Mit Zuversicht ins neue Jahr! | © Coroimage/Getty Images

Neues Jahr – neuer Job: In 5 Schritten zum Erfolg

Bist du schon länger unzufrieden in deinem Job? JETZT ist genau der richtige Zeitpunkt, um aktiv zu werden. Dieser Weg funktioniert auch für Menschen über 50.

Viele Fach- und auch Führungskräfte sind schon seit längerer Zeit unzufrieden in ihrem Job. Nach einer aktuellen Untersuchung auf Stepstone denken 40% aller Beschäftigten mehrmals im Monat daran, den Job zu wechseln. Wie schafft man es, sich aus dieser Unzufriedenheit zu befreien und ins Handeln zu kommen, also die Jobsuche konkret und gezielt anzugehen? Meine Tipps in 5 Punkten.

1. Mach dir deine Stärken und Erfolge klar

Bevor du dich auf den Arbeitsmarkt stürzt, macht es sehr viel Sinn, dich zunächst auf deine Stärken und Erfolge zu besinnen. Es ist im Rahmen der positiven Psychologie empirisch belegt, dass Menschen, die ihre Stärken kennen, erfolgreicher sind. Also, stell dir zu Beginn deiner Jobsuche folgende Fragen:

  • Welche Projekte hast du besonders erfolgreich abschließen können?

  • Wie konntest du den großen Auftrag im vergangenen Jahr gewinnen/das Großprojekt erfolgreich umsetzen/die neue Struktur in deiner Abteilung realisieren?

  • Was schätzen deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders an dir?

  • Bei welchen Aufgaben schauen automatisch alle in deine Richtung?! Wo besitzt du quasi natürliche Autorität?

  • Wie bist du früher durch schwere Zeiten gekommen? Welche Stärken hast du dabei gezeigt, was hat dir geholfen?

Sich klar zu machen, was man besonders gut kann, mit welchen Fähigkeiten und Eigenschaften man sich von anderen abhebt, ist jetzt entscheidend. Es hilft auch, sich der eigenen Stärken im Gespräch mit Freunden, Arbeitskollegen oder auch der Familie bewusst zu werden. In der Regel bekommt man von Dritten die eigenen Stärken noch viel besser gespiegelt, als man sie allein herausfindet. Und das stärkt das Selbstbewusstsein umso mehr!

2. Setze dir ein neues berufliches Ziel

Aus den eigenen Stärken und deinem bisherigen Lebenslauf lässt sich immer ein neues Ziel ableiten. Das muss nicht eins zu eins die Fortsetzung der alten Tätigkeit sein. Du kannst auch Seitenwege einschlagen, z.B. die Branche zu wechseln oder dich durch eine Weiterbildung für andere Aufgaben zu qualifizieren. Wir begleiten mit unserem Beratungsunternehmen OMC besonders viele Führungskräfte dabei, sich aus eigenem Antrieb neu zu orientieren. Der Arbeitsmarkt bietet so viele Möglichkeiten, warum solltest du länger unglücklich in deinem Job bleiben?

Um dein neues Ziel zu erreichen, kann es notwendig sein, eine Weiterbildung zu machen – gerade dann, wenn du dir einen Branchenwechsel wünscht oder einen neuen beruflichen Fokus setzen möchtest. Die eigenen fachlichen Lücken zum Beispiel durch passende Zertifizierungskurse zu schließen zeigt auch, dass es dir wirklich wichtig ist, dein neues Ziel zu erreichen. Das erzeugt Glaubwürdigkeit bei potenziellen neuen Arbeitgebern und zeigt die Ernsthaftigkeit, mit der du deinen Plan verfolgst.

Am besten ist, ein neues berufliches Ziel (und den konkreten Weg dahin) mit einem Karrierecoach oder einer Beraterin bzw. einem Berater zu besprechen. Manchmal hilft eine neutrale Sicht auf die Dinge. In jedem Fall ist der Austausch zu deinen Ideen wichtig – auch mit Freunden oder der Familie.

3. Optimiere deine Unterlagen und deine Social-Media-Profile

Ein zeitgemäß gestalteter und aussagekräftiger Lebenslauf ist die Eintrittskarte für deinen neuen Job – damit solltest du dir viel Mühe geben. Wer schon ein etwas längeres Berufsleben hat, muss seine Erfahrungen auch nicht zwingend auf zwei Seiten zusammenstreichen. Stell die Besonderheiten deiner Kenntnisse und Erfahrungen heraus. Was macht dich besonders? Womit hebst du dich von anderen ab? Was macht dich als berufliche Persönlichkeit aus?

