Schnell weg hier: Aus diesen Gründen werden neue Jobs gleich wieder gekündigt
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels ist kaum ein Thema in der öffentlichen Diskussion so präsent wie die Frage, wie Unternehmen Arbeitnehmer:innen finden können.
Doch wie zufrieden sind die Arbeitnehmer:innen, wenn sie einen neuen Job antreten? Wie häufig kündigen sie einen neuen Job gleich in den ersten Monaten wieder? Und was sind die Gründe für eine frühe Kündigung?
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, haben wir bei XING zusammen mit den Marktforschungsexpert:innen von Appinio im Juli 1000 Personen ab 18 Jahren aus Deutschland befragt und eine Reihe spannender Erkenntnisse gewonnen.
Die Ergebnisse zeigen, dass rund drei Viertel der Menschen in Deutschland schon einmal mit einem neuen Job unzufrieden waren – und dass jeder zweite Deutsche (50%) als Folge schon einmal in der Probezeit bzw. im ersten Jahr einen neuen Job von sich aus wieder gekündigt hat.
Schlechte Teamkultur und Unzufriedenheit mit der Führungskraft unter den Top-Kündigungsgründen – meist nicht monokausal
Die Gründe für Beschäftigte, nach nur wenigen Monaten im neuen Job wieder zu kündigen, sind vielfältig: Insbesondere ein als zu niedrig empfundenes Gehalt (43%), die Unzufriedenheit mit der Führungskraft (43%) und eine unpassende bzw. schlechte Teamkultur (34%) treiben Beschäftigte zur Kündigung innerhalb des ersten Jahres. Aber auch die Unzufriedenheit mit den Arbeitsaufgaben (34%), ein zu hohes Stresslevel (30%) sowie zu viele Überstunden (26%) sind Auslöser für eine frühzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass es meist ein Zusammenspiel aus mehreren Gründen ist, die Beschäftigte dazu bringen, nach nur kurzer Zeit einen neuen Job zu kündigen – die Befragten gaben durchschnittlich drei Gründe an.
Ein spannendes Gegenstück zu der Erhebung von XING ist eine Studie von ResumeBuilder.com, die im August 2023 veröffentlich worden ist. In der Studie geben 36 Prozent der befragten Manager:innen, die mit Bewerbungsprozessen betraut sind, zu, gegenüber Kandidat:innen im Einstellungsprozess unehrlich zu sein. Am häufigsten wurde bzgl. der Aufgaben der Rolle, Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie der Firmenkultur die Unwahrheit gesagt.
Die hohe Anzahl an frühzeitigen Kündigungen in neuen Beschäftigungsverhältnissen hat Folgen, die sowohl für Beschäftigte als auch Arbeitgeber nicht optimal sind. Ein erneuter Recruiting- und Onboarding-Prozess ist für beide Seiten mit zusätzlichem Aufwand und Kosten verbunden.
Die Reibungsverluste durch Fehleinstellungen bedeuten auch im volkswirtschaftlichen Sinne einen Schaden. Wenn man betrachtet, vor welchen Herausforderungen unsere Gesellschaft, der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft aktuell stehen – und das auch in den kommenden Jahren tun dürfte – sollten wir alles tun, um vermeidbaren Schaden abzuwenden.
Was also können Arbeitnehmer:innen und Arbeitgebende tun, um ungewollte Fehleinstellungen zu verhindern?
Als Arbeitnehmer:in empfiehlt es sich, sich umfassend über den potenziellen Arbeitgeber zu informieren – eine gute Möglichkeit ist es auf jeden Fall, zu sehen, ob man nicht bereits Bekannte hat, die bei der jeweiligen Firma arbeiten (z.B. über XING). Ergänzend lohnt sich immer ein Blick auf Arbeitgeberbewertungsportale wie kununu, um authentische Einblicke in die Unternehmenskultur und Gehaltsdaten potenzieller Arbeitgeber zu erhalten. Bereits während der Job-Suche bieten personalisierte Job-Suchen, wie z.B. über XING die Möglichkeit - mittels der neuen Funktion „Job-Wünsche" - noch gezielter nach Jobs zu filtern, die zu den eigenen Bedürfnissen passen.
Auf Arbeitgeberseite sollte Ehrlichkeit und Transparenz Kandidat:innen gegenüber an den Tag gelegt werden – denn eine Einstellung unter falschen Vorzeichen, die zu einer schnellen Kündigung führt, ist bestenfalls ein Pyrrhussieg.
Wie sind eure Erfahrungen? Hat schon mal ein neuer Job nicht zu euren Erwartungen gepasst?