Pinkwashing vs. echte Diversity: Woran erkennst Du den Unterschied? 🔎
Juni ist Pride Month. Überall leuchten Regenbogenfarben, auch in Firmenlogos, Social-Media-Posts und Werbespots. Klingt erstmal schön – aber ist das echte Unterstützung oder doch nur Marketing mit Glitzerfilter?
Wenn Unternehmen Vielfalt nur dann feiern, wenn es Likes bringt, spricht man von Pinkwashing. Und das ist ein Problem. Denn echte Vielfalt beginnt nicht beim Logo, sondern im Alltag. Wie Du erkennst, wer’s ernst meint – und wer nicht –, liest Du hier.
Was ist Pinkwashing überhaupt?
Kurz gesagt: Pinkwashing passiert, wenn Unternehmen sich als LGBTQIA+-freundlich inszenieren, ohne tatsächlich etwas für die Community zu tun. Das heißt zum Beispiel:
Im Juni weht die Regenbogenflagge, aber queere Mitarbeitende sind im Arbeitsalltag auf sich gestellt.
Die Firma wirbt mit Diversity, hat aber null Maßnahmen im Hintergrund.
Pinkwashing nutzt ein wichtiges Thema, um gut dazustehen – ohne echten Einsatz. Und genau deshalb ist es so heikel.
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Echte Vielfalt zeigt sich nicht nur im Juni
Wer Vielfalt wirklich lebt, tut das jeden Tag. Ganz ohne PR-Termine oder Feiertags-Posts. Hier ein paar klare Anzeichen für echtes Engagement:
Interne Strukturen:
Gibt es Ansprechpersonen für Diversity? Gibt es LGBTQIA+-Netzwerke oder feste Programme für mehr Inklusion?Taten statt Worte:
Unterstützt das Unternehmen queere Initiativen auch finanziell oder mit Freistellungen fürs Ehrenamt?Schulungen und Weiterbildung:
Gibt es Trainings zu Themen wie Diskriminierung, Unconscious Bias oder inklusiver Sprache?Faire Karrierechancen:
Sind Gehalt, Aufstieg und Jobsicherheit unabhängig von Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung?Klare Haltung:
Wie reagiert das Unternehmen bei gesellschaftlichen Debatten? Schweigt es – oder positioniert es sich klar und öffentlich?
So erkennst Du Pinkwashing – und echte Vielfalt 🩷
Du willst bei der Jobsuche nicht auf bunte Worte reinfallen? Hier ein paar Tipps, wie Du genauer hinschaust:
🔍 Karriere-Seite checken:
Steht da nur „Wir sind offen und bunt“ – oder gibt’s konkrete Programme, Zahlen und Maßnahmen?
📱 Social Media beobachten:
Wie sieht der Content außerhalb des Pride Months aus? Wird Diversity auch im November thematisiert?
🗣 Erfahrungsberichte lesen:
Auf Plattformen wie Kununu oder Glassdoor findest Du ehrliche Einblicke in den Arbeitsalltag.
📰 Presse & Auszeichnungen:
Gibt’s offizielle Siegel, Partnerschaften mit queeren Organisationen oder unabhängige Berichte?
🎤 Nachfragen im Gespräch:
Klingt simpel, bringt aber oft Klarheit: „Wie lebt Ihr Team Vielfalt im Alltag?“ Die Antwort sagt mehr als jeder Imagefilm.
Warum das alles mehr ist als nur „nice to have“
Wer in einem inklusiven Umfeld arbeitet, kann freier denken, klarer kommunizieren und sich besser entfalten. Und das kommt am Ende allen zugute – egal, ob in kreativen Ideen, Teamspirit oder wirtschaftlichem Erfolg.
Pinkwashing hingegen macht Themen oberflächlich, die eigentlich Tiefgang brauchen. Es schadet langfristig mehr, als es nutzt.
Fazit: Bunt sein reicht nicht
Echte Diversity bedeutet mehr als ein Regenbogen im Logo. Sie zeigt sich in Entscheidungen, Strukturen – und im Alltag. Als Jobsuchende·r kannst Du bewusst wählen, bei wem Du arbeitest.
Also: Stell Fragen. Schau hinter die Kulissen. Und unterstütze die, die nicht nur mitreden, sondern mitmachen.