Im Schlaf (Führungs)kraft tanken (©Getty Images)

Schlaf und Morgenrituale bei Führungskräften: Warum Erholung entscheidend für Erfolg ist

Schlaf wird oft als überflüssiger Luxus behandelt – besonders von Führungskräften, die Leistung über alles stellen. Doch wer glaubt, Erfolg ohne Erholung zu erreichen, irrt gewaltig. Schlaf ist die Basis für klare Entscheidungen und Kreativität. Wie viele Spitzenmanager riskieren ihre Karriere, indem sie darauf verzichten?

Warum Schlaf für Führungskräfte so wichtig ist

Schlaf ist kein Luxus, sondern eine physiologische Notwendigkeit. Während des Schlafs regeneriert sich der Körper, und das Gehirn verfestigt Erinnerungen und verarbeitete Informationen. Chronischer Schlafmangel hat gravierende Folgen: Er erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwächt das Immunsystem und führt zu kognitiven Einschränkungen wie verringerter Konzentrationsfähigkeit und impulsiverem Verhalten. Die für Führungskräfte essenzielle Fähigkeit, strategische Entscheidungen zu treffen, leidet deutlich unter Schlafmangel, denn sie erfordert einen klaren Kopf und die Fähigkeit, komplexe Informationen effektiv zu verarbeiten.

Eine Studie der Harvard Business School zeigt, dass Führungskräfte, die regelmäßig mindestens sieben Stunden schlafen, eine deutlich höhere Entscheidungsqualität und Zufriedenheit in ihrem Team aufweisen. Der Zusammenhang ist klar: Ausgeruhte Führungskräfte sind motivierter, empathischer und können langfristig gesündere Entscheidungen für ihr Unternehmen und sich selbst treffen.

Wie viel Schlaf ist ideal?

Die Forschung empfiehlt für Erwachsene sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht, wobei die genaue Dauer individuell variieren kann. Studien zeigen jedoch, dass weniger als sechs Stunden Schlaf über längere Zeiträume mit negativen Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit einhergehen. Viele Führungskräfte schlafen in der Regel jedoch weniger, weil sie oft lange arbeiten oder früh aufstehen müssen. Der „Schlafdruck“ erhöht sich durch diese Unregelmäßigkeit und kann zu Schlafstörungen und Burn-out führen, wenn keine adäquate Erholung eingeplant wird.

Einige Studien belegen, dass ein „Schlafdefizit“ in Form von Power-Naps (kurzen Schläfchen von 10 bis 30 Minuten) teilweise ausgeglichen werden kann. Diese helfen, kurzfristig Energie zurückzugewinnen und den Fokus zu steigern, ersetzen jedoch keinesfalls eine regelmäßige volle Nachtruhe. Langfristig bleibt eine ausreichende Nachtruhe der beste Weg, um die Leistungsfähigkeit zu maximieren.

Wie handhaben berühmte Führungskräfte ihren Schlaf?

Einige prominente Führungskräfte, darunter Elon Musk, Jeff Bezos und Tim Cook, haben in Interviews ihre Schlafgewohnheiten und -rituale offengelegt, die teils überraschend variieren. Elon Musk, CEO von Tesla und SpaceX, hat öffentlich zugegeben, oft wenig zu schlafen – gelegentlich nur fünf Stunden pro Nacht. Er beschreibt, dass ihm Schlaf zwar wichtig sei, er aber durch die hohen Arbeitsanforderungen oft nur eine reduzierte Schlafdauer erreiche. Musk greift auf einen strukturierten Tagesablauf zurück, der eine Balance zwischen Arbeit und Erholung schaffen soll, auch wenn er Schlaf gelegentlich als „verhandelbare Größe“ betrachtet.

Jeff Bezos hingegen betont die Wichtigkeit von mindestens acht Stunden Schlaf. Für ihn ist ein guter Schlaf die Grundlage, um qualitativ hochwertige Entscheidungen zu treffen. Er vermeidet „Frühaufsteher-Meetings“ und plant die entscheidenden Gespräche am späten Morgen, wenn er mental auf der Höhe ist. Die bewusste Pflege seiner Morgenroutine hilft ihm, den Tag fokussiert zu beginnen, und die durchgehende Nachtruhe fördert seine langfristige Gesundheit.

