Pausen richtig setzen – und die Menschen hängen an deinen Lippen | © Jacob Wackerhausen/Getty Images

Spannung erzeugen im Vortrag: So erreichst du die maximale Aufmerksamkeit deiner Zuhörer

Wie du in Präsentationen das Interesse deiner Zuhörer mit einer einfachen, aber wirkungsvollen Technik weckst und hältst!

Kennst du diese eine Stelle im Vortrag, bei der plötzlich alle wach sind? Wo man spürt: Jetzt hören wirklich alle zu? Genau das kannst du ganz bewusst steuern. Mit einer klug eingesetzten Spannungspause.

Ich zeige dir in diesem Beitrag, was eine Spannungspause von einer normalen Sprechpause unterscheidet, worauf es dabei ankommt und wie du sie einsetzen kannst, damit das, was du sagen möchtest, auch wirklich ankommt.

Was ist eine Spannungspause und warum funktioniert sie so gut?

Bei einer Spannungspause führst du dein Publikum gezielt an einen Punkt, an dem eine wichtige Information kommen wird. Und dann bleibst du ganz kurz still. Du gibst ihnen Zeit, diese Pause zu spüren. Die Spannung zu spüren.

Warum das wirkt? Das liegt am sogenannten Zeigarnik-Effekt: Unser Gehirn möchte abgeschlossene Informationen. Es kann offene Aussagen nicht einfach stehen lassen und reagiert sensibel auf angefangene Gedanken, die noch nicht zu Ende geführt wurden.

Wenn wir nun eine Frage oder einen angefangenen Satz hören, der nicht aufgelöst wird, bleibt unser Fokus automatisch dort hängen. Wir sind innerlich nicht fertig und hören weiter zu, bis wir die Auflösung erhalten. Und genau das erzeugt Aufmerksamkeit.

So bereitest du die Spannungspause vor

Der Satz, der auf die Spannungspause hinführt, braucht ein bisschen Raum. Baue diesen bewusst auf. Zum Beispiel:

„Und so steigern wir den Umsatz um …“

(Pause)

„… 30 Prozent!“

Wichtig ist: Deine Stimme geht bei „um“ nach oben. Damit signalisierst du: Da kommt noch was.

Was du während der Pause besser nicht tust

Sobald du die Pause machst, bleib im Kontakt mit deinem Publikum. Schau die Menschen an. Keine nervösen Bewegungen, kein Zwinkern oder Zappeln. Bleib ruhig und lächle leicht und wissend.

Nimm Blickkontakt zu drei Personen nacheinander auf. Zwei Sekunden pro Person. So wirkt dein Auftritt souverän und klar. Wenn dir das zu lang vorkommt, willkommen im Club. Laut einer Studie fühlt sich eine Pause auf der Bühne drei mal länger an, als sie ist.

Die Kunst liegt darin, diesen Moment und diese Stille bewusst auszuhalten, ohne sich abzulenken, auszuweichen oder zu früh mit der Antwort zu starten.

So bleiben deine Aussage im Gedächtnis

Wenn du nach der Pause deine Botschaft nennst, dann nimm dir auch dafür Zeit. Lass das letzte Wort wirken. Es sollte stark sein. Etwas, das hängenbleibt.

Schwache Modalverben wie „haben“, „können“ oder „sollen“ funktionieren nicht gut als Abschluss. Besser sind starke Verben oder aussagekräftige Worte wie Erfolg, Zukunft, Veränderung, Vertrauen, genießen, gewinnen etc.

Ein Beispiel: „Und so verbessern wir unsere Außenwirkung … nachhaltig.“

Nutze die Spannungspause nicht in jedem zweiten Satz, aber baue sie an wichtigen Stellen ein: beim Einstieg in deine Präsentation oder vor einer relevanten Kernaussage. Du kannst diese Technik auch als kraftvollen Schlusspunkt bewusst am Ende deines Vortrags einsetzen. Je gezielter du die Pause einsetzt, desto stärker wirkt sie.

Du willst deine Wirkung live trainieren?

Wenn du diese Technik einmal selbst in der Gruppe ausprobieren willst, begleite ich dich gern. In meinen Präsentationsseminaren üben wir gemeinsam, wie du deine Körpersprache, Stimme und Pausen bewusst einsetzt. Nicht nur für mehr Wirkung, sondern auch für mehr Gelassenheit bei deinem Auftritt.

Wenn du lieber regelmäßig Feedback möchtest, schau dir meine Online Live Coaching Gruppe an. Dort kannst du dein Auftreten vor der Kamera optimieren, deine Wirkung auf Andere trainieren und du bekommst ehrliche Rückmeldung zu deiner Präsentation, live, online und konkret.

Und wenn du einfach erst mal so üben willst: Schau dir mein aktuelles YouTube-Video zum Thema Spannungspause an. Dort zeige ich dir noch einmal Schritt für Schritt, wie du sie optimal einsetzt und was du besser lassen solltest.

Ich freue mich, wenn du mir schreibst, wie es bei dir funktioniert hat!

Yvonne de Bark schreibt über Medien, Job & Karriere, Wirtschaft & Management, Gesundheit & Soziales

Mit über 28 Jahren TV-Erfahrung (Cobra 11, Küstenwache, Der Alte, Fall für 2, Rosenheimcops, Unter uns uvm) und 10 Jahren als Coach helfe ich Menschen vor Gruppen und der Kamera selbstsicher aufzutreten. Von mir wurden 11 Bücher zu diesen Themen veröffentlicht.

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