Sustainable Business Transformation: Unternehmen nachhaltig verändern
Die globalen Entwicklungen mit ihren ökologischen und sozialen Auswirkungen werden unser alltägliches Handeln und Wirtschaften auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten dramatisch beeinflussen. Dazu gehören Klimawandel, die Corona-Krise, Kriege, zunehmende Komplexität, Verknappung der Energiequellen und demographische Veränderungen. Die Zeit der „vermeintlich grenzenlosen Ressourcen“ ist vorbei. „Dies änderte sich spätestens mit dem Zeitpunkt, in dem sich die globalen Rahmenbedingungen massiv veränderten“, sagt Prof. Dr. René Schmidpeter, der den Dr. Jürgen Meyer Stiftungslehrstuhl für Internationale Wirtschaftsethik und Corporate Social Responsibility an der Cologne Business School innehat. In Forschung und Lehre bearbeitet er das Thema der gesellschaftlichen Verantwortung mit einem genuin betriebswirtschaftlichen Ansatz. Das daraus abgeleitete CSR-Verständnis ist praxiskompatibel und hat das Potenzial den Unternehmenswert, als auch den gesellschaftlichen Mehrwert zu steigern.
Als Herausgeber der Managementreihe Corporate Social Responsibility bei Springer Gabler gehört Schmidpeter zu den jungen Vordenkern der modernen Managementlektüre, in der gezeigt wird, dass knappe Ressourcen, demografische Veränderungen und nicht zuletzt die Finanzkrise dazu führten, dass Gewinne auch in einer globalisierten Wirtschaft nicht auf Dauer zulasten Dritter bzw. der Umwelt gemacht werden können. „Daraus ergaben sich in den letzten Jahren für die Unternehmen weitreichende Herausforderungen in der Gestaltung ihrer Wertschöpfungsstrategien und -prozesse“, so Schmidpeter.
Neue Bedürfnisse führen zu einem Wandel der Geschäftsmodelle, neue Wettbewerber zu mehr Konkurrenzdruck und neue Technologien häufig zu raschen Marktbereinigungen. Überleben werden vor allem jene, die ihr Geschäft nachhaltig ausrichten und immer wieder auf den Prüfstand stellen, sich rasch an neue Bedingungen anpassen und auch mit unerwarteten Krisen oder Herausforderungen umgehen können.
In Zeiten, die von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (VUKA) geprägt sind, muss nachhaltige Führung Orientierung vermitteln. Führungskräfte müssen heute in der Lage sein, auf veränderte Rahmenbedingungen agil zu reagieren und weitsichtige Entscheidungen zu treffen. Dabei sollte das gesamte Spektrum an Nachhaltigkeitsthemen und -herausforderungen berücksichtigt werden. Dieser Wandel fordert auch von den Personalabteilungen und Führungskräften neue Maßnahmen ab. Neben den Mitarbeitenden selbst sind sie mit für die immer relevanter werdende Weiterbildung und das Lernen von Mitarbeitenden verantwortlich.
Da sich das Umfeld immer schneller verändert, erfordert der demographische und technologische Wandel deshalb qualifikatorische Anpassungsprozesse. In vielen Berufen wird der Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) künftig zum Arbeitsalltag gehören. Grundsätzlich wird es darum gehen, mit digitaler Unterstützung Infrastrukturen, Kapazitäten und Kompetenzpotenziale von Unternehmen in ihrer Gesamtheit möglichst optimal auszunutzen.
Dienstleistungen werden künftig an Bedeutung gewinnen.
Der Arbeitsalltag wird zunehmend von innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien geprägt sein.
Wissen und Kreativität werden zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren künftiger Wettbewerbsfähigkeit.
Unbefristete Vollzeitstellen werden zunehmend durch befristete Projektverträge, freie Mitarbeit und Teilzeit ersetzt.
Die Bedeutung von räumlicher Flexibilität wird weiter zunehmen: Mobile Arbeit und das Homeoffice gewinnen weiterhin an Bedeutung.