Tim Cook, CEO von Apple, kombiniert seinen frühen Schlaf mit einer festen Morgenroutine: Er steht um 4:30 Uhr auf, um Sport zu treiben und Nachrichten zu lesen. Seine frühe Schlafenszeit hilft ihm, diese Routine langfristig zu pflegen, und betont, wie wichtig Struktur im Tagesablauf ist.

Die Rolle von Morgenritualen und Struktur

Viele Führungskräfte setzen auf strukturierte Morgenrituale, um in den Tag zu starten. Dabei geht es nicht nur um den physischen, sondern auch um den mentalen Zustand, der durch Rituale wie Meditation, Bewegung oder das Durchgehen der Tagesplanung verbessert wird. Regelmäßige Gewohnheiten reduzieren Entscheidungsstress und steigern den Fokus. Führungskräfte, die solche Routinen pflegen, berichten oft, dass sie sich belastbarer und klarer fühlen.

Elon Musk beispielsweise plant seine Zeit minutiös in Fünf-Minuten-Intervalle, um keine Minute zu verschwenden. Andere wie Arianna Huffington, Gründerin der Huffington Post, propagieren Morgenrituale wie Meditation und einen digitalen Entzug, um die geistige Klarheit zu fördern. Solche Routinen helfen, den Übergang vom Schlaf in den Arbeitstag zu erleichtern und sorgen für eine innere Balance, die Stress abbaut und die mentale Stabilität verbessert.

Schlaf als Erfolgsfaktor

Schlaf ist für Führungskräfte kein Hindernis für Erfolg – im Gegenteil: Er ist ein Katalysator für langfristige Leistungsfähigkeit. Schlafmangel führt zu emotionalen Schwankungen, die gerade in Entscheidungsprozessen gefährlich sein können. Erschöpfte Führungskräfte neigen dazu, kurzfristig orientierte Entscheidungen zu treffen und laufen Gefahr, den Überblick über langfristige Ziele zu verlieren.

Organisationen wie Google und Nike haben dies erkannt und Schlafräume sowie flexible Schlafzeiten für ihre Angestellten eingerichtet, um die Effizienz und das Wohlbefinden zu fördern. Diese Vorreiter zeigen, dass Schlaf nicht nur ein persönlicher, sondern auch ein unternehmerischer Faktor ist, der die Gesamtleistung eines Teams und der Firma steigern kann.

Fazit: Schlaf als Erfolgsfaktor erkennen und fördern

Letztendlich lässt sich festhalten, dass Schlaf eine entscheidende Rolle für die Gesundheit, die Effizienz und das Wohlbefinden von Führungskräften spielt. Unternehmen und Führungspersönlichkeiten sollten lernen, Schlaf als wertvolle Ressource zu sehen und Routinen zu fördern, die eine gesunde Schlafhygiene unterstützen. Besonders in Führungspositionen, wo Entscheidungen von großer Tragweite getroffen werden, kann ausreichend Schlaf ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil sein.

Führungskräfte, die ihren Schlaf nicht als hinderlich betrachten, sondern als Basis für Erfolg, können das volle Potenzial ihrer kognitiven und körperlichen Fähigkeiten ausschöpfen. Damit legen sie nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihr Unternehmen eine gesunde und nachhaltige Basis für Erfolg.

Rebecca Hesselbach schreibt über Leadership, Karrieretipps, Recruiting-Trends, Homecare & Medizintechnik

Branchen-Expertin, Gründerin, Führungskraft, Mentorin, Visionärin, Hunde-Mama. Als Gesundheitsprofi und Gründerin von Hesselbach Personalvermittlung&Coaching verbinde ich Leidenschaft und Erfahrung. Meine Mission: Menschen in Jobs zu bringen, die sie lieben.

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