Til Schweiger über seine Personal Brand: "Das größte Asset bin ja ich als Schauspiel-Star"
OMR Podcast: Der Schauspieler, Produzent und Drehbuchautor über persönliche Fehler, die Filmindustrie und seine neuesten Unternehmungen.
Für viele ist er dank Filmen wie „Knockin’ on Heaven’s Door“, „Keinohrhasen“ und „Honig im Kopf“ der beste deutsche Schauspieler. Andere wiederum sind genervt von teilweise skurrilen öffentlichen Auftritten oder aufbrausenden Social-Media-Posts. Fakt ist: Til Schweiger ist einer der, wenn nicht der kommerziell erfolgreichste und einflussreichste Schauspieler hierzulande. Im aktuellen OMR Podcast blickt er auf Meilensteine seiner Karriere zurück, spricht offen über persönliche Fehler und verrät erstmals, an welchen neuen Projekten er gerade arbeitet.
„Ich bin ja auch bei einem Startup dabei“, sagt Til Schweiger im Gespräch mit Philipp Westermeyer. Er habe in ein junges Unternehmen investiert, das wiederverwendbare Strohhalme entwickelt, die aus zwei Hälften bestehen – und auch in Geschirrspülmaschinen gereinigt werden könnten. Weitere Details nennt er nicht, er werde das aber bald auch öffentlich machen.
Seine erste unternehmerische Aktivität ist das aber nicht. Seit ein paar Jahren betreibt Til Schweiger unter der Marke „Barefoot Living“ einen Online-Shop und zwei Ladengeschäfte, in denen er den Stil aus seinen Filmen verkauft – von Kaschmir-Pullover über Brotkästen bis zu Teelichthaltern. Das seien alles Elemente eines typischen Til-Schweiger-Films, den er erfunden hätte. „Das sagen Leute immer wieder: Man muss nur drei Minuten einen unserer Filme ohne Ton gucken und weiß sofort, dass das ein Til-Schweiger-Film ist“, so der Schauspieler.
Schweiger als Unternehmer ohne Gewinn-Fokus?
Der Antrieb für seine verschiedenen Unternehmungen sei nie finanzieller Gewinn. „Natürlich macht Erfolg viel mehr Spaß, als Misserfolg. Aber Geld war nie meine Motivation“, so Schweiger. So hätte sein Steuerberater beispielsweise das Geld für das Restaurant „Barefood Deli“ in Hamburg lieber in Immobilien investiert und damit große Gewinne erzielt. „Ja, das kann ja alles sein“, sagt Til Schweiger. „Aber ich wollte lieber das Restaurant aufmachen.“ Im Barefoot-Universum gibt es außerdem ein Hotel, ein Ausflugsschiff und ganz neu eine Pizzeria.
Beispiele für die vom Schauspieler erwähnten „Til-Schweiger-Filme“, die den Stil aller seiner Unternehmungen hervorgebrachte hätten, seien unter anderem „Keinohrhasen“ und die Fortsetzung „Zweiohrküken“. Beide extrem erfolgreich, einen dritten Teil aus der Reihe werde es trotzdem nicht geben. Auch wenn Schweiger weiß, dass er sich gut verkaufen würde. „Wir haben versucht eine Fortsetzung zu schreiben, aber es hat nicht geklappt“, so Schweiger. „Ich wollte nicht irgendein Drehbuch verfilmen, die Leute ins Kino locken, und die gehen dann enttäuscht nach Hause.“ Dafür arbeite er aktuell ganz konkret an drei anderen Projekten: an zwei Serien, eine im Bundeswehr-Umfeld, und am Drehbuch zu einer Verfilmung von Sarah Kuttners Roman „Kurt“.
Im Gespräch mit Philipp Westermeyer verrät Til Schweiger außerdem, welcher Film sein größter finanzieller Flop war (kleiner Teaser: „Head full of Honey“ war es nicht), wie die Nachbarschaft mit Ex-Radprofi Jan Ullrich zu Ende ging und wie zufrieden er mit seinem Image in der Öffentlichkeit ist.
Hört Euch jetzt das ganze Gespräch an:
Viel Spaß beim Podcast!
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Text von OMR Redakteur Torben Lux.