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Kreislaufwirtschaft in der Unternehmenspraxis: Zielkonflikte - Chancen - Synergien

Durch zirkuläres Wirtschaften können Umweltbelastungen reduziert, natürliche Ressourcen geschont und Klimaschutz aktiv vorangetrieben werden.

Das von der Deutsche Bundesstiftung Umweltstiftung (DBU) geförderte Projekt „Wege zum zirkulären Geschäftsmodell“ unterstützt teilnehmende Unternehmen dabei, Probleme zu erkennen, negative Wechselwirkungen etwa mit rechtlichen Vorgaben, auf ein Minimum zu reduzieren und nachhaltige Lösungen zu erarbeiten. Zudem werden Empfehlungen für Betriebe entwickelt, die ihr Geschäftsmodell zirkulär ausrichten wollen. Beteiligt am Projekt sind der Verband Klimaschutz-Unternehmen und das Fachgebiet umweltgerechte produkte und prozesse (upp) der Universität Kassel sowie die Projektpartner und die DBU. Das branchenübergreifendes Unternehmens-Netzwerk Klimaschutz-Unternehmen e.V. setzt sich für innovative Lösungen für das Erreichen der klimapolitischen Ziele Deutschlands ein. Das Fachgebiet umweltgerechte produkte und prozesse (upp) der Universität Kassel arbeitet in verschiedenen Forschungs- und Industrieprojekten auf den Gebieten Energie-, Ressourceneffizienz, dezentrale und erneuerbare Energien sowie Klimaschutz und Klimastrategien.

Zielkonflikte und Synergien zwischen Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz

Das 18-monatige Projekt mit 13 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen wie Kunststoff, Logistik, Medizin, Metall oder Textil mit unterschiedlichen Funktionen in Kreisläufen wie Produktion, Dienstleistungen oder Recycling läuft seit September 2024. Zehn der Betriebe sind Klimaschutz-Unternehmen. Im Februar 2025 waren Vertreter vor Ort beim Kunststoffverarbeiter Pöppelmann im niedersächsischen Lohne. Das 1949 gegründete Familienunternehmen entwickelt und produziert innovative Kunststofflösungen für die Automobil- und Lebensmittelindustrie, Medizin- und Diagnostikbranche sowie Industrie und Gartenbau. Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz gehören hier zum festen Bestandteil der Unternehmensstrategie. Über die gesamte Produktpalette hinweg verwendet das Unternehmen in seinen deutschen Werken bereits ca. 40 Prozent Post Consumer Rezyklate aus gebrauchten Produkten und ca. zehn Prozent Post Industrial Rezyklate aus Produktionsabfällen. Im Fokus des Besuchs stand die Frage, wie gut zirkuläre Geschäftsmodelle bisher in der Praxis funktionieren und wie Digitale Produktpässe (DPP) umgesetzt werden können.

An diesem Unternehmensbeispiel zeigt sich allerdings auch, dass zirkuläres Wirtschaften Probleme mit vorgeschriebenen Recyclingquoten bedeuten kann: Wenn Unternehmen langlebige Produkte auf den Markt bringen, werden diese länger genutzt, Bauteile oder Rohstoffe später recycelt und können später erst als Rezyklate wiederverwendet werden. Da sie allerdings ihre Recyclingquoten erfüllen müssen, haben Unternehmen dadurch zu wenig Anreize, langlebige Produkte zu entwickeln. In der Praxis kann Kreislaufwirtschaft also die Entwicklung langlebiger Produkte auch hemmen, obwohl genau das ein Ziel von zirkulärem Wirtschaften ist. Es gibt also noch viele ungeklärte Fragen auf dem Weg zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Auch darf das Thema für Unternehmen nicht noch mehr Bürokratie bedeuten, oder dass sie wettbewerbsrelevante Informationen preisgeben müssen.

