienz gegenüber den damit verbundenen Risiken zu stärken. Was es jetzt braucht, ist allerdings ein klarer Rahmen wie das Omnibus-Paket: Die Europäische Kommission schlägt darin vor, wichtige Green-Deal-Verordnungen zu überarbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit durch eine Vereinfachung der Berichtspflichten zu fördern: die Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD, 2022), die Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen (CSDDD, 2024), die Verordnung über die EU-Taxonomie (2020) sowie den Mechanismus zur Anpassung des Kohlenstoffgrenzwerts (CBAM, 2023).

Die Vereinfachung von Regelungen, die durch das Omnibus-Paket unterstützt wird, muss ein Hebel für Fortschritt, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit sein und darf nicht zu einem Verzicht auf Nachhaltigkeitsambitionen führen. Auch die Verabschiedung des Clean Industrial Deal durch die Europäische Kommission schafft einen stabilen, berechenbaren und anreizschaffenden Rahmen, um die Dekarbonisierung der Wirtschaft zu beschleunigen und Innovationen zu fördern und gibt konkrete Antworten auf die aktuellen Herausforderungen, vor denen die Unternehmen stehen. Dazu gehören niedrigere Energiekosten, ein fairer Wettbewerb für kohlenstoffarme Produkte, Investitionen in saubere Technologien, digitale Souveränität und die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft.

Weiterführende Informationen:

  • Ulrike Böhm: Die Macht der kleinen Schritte. Wie man als mittelständisches Unternehmen zum Klimaretter wird. In: Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewusstsein für Dringlichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020.

  • Ulrike Böhm: Ein Mittelständler digitalisiert sich – Von Erfolgen, Hürden und Nachhaltigkeit. In: CSR und Energiewirtschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. 2. Auflage 2020.

  • Ulrike Böhm, Stefanie Kästle, Julia Sulzberger: Ein Mittelständler auf dem Weg zur Klimaneutralität. In: Klimaneutralität in der Industrie. Aktuelle Entwicklungen – Praxisberichte – Handlungsempfehlungen. Hg. von Ulrike Böhm, Alexandra Hildebrandt, Stefanie Kästle. Springer Gabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2023.

  • Stefanie Kästle und Werner Landhäußer: Druckluft 4.0 goes green: Herausforderungen, Chancen und innovative Lösungen am Beispiel der Mader GmbH & Co. KG. In: CSR und Digitalisierung. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. 2. Auflage 2020.

  • CSR und Energiewirtschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. 2. Auflage 2020.

  • Helen Landhäußer: Klimaneutralität durch Digitalisierung – von der Transformation analoger Technologien und GreenTech Unicorns. In: Klimaneutralität in der Industrie. Aktuelle Entwicklungen – Praxisberichte – Handlungsempfehlungen. Hg. von Ulrike Böhm, Alexandra Hildebrandt, Stefanie Kästle. Springer Gabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2023.

  • Stefanie Kästle und Werner Landhäußer: Druckluft 4.0 goes green: Herausforderungen, Chancen und innovative Lösungen am Beispiel der Mader GmbH & Co. KG. In: CSR und Digitalisierung. Der digitale Wandel als Chance und Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. 2. Auflage, SpringerGabler Verlag, Heidelberg Berlin 2021.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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