Sehr ernst nehmen solltest du dein Profil auf XING und anderen Business-Plattformen. Denn nahezu jeder potenzielle neue Arbeitgeber wird schauen, wie du dich hier präsentierst. Angefangen bei einem qualitativ hochwertigen Foto solltest du hier die Darstellung deines berufliche Werdegangs kurz, aber fokussiert formulieren. Deine „digitale Visitenkarte“ sollte unbedingt aktuell sein und deine Selbstbeschreibung positiv-realistisch. Achte darauf, im Hinblick auf die Algorithmen die (für deine Wunschposition) wichtigsten Suchbegriffe in deine Selbstbeschreibung aufzunehmen. Denn in sozialen Netzwerken sind viele Personalberater unterwegs, die nach Talenten wie dir suchen. Und deine Chancen, gefunden und angesprochen zu werden, steigen, je zielgerichteter du deinen Werdegang und deine Persönlichkeit beschreibst.

4. Bewirb dich testweise auf passende offene Stellen

Besonders dann, wenn du dich lange nicht beworben hast, bist du vielleicht etwas rostig bei der Selbstvermarktung. Um Vorstellungsgespräche zu üben, solltest du dich auf passende Ausschreibungen bewerben, die aber vielleicht noch nicht ganz deine Traumstellen sind. Dann bist du nämlich lockerer im Gespräch und kannst erst einmal trainieren. Es ist jetzt wichtig, etwas Routine zu bekommen bei der Beantwortung der üblichen Fragen in Bewerbungsgesprächen. Und um Selbstbewusstsein zu bekommen. Denn eines ist klar: Die Unternehmen bewerben sich bei dir ganz genauso wie du dich bei ihnen. Solche Gespräche auf Augenhöhe zu führen und den Bewerbungsprozess beiseitig zu verstehen ist ein wichtiges Element in deinem Mindset für die gewünschte Veränderung.

Außerdem zwingen dich solche Bewerbungen auch dazu, deine Unterlagen auf den neusten Stand zu bringen: Ein moderner, aussagekräftiger Lebenslauf und ein fokussiertes und gut formuliertes Motivationsschreiben sind wichtig. Auch das muss man üben, die erste Bewerbungsrunde ist immer die schwerste!

5. Nutze dein berufliches Netzwerk

Das berühmte „Netzwerken“ ist insbesondere für Führungskräfte eine unerlässliche Methode bei der beruflichen Neuorientierung. Führungspositionen sind nur selten offen ausgeschrieben, sie werden meist über Personalberater/Headhunter oder auch durch persönliche Empfehlungen vergeben. Es hilft eben, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt …

Aktiviere also dein berufliches Netzwerk, zum Beispiel aus früheren Arbeitskollegen und Vorgesetzten oder auch Kunden und Kooperationspartnern. Wen könntest du ansprechen und in deine Pläne einweihen? Das solltest du allerdings erst dann tun, wenn du eine recht konkrete Vorstellung von deiner beruflichen Zukunft erarbeitet hast. Denn nur wenn du weißt, was du willst, können andere dich auch unterstützen, etwa durch einen Tipp für besonders aktive Personalberater.

Auch dein privates Netzwerk kann dir helfen. Es ist oft erstaunlich, welche Kontakte und Freunde dein Steuerberater, Zahnarzt oder auch der nette Nachbar hat. Nur wenn du mit anderen über deine Pläne sprichst und ihnen Hinweise gibst, können sie dich unterstützen. Es ist daher wichtig, eine gewisse Offenheit zu entwickeln, ohne deinem Umfeld mit diesem Thema auf die Nerven zu gehen.

Besonders hochwertige Positionen werden oft verdeckt von Personalberatungen besetzt. Insofern lohnt es für Führungskräfte auf jeden Fall, sich aktiv mit geeigneten Personalberatern und Headhuntern in Verbindung zu setzen. Achtung: Hier gilt nicht das Gießkannenprinzip, sondern die zielgerichtete Auswahl im Hinblick auf gewünschte Branche und Position.

FAZIT

Der Wunsch nach beruflicher Veränderung beginnt mit einer Selbstreflexion zu den eigenen Stärken und Erfolgen und der Definition eines klaren neuen Berufsziels. Dann werden die Unterlagen optimiert, um auf dieser Basis Testbewerbungen auf offene Stellen abzusetzen. Letzter Schritt ist die aktive Nutzung des eigenen persönlichen Netzwerks und die gezielte Ansprache von Personalberatern – insbesondere für Führungskräfte ist das unerlässlich. Mit diesem schrittweisen Vorgehen machst du alles richtig, um sehr bald einen passenden neuen Job zu finden. Viel Erfolg dabei!

Claudia Michalski schreibt über Berufliche Neuorientierung, Karrierewege, Executive Newplacement

Beraterin von Organisationen und Führungskräften in der Veränderung, Newplacement, Existenzgründung, LifeDesign. Ex-Geschäftsführerin der Handelsblatt Media Group mit 25 Jahren Management-Erfahrung in der Medienbranche. Seit 2016 Inhaberin/GF der OMC OpenMind Management Consulting GmbH in Berlin.

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