Klimaschutz und Nachhaltigkeit: Zur Schlüsselrolle der Bau- und Immobilienwirtschaft
Bauen ist ein komplexer Vorgang, an dem verschiedene Akteure von der Projektidee, frühen Planung bis zur Inbetriebnahme beteiligt sind. In der gesamten Wertschöpfungskette sind allerdings neben der ökonomischen auch die ökologische und soziale Dimension gleichrangig zu beachten. Im Bereich Ökologie steht vor allem eine Orientierung am Lebenszyklus und damit der Stärkung der Herstellungs- und Rückbauphase im Fokus, denn Gebäude gehören zu den größten Verbrauchern von natürlichen Ressourcen und sind für einen erheblichen Teil der Treibhausgasemissionen und deren Auswirkungen auf den Klimawandel verantwortlich.
Hier zeigt sich die Dringlichkeit, mit der sich Architekten und Bauherren weiterentwickeln und Verantwortung übernehmen müssen.
Es ist leicht erkennbar, wer einfach nur auf den Trend-Zug der Nachhaltigkeit aufspringt oder sich engagiert dem Unausweichlichen zu stellt. Das braucht es nicht nur ein Blick auf das WAS, sondern auch auf das WIE. Prozesse in Unternehmen sind nicht sofort sichtbar – sie müssen (kritisch) hinterfragt, eingeordnet und reflektiert werden. Das kostet Zeit und Mühe, lohnt sich aber, weil es auch Lernbausteine für andere Unternehmen sind. Kein Unternehmen in der Baubranche kann es sich heute mehr leisten, das eigene Nichthandeln im Nachhaltigkeitskontext durch „Mehrkosten“ zu rechtfertigen oder halbherzig den unterschiedlichen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden.
Nachhaltigkeit ist heute aus der Baubranche nicht mehr wegzudenken. Es profitieren derzeit allerdings vor allem jene Akteure, die rechtzeitig agierten und schon vor Jahren die Dringlichkeit des Themas erkannt haben. So wird der DMK Award für nachhaltiges Bauen bereits seit 2010 von der Dagmar + Matthias Krieger Stiftung in Zusammenarbeit mit Krieger + Schramm ausgelobt. Ziel ist es, das Thema Nachhaltigkeit sowie eine zukunftsorientierte und umweltbewusste Bauweise in die Breite zu tragen. Engagierte Architekten, Planer und Projektentwickler sowie Hochbauämter/ Stadtplanungsämter werden gefördert. Teilnahmeberechtigt sind alle Projekte (Neubau oder Umbau/Ausbau von Bestandsimmobilien). Es wird ein regelmäßiges Preisgeld von über 6.000 Euro ausgelobt. Die Bewertung erfolgt anhand der Kriterien ökologische Qualität, ökonomische Qualität, soziokulturelle und funktionale Qualität, technische Qualität, Prozessqualität. Die Jury besteht aus sechs Experten, die besonders die Nachhaltigkeit des Gesamtprojektes im Fokus haben. Der Preis wurde bislang jährlich und zukünftig jedes zweite Jahr ausgelobt.
Um die Gewinnerprojekte zu präsentieren, wird nach jedem DMK Award eine Ausstellung an einem öffentlichen Ort wie z.B. Stadtplanungsamt, Rathaus in deutschen Großstädten durchgeführt. Durch den DMK Award konnte ein großes Architektennetzwerk aufgebaut werden, von denen auch der Baudienstleister KRIEGERR & SCHRAMM enorm profitiert. Seit 1998 ist das Unternehmen nach DIN ISO 9001 zertifiziert und konnte im Jahr 2018 die Umstellung auf die neue Revision 9001:2015 erfolgreich durchführen.
Der Blick auf Einzelbeispiele wie dieses schärft zugleich den Fokus auf das, worauf es in der Bau- und Immobilienwirtschaft – auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen durchs Bauen - ankommt:
Ökonomische Aspekte:
• Bauinvestitionen
• Baunutzungskosten
Ökologische Aspekte:
• Energieverbrauch
• Flächeninanspruchnahme
• Wasserverbrauch
• Ressourceninanspruchnahme
• Abfallaufkommen
Soziokulturelle Aspekte:
• Aufenthalt in Innenräumen
• gestalterische Qualität
• Gesundheit und Wohlbefinden
Green-Building-Aspekte:
• Thermische Behaglichkeit
• Energieeinsparung
• Betriebskostensenkung
• Umnutzungsfähigkeit.
Weiterführende Informationen:
Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewusstsein für Dringlichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020.
Matthias Krieger: Praxiswissen Eigentumswohnung: Was Sie vor dem Kauf einer Neubauwohnung wissen sollten. BusinessVillage Verlag, Göttingen 2020.