Auch die steigende Nachfrage nach nachhaltigeren Dienstleistungen gehört in den Kontext der Kreislaufwirtschaft.

Immer mehr Unternehmen verkaufen zunehmend auch mit ihren Produkten verknüpfte Dienstleistungen. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Transformationsprozesses von einer produktzentrierten hin zu einer serviceorientierten Organisation. Die Mader GmbH & Co. KG ist seit Mai 2014 Mitglied der Klimaschutz- und Energie-Effizienzgruppe der Deutschen Wirtschaft (Klimaschutz-Unternehmen e.V.). Das Unternehmen sieht sich als kompetenten Ansprechpartner in allen Druckluftthemen mit besonderem Augenmerk auf eine für den Kunden optimal zugeschnittene, wirtschaftliche und energieeffiziente Druckluftversorgung. Denn die Versorgungssicherheit ist eine wesentliche Kundenanforderung im Bereich Druckluft. Fällt eine Druckluftanlage aus, sind keine oder nicht genügend Redundanzen eingeplant, hat das Maschinen- und Produktionsstillstände zur Folge. Um vorzusorgen, sollte eine regelmäßige, professionelle Wartung der Anlagen durchgeführt werden. Ein regelmäßiger Service und Instandhaltung von Kompressoren kann ungewollte Stillstandszeiten in der Produktion verhindern sowie die Lebensdauer und Energieeffizienz der Anlage erhöhen sowie schützen vor Ausfällen. Gerade bei älteren Kompressoren kann eine Störung nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden. Im Notfall kann zur Überbrückung auf die Mietgeräte (Druckluftkompressoren) des Unternehmens zurückgegriffen werden.

Auch Reparaturen stärken und fördern neben dem Sharing eine echte Kreislaufwirtschaft, die den Erhalt von Ressourcen und Produkten in den Mittelpunkt stellt.

Damit werden auch der lokale Geist von Gemeinschaften sowie die eigene Identität gestärkt, denn wer repariert, setzt Dinge wieder in Gang in einer reparaturbedürftigen Welt, die durch handwerkliche Intelligenz wieder begreifbar wird. „Für hochwertige Maschinenkomponenten kann sich die Reparatur und Generalüberholung durch den Hersteller lohnen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Mittelständlers. Das ist meistens nicht nur kostengünstiger, sondern senkt auch den Ressourcenverbrauch. Das Unternehmen ist auch Servicepartner für Kompressoren, Wartung, Reparaturen und Drucklufttechnik in Baden-Württemberg und Bayern. Durch die verschiedenen Servicestandorte profitieren Kunden von kurzen Anfahrtszeiten und schnellen Reaktionszeiten in Notfällen (Reparatur mit 24-h Notdienst). Neben den Standorten in Leinfelden (bei Stuttgart), Eichenau (bei München) und Heidenheim (Ostalbkreis) hat das Unternehmen zusätzlich zwei Servicetechniker mit Sitz in den Regionen Allgäu (Kempten) und Südbaden (Rheinau). Gewartet und repariert wird nach Herstellervorgaben mit Original-Ersatzteilen.

Mit dem Remote Service hat der Kunde zudem jederzeit die volle Kontrolle über seine Druckluftanlage, verpassen keinen Wartungstermin, können jederzeit und überall die Leistungswerte seiner Anlage prüfen und werden proaktiv über veränderte Werte und möglicherweise auftretende Probleme informiert. In Kombination mit einem Servicevertrag übernimmt Mader alle anstehenden Arbeiten und sichert den Betrieb der Anlage. Es werden verschiedene Wartungsstufen unterschieden, je nach Hersteller bei unterschiedlichen Betriebsstunden. Eine Standard-Wartung bei Kompressoren umfasst mindestens folgende Wartungsarbeiten: Ölwechsel, Austausch von Luft- und Ölfilter sowie Ölseparator, Prüfung des Ölstands (ggf. Wechsel), Austausch der Filtermatten, Dichtigkeitsprüfung, generelle Funktions- und Leistungsprüfung, Reinigung der Ölkühler und des gesamten Kompressors, Überprüfen der Elektroanlage, Funktionsprüfung Sicherheitsventil etc. Eine erweiterte Wartung findet in der Regel 2-jährlich oder nach 8.000 Betriebsstunden statt und umfasst folgende zusätzliche Arbeiten: Magnetventilwechsel, Keilriemenwechsel, Austausch des Ansaugreglers und Ölwechsel. In Kombination mit einem Hersteller-Garantieprogramm empfiehlt sich der Abschluss eines Wartungsvertrags für die Druckluftanlage. So wird sichergestellt, dass die Herstellervorgaben eingehalten werden und die Wartungen in den vorgegebenen Intervallen durchgeführt werden.

