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Selbstzweifel im Job: Leidest Du unter dem Impostor-Syndrom?

Du liest Deinen eigenen Lebenslauf und fragst Dich: Bin das wirklich ich? Du nimmst selbstbewusst eine Herausforderung an, doch dann kommen die Zweifel: Kann ich das überhaupt? Solche oder ähnliche Situationen kennt wahrscheinlich fast jede·r – denn wir alle werden hin und wieder zum Opfer des Impostor-Syndroms.

Das Impostor-Syndrom wird auch Hochstapler-Syndrom genannt und hierbei ist der Name Programm: Wer unter dem Impostor-Syndrom leidet, fühlt sich wie ein·e Hochstapler·in, weshalb es besonders häufig – aber nicht ausschließlich – in beruflichen Situationen auftritt. Bewerbungsprozesse oder neue berufliche Herausforderungen sind dafür nur zwei von vielen Beispielen. Hierbei haben also Betroffene das Gefühl, ihre Erfolge nicht verdient zu haben, anderen etwas vorzuspielen oder sich selbst besser zu präsentieren, als sie eigentlich sind. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei aber um einen Trugschluss, sprich Du bist absolut fähig sowie qualifiziert und leidest lediglich unter Selbstzweifeln. 

Das Impostor-Syndrom zu kennen, ist wichtig…

…, denn dann kannst Du es auch erkennen und aktiv bekämpfen. Viele Menschen wissen schlichtweg nicht, dass es normal ist, vor neuen (beruflichen oder privaten) Herausforderungen an sich zu zweifeln. Das bedeutet keinesfalls, dass Du nicht gut genug bist, dass Du Dein Gegenüber bewusst getäuscht hast oder dass Deine Erfolge nur auf Glück basieren. Solche Gedanken kommen Dir bekannt vor? Dann weißt Du in Zukunft, wenn sie sich wieder aufdrängen, dass es sich nur um das vollkommen normale und harmlose Hochstapler-Syndrom handelt. Hier einige typische Sätze, die Dir dabei wahrscheinlich durch den Kopf gehen: 

  • Eigentlich habe ich keine Ahnung, was ich hier tue.

  • Mein Lebenslauf klingt viel kompetenter, als ich mich fühle.

  • Dass ich den Job bekommen habe, war doch nur Glück.

  • Irgendwann wird auffallen, dass ich gar nicht so gut bin.

  • Wahrscheinlich werde ich im neuen Job sowieso alle enttäuschen.

Übrigens sind keinesfalls nur junge Leute, Berufseinsteiger·innen oder lediglich Frauen vom Impostor-Syndrom betroffen. Es zieht sich durch sämtliche Geschlechter, Positionen, Ausbildungen & Co. Selbst Führungskräfte zweifeln an sich, wie wahrscheinlich die Mehrheit bestätigen würde. Es gibt aber einige „Risikofaktoren“, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass das Impostor-Syndrom bei Dir (häufig) auftritt: Perfektionismus und soziale Ängste können hierbei eine Rolle spielen. Auch fehlende Erfahrungen sind oft relevant, weil Du schlichtweg noch nicht viele Erfolge hattest, um ein starkes Selbstbewusstsein aufzubauen. Zudem sind Frauen häufiger betroffen – oder sie geben es eher zu; vor allem in männerdominierten Branchen. 

Was kannst Du gegen die Selbstzweifel tun?

Nun, da Du das Impostor-Syndrom kennst und erkennst, wird es in Zukunft bereits deutlich einfacher für Dich sein, die Selbstzweifel beiseitezuschieben – oder sogar zu belächeln. Beobachte Dich ab sofort neugierig selbst: Hast Du Angst, dass Du bei Fehlern „entlarvt“ wirst? Schiebst Du Erfolge gerne auf äußere Umstände? Vergleichst Du Dich oft mit anderen oder fühlst Dich minderwertig? Bist Du perfektionistisch oder hast Angst, dass Deine besten Leistungen nicht ausreichen werden? Vermeidest Du Herausforderungen, weil Du sie Dir nicht zutraust? In solchen und ähnlichen Fällen wirst Du ab sofort sagen können: Hallo, Impostor-Syndrom! Die gute Nachricht lautet, dass Du mit diesem neuen Bewusstsein, dass Du eben kein·e Hochstapler·in bist und diese Gefühle vollkommen normal sind, dem Impostor-Syndrom in Zukunft schnell den Garaus machen kannst. Folgende Tipps helfen Dir dabei: 

1.     Reflektiere und relativiere negative Gedanken. Anstatt Dich von ihnen überwältigen zu lassen, kannst Du sie neutral betrachten und als Impostor-Syndrom erkennen. Dies erlaubt Dir, sie zu relativieren und Dich bewusst für Selbstbewusstsein anstelle von Selbstzweifeln zu entscheiden. Mit etwas Training wird Dir dies nach einiger Zeit immer einfacher gelingen.

2.     Fokussiere Dich auf Deine Erfolge. Schreibe diese gerne in einem Erfolgstagebuch auf. So kannst Du dieses immer zur Hand nehmen, wenn Dich wieder Selbstzweifel überkommen, und Du verinnerlichst, dass Du Dir all Deine Erfolge wirklich verdient hast.

3.     Nimm Lob an. Beende die Widerrede, wenn Dir etwas Gutes erfährt. Es handelt sich nicht immer nur um Glück oder Zufälle. Lerne stattdessen, Dich an Lob und Erfolgen zu erfreuen – Du hast sie Dir erarbeitet!

4.     Sprich über Deine Selbstzweifel. Dies hilft Dir einerseits, Gleichgesinnte zu finden und zu merken, dass Du mit dem Impostor-Syndrom nicht alleine bist. Andererseits wirst Du überrascht sein, wie viel Zuspruch Du von Familie, Freund·innen & Co bekommst. So fasst Du neuen Mut, falls er Dich wieder einmal verlässt.

5.     Betrachte das Hochstapler-Syndrom als „Challenge“. Wie bei allen Ängsten ist es wichtig, auch Selbstzweifeln proaktiv zu begegnen. Wann immer Dir Deine innere Stimme sagt, dass Du etwas nicht kannst, solltest Du ihr also bewusst das Gegenteil beweisen. Mach einen Wettbewerb daraus und Du wirst sehen, wie die negativen Stimmen in Deinem Kopf mit jedem weiteren Erfolg seltener und leiser werden.

 Mit einem Bewusstsein für den Streich, den Dir Dein Gehirn beim Impostor-Syndrom spielt, und mit Hilfe der genannten Tipps, wirst Du schon bald über die Selbstzweifel lachen können. Dadurch wirst Du Dich Herausforderungen selbstbewusster stellen, über Dich hinauswachsen und Erfolge verzeichnen, von denen Du heute vielleicht nicht zu träumen wagst – und die weder Glück noch Zufall sind! 

Kennst Du das Impostor-Syndrom aus eigener Erfahrung? Und hast Du weitere Tipps, um die Selbstzweifel zu besiegen? Wir sind gespannt auf Deine Geschichte in den Kommentaren.

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