Homeoffice ist nicht für alle gut geeignet | © Mint Images/Getty Images

Sollen Berufseinsteiger:innen remote arbeiten dürfen?

Klar. Aber ob ich mit 17, 18 schon damit klargekommen wäre? Nope.

Ich hätt’s mir natürlich nie eingestanden. Hätte wahrscheinlich betont, wie selbstorganisiert ich bin und wie effizient – selbst im Schlafanzug. Aber innerlich? Ich war nicht ready. :D

So digital ich war, so viel ich vorm PC hing – Struktur, Selbstorganisation, das Alleinsein im Arbeitsalltag – das musste ich mir erst erarbeiten.

Und damals war das Büro genau das, was ich gebraucht hab. Nicht das Großraumbüro mit Neonlicht und Zeitstempeluhr, sondern der Ort, wo man Leute sieht. Wo es feste Pausen gibt. Wo man merkt, wenn jemand gut drauf ist oder durchhängt. Wo jemand fragt: „Willst du auch noch’n Kaffee?“

Ich hab da Routinen gelernt, ohne dass ich’s gemerkt hab. Ich hab Feedback bekommen, ohne danach fragen zu müssen. Und ich hab gemerkt, wie gut es tut, nicht allein zu struggeln, wenn was mal nicht rundläuft.

Rückblickend: Ich bin froh, dass ich Remote erst später kennengelernt hab. Als ich wusste, was ich kann. Und was ich brauch, um gut zu arbeiten. Dass ich nicht sieben Tabs mit To-do-Listen offen haben muss, sondern eigentlich nur einen: Fokus.

Aber – wie immer: Das kann man nicht verallgemeinern. Ich kenne Leute, die waren mit 18 strukturierter als ich heute.
Und ich kenn Leute, die mit 35 remote immer noch nicht klar kommen. Deshalb: Ich find’s schön, dass es heute möglich ist –
aber ich find auch: Kein Unternehmen ist verpflichtet, Remote zuzulassen.

Nicht jede Aufgabe ist remote machbar. Nicht jedes Team funktioniert auf Distanz. Und nicht jede:r kann remote gut starten.

Deshalb: Fair enough, wenn Firmen sagen: „Bei uns geht das nicht.“ Und genauso fair, wenn andere sagen: „Klar, wir trauen’s dir zu.“

Ika Amonath schreibt über Employer Branding, Recruiting Insider, Personalvermittlung, Job & Karriere

Recruiting und Ika = 🤝 Ika hat nicht nur einen Podcast und schreibt spannende Artikel: Vielmehr vermittelt sie Fach- und Führungskräfte per Direktansprache für verschiedene Branchen, hilft in Fragen zu Personal Branding wie Employer Branding und genießt an ihrem Job, das kein Tag gleich ist.

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