Die Gehälter von Angestellten werden flexibler ausgestaltet.
Es entwickelt sich ein neues Bewusstsein für Wertigkeiten von Arbeit.
Unternehmen sollten gewährleisten, dass ihre Mitarbeiter richtig aus- und weitergebildet werden. Die aktuelle Entwicklung führt auch zu einer Veränderung der Qualifizierungsbedarfe. Der einzelne Mitarbeiter muss nicht unbedingt mehr Qualifikationen aufweisen können, sondern andere als heute. Dazu gehören auch Kenntnisse in den Bereichen CSR und Digitalisierung. Im Zuge der Gewährleistung der Legitimation der eigenen Geschäftstätigkeit sind Unternehmen angehalten, in die Bedingungen zum Fortbestand ihrer „license to operate“ zu investieren. Dabei wächst die Informations- und Rechenschaftspflicht sowohl über die ökonomischen als auch die ökologischen wie sozialen Aus- und Wechselwirkungen ihres Handelns.
Der Verantwortungsbereich der Unternehmen erweitert sich demnach über das Betreiben des eigenen Kerngeschäfts hinaus und erstreckt sich auf das gesamte Unternehmensumfeld. Hierbei gilt es, die nachhaltigkeitsrelevanten Anforderungen und Ansprüche externer Anspruchsgruppen – etwa von Kunden, Lieferanten oder dem Gesetzgeber – zu berücksichtigen und in Einklang mit den Interessen des Unternehmens zu bringen.
Es gilt heute, den globalen Wandel mitzubestimmen, anstatt vom ihm überrollt zu werden. Um von der Trenderkennung zum Markterfolg zu gelangen, bedarf es innovativer und kreativer Prozesse im Unternehmen. Sie stoßen die Weiterentwicklung bestehender Produkte und Prozesse an und sind somit zentral für die langfristige Existenzsicherung des Unternehmens. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass verschiedene interdisziplinäre Wissensbestände, Erfahrungen und Kompetenzen vorab zusammengeführt werden müssen.
Zunehmende Projektarbeit und ein selbstständiges Agieren sowie die neuen Freiheitsräume bei der Arbeit machen zusätzliche Fähigkeiten im Bereich Kommunikation, Kooperation sowie Planung und Organisation erforderlich. Dabei müssen Kompetenzen und Qualifikationen auf dem aktuellen Stand des Wissens gehalten werden, denn es ist davon auszugehen, dass die Digitalisierung zu verkürzten Halbwertzeiten des Wissens führen wird.
Sie wird durch die Digitalisierung und technologische Umbrüche beschleunigt. Das Gelingen von CSR- und Nachhaltigkeitsprozessen hängt heute wesentlich davon ab, das „Gewebe“ der Organisation und dessen Führung und Management grundlegend an die gesellschaftlichen Transformationsprozesse anzupassen. Es geht um eine dreifache Transformation der Industriegesellschaft:
um den Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energiequellen
um eine stetige Steigerung der Ressourceneffizienz
um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, in der jeder Reststoff in die biologische oder industrielle Produktion zurückgeführt wird.
Diese Themen (u.a. Grundlagen der Nachhaltigkeit, neue Geschäftsmodelle, Sustainable Controlling, Sustainable Innovation, Nachhaltigkeitsmessung und -Controlling, Green Finance) werden vertiefend im Fernkurs „Sustainable Business Transformation: Unternehmen nachhaltig verändern“ der Haufe Akademie vermittelt – unter der fachlichen Leitung von Prof. René Schmidpeter und Patrick Bungard, bis Ende August 2020 Director des Center for Advanced Sustainable Management (CASM) der Cologne Business School und heute Geschäftsführer der M3TRIX GmbH.
