„Niemand will mehr arbeiten“ – oder warum Unternehmen einfach nur geizig sind
„Keiner will mehr arbeiten.“ – „Die junge Generation hat keine Arbeitsmoral.“ „Früher hat man sich noch reingehängt!“ – Bruder, bitte …
Niemand will mehr arbeiten – für einen Lohn, der gerade so für ’ne Ein-Zimmer-Bude ohne Balkon reicht.
Niemand will mehr arbeiten – für 40 Stunden die Woche und dann noch ’nen Nebenjob, weil sonst am Monatsende Nudeln mit Ketchup angesagt ist.
Niemand will mehr arbeiten – in Jobs, die keinen Spaß machen, keinen Sinn ergeben und dann auch noch kacke bezahlt sind.
1️⃣ Das eigentliche Problem ist nicht Faulheit. Es ist Geiz.
Unternehmen erwarten absolute Flexibilität, High Performance, Überstunden und 24/7-Erreichbarkeit –
aber wenn’s ums Gehalt geht: „Ja also, über 45k können wir leider nicht gehen.“
Die gleichen Firmen, die jammern, dass „keiner mehr richtig anpackt“, sind oft auch die, die erwarten, dass ein einzelner Mitarbeiter eigentlich drei Jobs gleichzeitig macht.
2️⃣ Work-Life-Balance ist kein Luxus, es ist Überlebensstrategie
Wir leben nicht mehr in einer Zeit, in der man sich mit einem einzigen Job Haus, Auto, zwei Kinder und ’nen Hund leisten kann.
Die Realität sieht so aus:
🔹 Miete in Großstädten explodiert.
🔹 Leben kostet 2024 einfach das Doppelte von vor zehn Jahren.
🔹 Aber Gehälter? Die haben sich nicht mal halb so schnell entwickelt.
Und dann wundern sich Unternehmen, dass sich keiner mehr für ihre „Wir sind eine Familie“-Kultur interessiert, wenn am Monatsende das Konto rot ist.
3️⃣ Wer gutes Personal will, muss liefern – nicht nur fordern
Das Märchen von der „faulen jungen Generation“ hält sich hartnäckig, weil es so schön bequem ist.
Dann muss man sich nämlich nicht fragen, warum Leute nicht bleiben.
🔹 Zahlt vernünftig.
🔹 Bietet echte Flexibilität.
🔹 Respektiert, dass Arbeit nicht das ganze Leben sein muss.
Wer das kann, hat keine Probleme, Leute zu finden.
Wer das nicht kann, schreibt halt weiter „Niemand will mehr arbeiten“-Posts.
Fazit: Geld redet. Und wer’s nicht zahlen will, sollte wenigstens aufhören zu jammern.
Also: Fehlt es wirklich an Arbeitsmoral? Oder einfach nur an fairer Bezahlung?