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Kochen kann verändern: Der Klimawandel in uns

Wir können nicht alles richtig machen, aber vieles besser

Viele Menschen handeln heute so, als wären die Ressourcen unseres Planeten unendlich - obwohl sie wissen, wie begrenzt sie sind. Unsere Vorfahren wussten über solche Grenzen nichts, aber sie handelten so, als ob die Ressourcen begrenzt seien. Die Welt sollte zu einem kleinen, begreiflichen Ort gemacht werden, in dem Nachhaltigkeit eine selbstverständliche Praxis ist. Dazu braucht es jedoch Vermittlungsangebote zwischen Globalität und Lokalität, Fernweh und Heimatgefühl, Freiheit und Geborgenheit.

Die auferlegte Isolation der Corona-Krise ist eine enorme Herausforderung für den Einzelnen und die Gesellschaft. Allerdings führt sie auch zu einer inneren Einkehr, denn man wendet sich wieder seinem direkten Umfeld zu, kauft anders ein und stärkt die Regionalwirtschaft (kürzere Transportwege, gesünderes Essen). Nebenher hat das einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung unseres Planeten, denn was wir essen, hat nicht nur mit uns zu tun, sondern hat auch Einfluss auf das Klima. Mit unserer Ernährung können wir den CO2-Ausstoß negativ oder positiv beeinflussen. Essen aus Zutaten, die einen umgeben, zuzubereiten, spart Energie, Verpackung und Geld. Freude am sinnvollen Tun gibt’s gratis dazu. Die Corona-Krise stärkt zudem aus der Not geborene Verhaltensweisen wie Vorratshaltung oder Resteverwertung.

„Eine nachhaltige Küche ist nicht nur gut für das Klima, sondern trägt auch bei zu mehr sozialer Gerechtigkeit, fairen Wirtschaftsbeziehungen und gesunder, hoher Lebensqualität“, schreibt Herbert Hintner im Buch „Kochen kann verändern“, das gemeinsam mit dem Terra Institute entstand.

Um achtsam mit Lebensmitteln und uns selbst umgehen zu können, braucht es das, was der US-amerikanischer Psychologe Daniel Golemans ökologische Intelligenz nennt. Bekannt geworden durch seinen Bestseller „Emotionale Intelligenz“, entdeckte er ökologische Intelligenz vor allem in der „Empathie für alles, was lebt“ - die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, wird auf alle Natursysteme erweitert. Kollektiv wirksam werde sie vor allem durch die Befolgung von „Schwarmregeln“:

1. Erkenne die Folge deines Tuns.

2. Bemühe dich um Verbesserungen.

3. Teile deine Erkenntnisse mit anderen.

Weiterführende Informationen:

Herbert Hintner / Terra Institute: Kochen kann verändern. Besser kochen – nachhaltig einkaufen. Mit Fotos von Frieder Blickle. Folio Verlag, Bozen Wien 2017.

Alexandra Hildebrandt und Claudia Silber: Gut zu wissen... wie es grüner geht: Die wichtigsten Tipps für ein bewusstes Leben. Amazon Media EU S.à r.l. Kindle Edition 2017.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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