Die Haufe Akademie GmbH & Co. KG ist ein Anbieter für die betriebliche Qualifizierung von Menschen und Unternehmen. Das Angebot richtet sich an Fach- und Führungskräfte und umfasst Seminare, Trainings, Qualifizierungsprogramme, Lehrgänge, E-Learnings, Tagungen und Kongresse. Unternehmen können zudem Inhouse-Trainings, Managed Training Services, E-Learning-Lösungen oder Consulting-Leistungen buchen. Inhaltlich gliedert die Haufe Akademie ihr Qualifizierungsangebot in folgende Themen:
General Management
Betriebswirtschaft, Strategie und Recht
Führung und Leadership, Persönliche und soziale Kompetenz
International Business
Projektmanagement, Prozessmanagement und Change Management
Personalmanagement, Vertrieb, Marketing, Einkauf, Logistik und Außenhandel
Rechnungswesen, Steuern und Finanzen
Controlling
Assistenz und Office-Management
TVöD/TV-L
Immobilien.
Der stern hat die Haufe Akademie als besten Weiterbildungsanbieter 2020 im Bereich E-Learning ausgezeichnet. Partner der Untersuchung ist das unabhängige Marktforschungsinstitut statista. Über ein professionelles Onlinepanel wurden die Bewertungen von mehr als 7600 Nutzern von Weiterbildungsangeboten in zehn Kategorien erhoben. Die Befragung fand zwischen dem 33. Mai und dem 26. Juni 2020 statt. Bewertet wurden u.a. Lernqualität, Preis-Leistungs-Verhältnis, Zufriedenheit/Weiterempfehlung.
Der Fernkurs “Sustainable Business Transformation” ist der erste im Bereich der Vermittlung des ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmanagements. Die Kursverantwortlichen verweisen auf die Dringlichkeit des Themas, das ein selbstverständlicher Bestandteil des Kursprogramms sein sollte. Patrick Bungard plädiert dafür, dass Wirtschaftsunternehmen Nachhaltigkeit als “Investition“ verstehen sollten - d.h. es entsteht Wertschöpfung und eine Rendite: „In diesem Fall sowohl für den Investor, also das Unternehmen selbst, als auch für unterschiedliche Gruppen der Gesellschaft.“ Die Komplexität, die Wirkung (Rendite) einer Nachhaltigkeitsinvestition zu antizipieren und zu verstehen wird häufig unterschätzt. Gleichwohl bedeutend ist es, dies zu lernen und als Managementaufgabe anzunehmen. Das vermittelt auch der Fernkurs.
Die Effizienz und Effektivität von Nachhaltigkeitsinvestitionen zu “managen“ beinhaltet klassische Management-Zyklen wie die Erarbeitung einer Mission, der Formulierung von “S.M.A.R.T.en“ Wirkungszielen, dem Erarbeiten einer Strategie, dem Ableiten, Entwickeln und Umsetzen von Projekten und Programmen, der Evaluation und Erfolgskontrolle und dem stetigen optimieren und verbessern.
Das digitale Angebot mit ePrüfung und Zertifikat trägt dazu bei, dass Wissensvermittlung kontinuierlich stattfinden kann. Verschiedene Methoden und Medien werden für unterschiedliche Zwecke so eingesetzt und kombiniert, dass ein möglichst effektives Ergebnis erzielt wird. Je nach Lerntyp können auch die persönlich bevorzugten Medien und Lernmethoden stärker an eigenen Bedürfnissen ausgerichtet, Inhalte leichter oder Erläuterungen und Hilfestellungen von Lernprogrammen in Anspruch genommen werden. Hinzu kommt, dass die eigene Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien geübt wird, wovon wiederum im Arbeitsalltag profitiert werden kann.
CSR und Digitalisierung. Der digitale Wandel als Chance und Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. SpringerGabler Verlag. 2. Aufl. Berlin Heidelberg 2020.
Lorenz Wolf-Doettinchem: Digitales Lernen. In: stern (27.8.2020), S. 68-73.
Andreas Schneider und René Schmidpeter: Corporate Social Responsibility. Springer Gabler. Heidelberg, Berlin 2012.
Felix Sühlmann-Faul, Stephan Rammler (Hrsg.): Der blinde Fleck der Digitalisierung. Wie sich Nachhaltigkeit und digitale Transformation in Einklang bringen lassen. Oekom Verlag, München 2018.