Klingt gut – passt aber nicht. Warum so viele Jobwechsel enttäuschen
Arbeitgeberwahl: Die 3 größten Irrtümer – und wie du’s besser machst.
„Das klingt gut – den Job nehme ich.“
Aber klingt gut heißt noch lange nicht: passt gut.
Viele Menschen entscheiden sich für einen Job, weil das Gehalt stimmt, der Titel Eindruck macht und die Website überzeugt.
Doch ein paar Wochen später kommt das böse Erwachen:
Das Umfeld passt nicht.
Die Werte sind andere.
Die Führung? Ganz anders als versprochen.
Ich begleite regelmäßig Menschen, die merken:
Sie haben sich „blind verliebt“ – in das Außen. Und dabei übersehen, was innen eigentlich wichtig gewesen wäre.
💥 Die 3 häufigsten Denkfehler bei der Arbeitgeberwahl
1. „Das Gehalt ist super – der Rest wird schon passen.“
Das tut er oft nicht.
Wenn du dich Montagfrüh mit Bauchweh aus dem Bett quälst, helfen auch 10.000 € mehr im Jahr nicht.
2. „Ich kann das eh erst bewerten, wenn ich drin bin.“
Falsch.
Du kannst und solltest vorher gezielt fragen – im Gespräch, im Team, im eigenen Bauchgefühl.
3. „Ich probier’s einfach mal – wird schon passen.“
Kann gut gehen. Muss aber nicht.
Dein Job ist kein Überraschungsei. Sondern der Ort, an dem du einen Großteil deiner Energie verbringst.
Die Wahrheit ist:
Ein Jobwechsel ist mehr als ein neuer Schreibtisch. Es ist ein neuer Rahmen für dein Denken, Handeln, Wirken – oder auch: dein Stillstehen.Heidi Steinberger
Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, innezuhalten – und dir die richtigen Fragen vorab zu stellen. Fragen, die du nicht im Karriereportal findest oder in Büchern nachzulesen sind. Sondern in dir.
Wirst du als Mensch gesehen – oder als Mittel zum Zweck?
Ist der Umgang respektvoll – oder höflich-distanziert?
Wird dir zugehört – oder nickt man, während man schon die nächste Antwort formuliert?
Dürfen deine Gedanken Raum bekommen – oder wird von dir erwartet, dass du dich einfügst?
Trägt die Aufgabe das Potenzial, dich zu fordern, ohne dich zu überfordern?
Bist du in der Lage, deine Stärken zu leben – oder verbringst du den Großteil deiner Energie damit, deine Schwächen auszubalancieren?
Gibt es Raum für Entwicklung – oder wird Veränderung eher belächelt?
Wirst du ermutigt, Verantwortung zu übernehmen – oder kleingehalten im Komfort der Routinen?
Passt das Tempo des Unternehmens zu deinem eigenen?
Wird Leistung anerkannt – oder einfach nur erwartet?
Dürfen Fehler passieren – oder wird Leistung mit Angst vermischt?
Und ganz zentral: Kannst du du selbst sein – oder spielst du eine Rolle?
Diese Fragen lassen sich nicht immer alle im Vorstellungsgespräch beantworten.
Aber sie helfen, mit anderen Augen hinzuschauen. Und mit dir selbst im Gespräch zu bleiben.
Denn ein Job ist mehr als eine Entscheidung auf dem Papier.
Er prägt, beeinflusst, fordert, verändert. Jeden Tag.
Mein Impuls für dich
Diese Fragen sind keine Checkliste zum Abhaken.
Sie sind ein Spiegel. Und dieser Spiegel zeigt nicht nur, was da draußen ist – sondern auch, was in dir Bedeutung hat.
Je nach Persönlichkeit, Biografie und Lebensphase fallen die Antworten anders aus. Und genau deshalb gibt es keine allgemeingültige Wahrheit – sondern nur deine.
Finde heraus, was dein persönlicher Kompass ist.
Denn: Ein guter Jobwechsel beginnt nicht mit einer Stellenanzeige.
Sondern mit Klarheit.