Vorteile für Unternehmen:

  • Verbesserung der Energieeffizienz der gesamten Druckluftanlage

  • Kostenreduktion (keine kostenintensiven Reparaturen)

  • Kostentransparenz (feststehende Kosten geben Planungssicherheit)

  • lange Sicherheit (Wartungsvertrag für Druckluftanlagen)

  • Vermeidung von Druckluft-Leckagen durch konsequente

  • Versorgungssicherheit (keine teuren Stillstandszeiten)

  • Wartung und Austausch von Verschleißteilen.

Weiterführende Informationen:

Die Airgroup ist ein Zusammenschluss regional tätiger Drucklufttechnik-Anbieter in ganz Deutschland. Deutschlandweit werden einheitlich hohe Standards in Servicequalität, Ausbildung der Fachkräfte und dem Angebot innovativer Druckluft-Konzepte geboten.

  • Digitalisierung in der Industrie: Smarte Wartung von Maschinen und Anlagen

  • Im Trend: Mehr Dienstleistungsorientierung in der Industrie

  • Kaufen, mieten oder nach Verbrauch bezahlen: Warum die Frage nach dem passenden Bezahlmodell immer wichtiger wird

  • Ulrike Böhm: Die Macht der kleinen Schritte. Wie man als mittelständisches Unternehmen zum Klimaretter wird. In: Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewusstsein für Dringlichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020.

  • Ulrike Böhm: Ein Mittelständler digitalisiert sich – Von Erfolgen, Hürden und Nachhaltigkeit. In: CSR und Energiewirtschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. 2. Auflage 2020.

  • Ulrike Böhm, Stefanie Kästle, Julia Sulzberger: Ein Mittelständler auf dem Weg zur Klimaneutralität. In: Klimaneutralität in der Industrie. Aktuelle Entwicklungen – Praxisberichte – Handlungsempfehlungen. Hg. von Ulrike Böhm, Alexandra Hildebrandt, Stefanie Kästle. Springer Gabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2023.

  • Stefanie Kästle und Werner Landhäußer: Druckluft 4.0 goes green: Herausforderungen, Chancen und innovative Lösungen am Beispiel der Mader GmbH & Co. KG. In: CSR und Digitalisierung. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. 2. Auflage 2020.

  • CSR und Energiewirtschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. 2. Auflage 2020.

  • Helen Landhäußer: Klimaneutralität durch Digitalisierung – von der Transformation analoger Technologien und GreenTech Unicorns. In: Klimaneutralität in der Industrie. Aktuelle Entwicklungen – Praxisberichte – Handlungsempfehlungen. Hg. von Ulrike Böhm, Alexandra Hildebrandt, Stefanie Kästle. Springer Gabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2023.

  • Stefanie Kästle und Werner Landhäußer: Druckluft 4.0 goes green: Herausforderungen, Chancen und innovative Lösungen am Beispiel der Mader GmbH & Co. KG. In: CSR und Digitalisierung. Der digitale Wandel als Chance und Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. 2. Auflage, SpringerGabler Verlag, Heidelberg Berlin 2021.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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