Neuartiger Biochip: Schnüffel-Test für Covid-19
Zunächst klingt es verrückt, dann revolutionär: Das kalifornische Startup Koniku entwickelt biologische Sensoren, die bestimmte Gerüche erkennen können – ganz nach dem Vorbild von Hunden, die darauf trainiert werden, beispielsweise Drogen oder Sprengstoff zu erschnüffeln.
„Wir arbeiten mit Zellen, die wir genetisch modifizieren, um ihnen bestimmte Eigenschaften zu geben“, erklärt Koniku-Gründer Osh Agabi. Als er seine Vision bei der DLD-Konferenz 2019 einem staunenden Publikum präsentierte, stand noch die Nutzung an Flughäfen im Vordergrund: Die neuartigen Sensoren könnten flächendeckend und rund um die Uhr darüber wachen, dass niemand verbotene Substanzen durchs Terminal schmuggelt.
Mit Covid-19 haben sich die Prioritäten des Startups geändert: Seit kurzem läuft eine klinische Feldstudie, in der Koniku testet, wie verlässlich die Biochips auch Anzeichen von Covid-19 erkennen können. Denn die Krankheit verändert auch den Körpergeruch von Patienten.
Ein Team deutscher Wissenschaftler hat bereits gezeigt, dass Hunde darauf abgerichtet werden können, Covid-19-Infizierte zu erkennen. Erfolgsquote in der Studie: 94 Prozent. Bei Grippe-Patienten hat sich auch der Koniku-Chip bereits bewährt.
Sollte die Covid-19-Studie positiv verlaufen, könnte mit der Technologie ein neuartiger Test entstehen – einer, der nicht nur punktuell prüft, ob jemand erkrankt ist, sondern Alarm schlägt, wann immer Menschen in der Nähe sind, deren Körpergeruch eine Covid-19-Infektion signalisiert.
Wie die Biochips funktionieren und wozu sie sich noch eignen, erklärt Agabi im Interview mit DLD – zu sehen auf unserer News-Seite.