Mit den richtigen Fragen ans Ziel. - © unsplash / emilym

Praktische Beispiele: Diese Fragen eignen sich im Bewerbungsgespräch, diese nicht

In den meisten Bewerbungsgesprächen wird Bewerbern die Möglichkeit gegeben, eigene Fragen zu stellen. Diese solltest du unbedingt nutzen – aber nur für die richtigen Bewerberfragen. Welche also sind die Dos und Dont’s?

Viele Jobsuchende machen bei der Vorbereitung eines Vorstellungsgesprächs den Fehler, sich nur ihre Antworten auf die vermeintlichen Fragen der Gesprächspartner zurechtzulegen. Allerdings dient das Kennenlernen ja auch dem Zweck, dass du ein genaueres Bild vom Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle erhältst. Ziel ist also, dass nach dem Bewerbungsgespräch beide Parteien wissen, ob sie zusammenarbeiten möchten oder nicht. Auch du kannst und solltest daher Fragen stellen. In der Regel bekommst du dazu am Ende des Gesprächs die Möglichkeit.

Chancen und Risiken der Fragen im Bewerbungsgespräch

Einerseits dienen deine Fragen also dem Zweck, dass du dich besser für oder gegen das Jobangebot entscheiden kannst – sofern du dieses erhältst. Sie sollten daher so gestellt werden, dass deren Antworten dir einen tatsächlichen Mehrwert bieten. Dafür eignen sich beispielsweise Fragen, wie:

  • Werde ich im Team oder alleine arbeiten?

  • Wie sieht die Arbeitszeitenregelung aus?

  • Schliesst die Stelle eine Reisetätigkeit ein?

  • Arbeite ich direkt mit Kunden zusammen?

Diese sind nur einige Beispiele von vielen. Solche oder ähnliche Frage helfen dir also dabei, sich ein genaueres Bild davon zu machen, wie dein Arbeitsalltag im Unternehmen aussehen würde. Allerdings muss dir bewusst sein, dass du neben solchen neutralen auch Rückfragen stellen kannst, die beim Personaler einen besonders guten oder eben schlechten Eindruck hinterlassen. Wähle deine Fragen daher mit Bedacht und bereite diese schon frühzeitig vor.

Diese Fragen sind ein „Don’t“ im Vorstellungsgespräch

Denn bei den Bewerberfragen lauern einige Fettnäpfchen. Wenn du beispielsweise direkt nach Ferien oder dem Lohn fragst, könnten die Recruiter meinen, du wärst nur des Geldes oder der Annehmlichkeiten wegen an der Stellenausschreibung interessiert. Fragst du nach einer Information, die im Vorstellungsgespräch bereits geklärt wurde, wirkst du unaufmerksam und desinteressiert. Erkundigst du dich nach Banalitäten wie der Mitarbeiterzahl des Unternehmens, hast du dich offensichtlich im Voraus nicht auf eigene Faust informiert. Echte „Don’ts“ im Vorstellungsgespräch sind daher zum Beispiel folgende Rückfragen:

  • Wie viel könnte ich maximal bei Ihnen verdienen?

  • Wie viele Ferientage stehen mir zu?

  • Wie lange hätte ich eine Feriensperre?

  • Bekomme ich Weihnachts- und/oder Feriengeld?

  • Kann ich meine Überstunden abfeiern oder müsste ich sie mir ausbezahlen lassen?

  • Wie lange gibt es Ihr Unternehmen schon?

  • Sind die Kollegen im Team nett?

  • Steht mir ein Firmenwagen zu?

  • Warum sollte ich mich für Sie entscheiden?

  • Wie stehen meine Chancen?

Vermutlich merkst du beim Durchlesen dieser Fragen schnell selbst, dass sie beispielsweise unsicher, gierig, arrogant oder auf andere Art und Weise negativ wirken. Lege dir also vor dem Bewerbungsgespräch eine Liste mit Fragen an, die dich interessieren würden. Lies diese nun sorgfältig durch und streiche solche negativ wirkenden Rückfragen. Hake ausserdem im Vorstellungsgespräch einzelne Punkte ab, wenn diese bereits besprochen wurden, bevor du mit deiner Fragerunde an der Reihe bist.

„Dos“: Mit den richtigen Bewerberfragen punkten

Wie aber sehen „gute“ Bewerberfragen aus? Wenn du diese nämlich richtig formulierst, präsentierst du dich als informierter, interessierter sowie motivierter Bewerber. Du kannst zeigen, dass du im Voraus über das Unternehmen recherchiert hast und zugleich erhältst du zumindest die meisten Antworten auf deine noch offenen Fragen – auch, wenn du dich in Sachen Ferien, Weihnachtsgeld & Co. vielleicht noch bis zur konkreten Vertragsverhandlung gedulden musst. Eine wirklich gute Bewerberfrage kann also ganz schlicht sein, zum Beispiel:

  • Wie wird die Einarbeitung ablaufen?

  • Wie gross ist die Abteilung, in der ich arbeiten werde?

  • Welche Herausforderungen würden dort zurzeit auf mich warten?

  • Welche Aufstiegsperspektiven bietet die Stelle?

  • Werden Feedbackgespräche geführt und wie häufig?

  • Welche Projekte würden nach meinem Start anstehen?

Doch auch komplexere Bewerberfragen können einen positiven Eindruck hinterlassen – sofern sie nicht zu weit hergeholt wirken. Ist dir also beispielsweise in der Stellenausschreibung oder im Zuge deiner Recherche etwas aufgefallen? Dann formuliere eine entsprechende Rückfrage, zum Beispiel:

  • Ich habe gelesen, dass es bei Ihnen im Unternehmen ein spezielles Programm zur Talentförderung gibt. Könnte ich dieses nutzen und wie?

  • In der Stellenausschreibung steht, dass meine Aufgaben A, B und C sein werden. Wie sind diese im Arbeitsalltag etwa gewichtet?

Eventuell wurde im Vorstellungsgespräch zudem etwas erwähnt, das dir noch nicht ganz klar ist. Auch spontane Fragen sind natürlich möglich, wollen aber nicht unüberlegt gestellt werden. Prüfe auch dann, ob sie einen positiven oder negativen Eindruck vermitteln würden und warte bis du zum Fragen aufgefordert wirst. Unterbrich niemals den Sprechenden und übertreibe es nicht. Zwei bis maximal vier Fragen sind vollkommen ausreichend!

Der Inhalt dieses Beitrages stammt von unserem Kooperationspartner Kununu.

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