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Reboarding nach der Elternzeit: So holen Unternehmen Eltern erfolgreich zurück ins Team!

Der Wiedereinstieg nach der Elternzeit kann ziemlich herausfordernd sein. Doch es lohnt sich, Mütter und Väter dabei bestmöglich zu unterstützen: Drei Fragen helfen dabei, den Reboarding-Prozess besser zu gestalten.

Der erste Tag nach der Elternzeit, vor allem nach längerer Elternzeit, fühlt sich für viele Mütter und Väter nicht nur an wie ein Neubeginn, sondern vor allem wie ein Spagat. Zwischen beruflichem Anspruch, veränderten Lebensrealitäten, Kita-Öffnungszeiten – und der unausgesprochenen Frage, ob man noch dazugehört.

Denn der Übergang zurück in den Job ist kein Selbstläufer. Die berufliche Welt ändert sich rasant – und mit ihr auch die Perspektive der Eltern. Wer diesen Prozess dem Zufall überlässt, verschenkt Potenzial. Der Wiedereinstieg nach der Elternzeit ist ein kritischer Moment für Mitarbeitende – und eine strategische Chance für Unternehmen.

Reboarding ist mehr als ein Blumenstrauß

Viele Arbeitgeber begnügen sich mit einem freundlichen „Willkommen zurück“, einer kurzen Übergabe oder einem Teamlunch. Doch echte Integration gelingt nur, wenn Unternehmen Reboarding als strukturierten Prozess verstehen – vergleichbar mit dem Onboarding neuer Mitarbeitender. Der Unterschied: Eltern kommen mit Erfahrung zurück. Sie kennen das Unternehmen – aber nicht unbedingt seine aktuellen Abläufe, Tools, Projekte oder das neue Führungsteam.

Gleichzeitig bringen sie neue Kompetenzen mit: Organisationstalent, Stressresistenz, Perspektivwechsel. Wer diese Ressourcen erkennt und gezielt einbindet, profitiert doppelt.

Drei zentrale Fragen, die Führungskräfte sich stellen sollten

  1. Wie gut ist der Wiedereinstieg vorbereitet?
    Gibt es einen klaren Ablaufplan für die Rückkehr – inklusive Kommunikation im Team, technischer Ausstattung und Schulungsbedarf? Wird die Rückkehr aktiv begleitet?

  2. Welche Erwartungen gibt es – auf beiden Seiten?
    Offene Gespräche sind essenziell: Welche Aufgaben sind realistisch in Teilzeit? Wie flexibel kann das Unternehmen reagieren? Wie sieht Karriereentwicklung für Eltern aus – auch ohne 40+ Wochenstunden?

  3. Wer begleitet den Reboarding-Prozess?
    Ein fester Ansprechpartner, ein Mentoring, erleichtert die fachliche und soziale Reintegration. Das ist besonders wichtig in hybriden oder stark veränderten Teams.

Reboarding zahlt auf Loyalität und Leistung ein

Eine gelungene Rückkehr stärkt nicht nur die Bindung ans Unternehmen, sondern auch die Performance: Wer sich gesehen und unterstützt fühlt, kann schneller wieder Verantwortung übernehmen – und bleibt eher. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Hinzu kommt: Der Umgang mit Eltern signalisiert, wie ernst es einem Unternehmen mit Vereinbarkeit wirklich ist. Lippenbekenntnisse helfen nicht – gelebte Kultur schon.

Fazit: Wer klug reboardet, führt moderner

Reboarding ist kein „Extra-Service“ für Eltern, sondern eine Führungsaufgabe im modernen Arbeitsumfeld. Unternehmen, die diesen Prozess aktiv gestalten, fördern nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die Produktivität ihrer Mitarbeitenden.

Denn Eltern, die gut zurückkehren, bringen mehr mit als vermeintliche Lücken im Lebenslauf – sie haben Reife, Verantwortung und einen Blick auf das Wesentliche. Denn Elternschaft stärkt Kompetenzen, die auch im Berufsleben essentiell sind.

Wie löst du die Re-Integration von Wiedereinsteiger:innen in deinem Unternehmen? Gibt es gelebte Prozesse?


Wenn du als Unternehmen mehr tun möchtest als Blumenstrauß und Begrüßungsrunde: Ich begleite Organisationen dabei, Wiedereinstiegsprozesse wirksam und menschlich zu gestalten – mit individuellem Wiedereinsteigs-Coaching für Eltern.

Tanja Jakob schreibt über Job & Karriere, Berufstätige Mütter, Berufliche Neuorientierung, Bewerbung

Hallo, ich bin Tanja, Bewerbungs- und Karrierecoach für bedürfnisorientiertes und nachhaltiges Karrieremanagement für berufstätige Mütter. Ich schreibe hier über berufs- und karriererelevante Themen für berufstätige Mütter, die täglich die Balance halten zwischen Kind und Karriere.

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