Microsoft stellt die Weichen: Exchange SE ersetzt fortan klassische Releases. (Quelle: sunnygraph - 123RF)

Microsoft startet Exchange SE: On-Premises im Abo

On-Premises bleibt – aber unter neuen Bedingungen: Microsoft hat die neue Exchange-Version SE veröffentlicht. Die Umstellung bringt vor allem lizenztechnische Änderungen mit sich. Unternehmen müssen sich auf ein neues Servicemodell einstellen, das kontinuierliche Updates statt klassischer Releases vorsieht.

Microsoft hat die allgemeine Verfügbarkeit der "Exchange Server Subscription Edition" (SE) bekanntgegeben. Die neue Version markiert den Übergang zu einem „evergreen“ Modell für On-Premises-Mailserver und richtet sich insbesondere an Unternehmen, die aus regulatorischen oder betrieblichen Gründen weiterhin auf lokale Exchange-Installationen setzen. Anders als Exchange Online bleibt Exchange SE zwar funktional weitgehend unverändert – wird aber künftig über ein neues Lizenzmodell gepflegt.

Fortlaufende Updates

Die wichtigste Neuerung ist der Umstieg auf die Modern Lifecycle Policy. Das bedeutet: Statt eines festen Support-Enddatums erhalten Kunden fortlaufende Updates, solange sie ihre Installationen aktuell halten. Klassische Major-Releases mit Jahreszahlen entfallen künftig. Die SE-Version wird als kontinuierlich gepflegter Codezweig weiterentwickelt und regelmäßig mit kumulativen Updates (CUs) versorgt – geplant sind zwei CUs pro Jahr plus sicherheitsrelevante Hotfixes nach Bedarf.

Technisch basiert Exchange SE auf dem Code von Exchange 2019 CU15. Wer bereits Exchange 2019 nutzt, kann laut Microsoft per In-place-Upgrade auf SE umsteigen – eine komplette Neuinstallation ist nicht nötig. Änderungen beschränken sich auf die Benennung, die Lizenzvereinbarung sowie aktualisierte Build-Nummern. Funktionen, Installationsvoraussetzungen und AD-Schemata bleiben – mit Ausnahme eines möglichen /PrepareAD bei älteren CUs – weitgehend identisch.

Aus für Exchange 2016 und 2019

Ab Oktober 2025 wird Exchange SE die einzige unterstützte On-Premises-Version sein. Exchange 2016 und 2019 laufen dann aus dem Support. Bereits ab SE CU2 soll die gleichzeitige Nutzung mit älteren Versionen unterbunden werden. Künftige Updates werden zudem neue Lizenzschlüssel und modernisierte Setup-Voraussetzungen einführen – auch funktionale Neuerungen sind absehbar.

Microsoft stellt damit klar, dass es auch in Zeiten von Microsoft 365 und Exchange Online eine Perspektive für lokale Exchange-Umgebungen geben soll. Gleichzeitig verschiebt sich der Fokus vom klassischen Versionswechsel hin zu einem fortlaufend aktualisierten Servicemodell – mit allen organisatorischen Anforderungen, die dies mit sich bringt.

IT-Administrator schreibt über Praxiswissen für Admins.

IT-Administrator ist das Praxismagazin für System- und Netzwerkadministratoren und liefert jeden Monat passgenaues, sofort umsetzbares Fachwissen. Auf zahlreichen Intensivseminaren und Trainings vor Ort sowie online können sich Admins zudem umfassend fortbilden. Auf Xing informiert die Redaktion über aktuelle Trends und Themen aus der IT.

Artikelsammlung ansehen