New Work SE - warum wir unsere Überzeugung zum Unternehmensnamen machen
„Die meisten Arbeitnehmer in Deutschland machen nur noch Dienst nach Vorschrift – und würden am liebsten sofort kündigen.“ Mit diesem Satz beginnt ein Artikel der FAZ*, der eine Gallup-Studie von August 2018 vorstellt. Gemäß dieser Studie fühlen sich nur 15 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland an ihrem Arbeitsplatz so richtig wohl.
Über viele Jahrzehnte hinweg wäre diese Nachricht kaum eine Schlagzeile wert gewesen. In der traditionellen Arbeitswelt galten die Bedingungen der Arbeitgeber. In der Zeit von „Old Work“ waren Arbeitsplätze knapp und heiß begehrt. Wem sein Job nicht gefiel, der konnte gern gehen. Schließlich standen in der Regel hunderte von Kandidaten vor der Tür, die ihn nur allzu gern machten. Wem seine Tätigkeit nicht gefiel – der hatte eben Pech gehabt. Dienst war schließlich Dienst und Schnaps war Schnaps, so wollte es das Sprichwort.
Die Zeiten haben sich geändert. Die Bedingungen des Arbeitsmarktes haben sich besonders im deutschsprachigen Raum radikal verändert. So hat die demographische Entwicklung dazu geführt, dass es heute ein Mangel an Talenten gibt. Zusätzlich macht die Digitalisierung Arbeit unabhängig von einem festen Ort und Zeit möglich. Und gerade die junge Generation steht dem Thema Arbeit mit anderen Werten und Perspektiven gegenüber.
Dieser neue Anspruch ist gut. Denn Arbeit ist ein viel zu zentraler Teil unseres Lebens, als dass wir uns – wie unsere Eltern und Großeltern das vielfach tun mussten - achselzuckend in unser vermeintliches Schicksal ergeben, da man eben arbeiten muss, und es also auch letztlich egal ist, was man tut. Hauptsache, man kann möglichst gut davon leben. Nein, für viele von uns ist Arbeit einer der Bereiche unseres Daseins, der die meiste Lebenszeit in Anspruch nimmt. Wir verbringen vielfach mehr Zeit mit unseren Kollegen als mit Familie, Kindern und Freunden. Das ist der Grund, warum immer mehr Menschen eine Tätigkeit wollen, die zu ihrem Leben passt, zu den eigenen Werten, den eigenen Wünschen. Da diese Wünsche und Bedürfnisse immer vielfältiger werden, wird die Arbeitswelt in Folge immer fragmentierter, diverser, bunter.
Wir bei XING finden: Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Wir versuchen, unseren Mitgliedern dabei zu helfen, ein besseres, zufriedeneres, letztlich glücklicheres (Arbeits-)Leben zu führen. Wir fühlen uns dabei dem Diktum von Frithjof Bergmann verbunden, dem heute 88-jährigen Philosophen, der den Begriff „New Work“ geprägt hat und darunter Arbeit versteht, „die man wirklich, wirklich tun will“. Hinter Bergmanns Zitat verbirgt sich ein umfassendes gesellschaftsphilosophisches Konzept, das in seiner Radikalität und seinem Anspruch naturgemäß deutlich weitergeht, als unsere Bemühungen. Was wir aber können: konkret dazu beitragen, dass unsere Mitglieder wieder gern zur Arbeit gehen. Dass sie eine Tätigkeit ausüben, die ihnen etwas bedeutet. Die zu ihrem individuellen Lebensentwurf passt. Wir können so helfen, dass sie ihre Arbeit nicht als einen lästigen, verschwendeten Teil ihres Lebens empfinden, sondern als einen, auf den sie stolz sind. Mit Produkten, Services und Veranstaltungsformaten wie der „New Work Experience“ in der Elbphilharmonie.
Darum haben wir uns jetzt entschlossen, unsere Überzeugung zum Unternehmensnamen zu machen - und die XING SE in New Work SE umzubenennen. Damit wird New Work die sichtbare Klammer für all unsere Firmenaktivitäten. Ein wichtiger nächster Schritt für die Umfirmierung ist die Zustimmung unserer Aktionäre bei der Hauptversammlung Anfang Juni. Anschließend wird sie mit Eintragung in das Handelsregister dann wirksam.
Was verändert sich dadurch für unsere Kunden? Kurz gesagt: nichts. Denn unsere bekannten Produktmarken XING, kununu, InterNations oder Prescreen werden nach der Umfirmierung weiter Bestand haben. Wir werden unsere Bemühungen sogar noch intensivieren, die Arbeitswelt ein bisschen transparenter, menschlicher, bunter zu machen.
For A Better Working Life!
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*QUELLE: „Fünf Millionen Deutsche haben innerlich gekündigt“, Anja Engelke, Faz.net vom 29.08.2018.