Nutella, Ü-Ei und Co.: Eine verlässliche Quelle des Reichtums
Süßigkeiten machen Giovanni Ferrero reicher und reicher. Im vergangenen Jahr schütteten er und seine Familie sich sagenhafte 750 Millionen Euro Gewinn aus. Und der reichste Italiener hat noch nicht genug.
Das Geschäft mit Nutella, Überraschungseiern und Ähnlichem ist eine verlässliche Quelle des Reichtums: Giovanni Ferrero hat sich und seiner Familie nach Recherchen der WirtschaftsWoche im vergangenen Jahr 750 Millionen Euro aus dem Gewinn des Süßwarenkonzerns, der seinen Nachnamen trägt, ausschütten lassen.
Einen Großteil der Dividende kassierte Giovanni Ferrero persönlich: Der reichste Mann Italiens hält laut früheren Informationen 75 Prozent der Stimmrechte an dem Konzern und bekommt mindestens rund 55 Prozent der Ausschüttungen. Er nahm damit höchstpersönlich mehr Dividende ein, als manche Dax-Konzerne an alle ihre Aktionäre zusammen auszahlten.
Im Vergleich zum Jahr 2022 gab sich Giovanni Ferrero, dessen Vermögen „Forbes“ auf 36 Milliarden Euro schätzt, nur einen Tick bescheidener: Damals hatte Ferrero insgesamt 765 Millionen Euro an die Eigentümer ausgeschüttet.
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Doch wohin fließt all das Geld? Giovanni Ferrero sieht in Investitionen in das Süßigkeitengeschäft offenbar kein Klumpenrisiko: Er investiert sein Privatvermögen in Süßwarenhersteller außerhalb des eigentlichen Ferrero-Reichs. Dafür hat er eine mit mehreren Milliarden Euro Kapital ausgestattete Struktur von Beteiligungsunternehmen mit Sitz in Belgien aufgebaut, über die ihm zum Beispiel das Gebäckunternehmen Delacre und der US-Fruchtgummihersteller Ferrara gehören.
Auf der Einkaufsliste: Geleebohnen und Kekse
Erst im Dezember verschob Giovanni Ferrero laut belgischem Handelsregister 495 Millionen Euro zwischen seinen Beteiligungsgesellschaften. Die Überweisung dürfte im Zusammenhang mit Akquisitionsplänen stehen. Im Oktober ließ der Ferrero-Inhaber bekanntgeben, dass er den Geleebohnen-Hersteller Jelly Belly übernimmt. Moment verhandelt er mit Danone über den Kauf des französischen Keksproduzenten Michel et Augustin.
Der Ferrero-Stammkonzern, der auch etwa Rocher, Mon Chéri, Hanuta und Kinderschokolade herstellt, setzte in seinem Geschäftsjahr 2021/2022 rund 14 Milliarden Euro um und verdiente unter dem Strich 751 Millionen Euro – einen Betrag ungefähr in Höhe der späteren Ausschüttung. Konzernumsatz und -gewinn des Geschäftsjahres 2022/2023, das im August zu Ende gegangen ist, gehen aus den bislang verfügbaren Unterlagen nicht hervor. Ferrero dürfte diese Zahlen in den nächsten Wochen veröffentlichen.
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