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Sorry, not sorry: Man muss nicht alles (auf Anhieb) können | © Getty Images

Traust du dich, diese Sätze im Job zu sagen?

„Ja, da hab ich wohl noch einiges zu lernen.“ – „Danke, da übe ich noch.“ – „Hier und da brauche ich noch ’nen Tipp, ’ne helfende Hand.“ So etwas sagen zu dürfen: Das erwarte ich von einer gesunden Arbeitsplatzkultur.

Ich will an einem Arbeitsplatz sein, wo ich offen sagen kann:

„Ich kann das (noch) nicht.“

Wo ich nicht komisch angeschaut werde, weil ich eine Frage stelle, die vielleicht in anderen Augen „banal“ ist, sondern unterstützt werde.

Denn nur so lernt man doch wirklich was, oder?

Wenn man sich traut, zu sagen, was man nicht weiß oder wo man Hilfe braucht – und dann nicht klein gemacht wird, sondern die Unterstützung kriegt, die einem weiterhilft.

Kritik? Gern, immer her damit. Aber bitte mit Respekt. Denn das ist der Unterschied zwischen konstruktiver Kritik, die mich wachsen lässt, und dem herablassenden „Das hättest du aber wissen müssen“.

Eine wirklich gute Arbeitskultur ist nicht die, wo alles perfekt läuft und keiner Fehler macht – sondern die, in der Fehler passieren dürfen und als Lernchance gesehen werden.

Weil, hey, am Ende des Tages sind wir alle nur Menschen.

Fehler gehören dazu, und wer so tut, als wäre das nicht der Fall, hat meiner Meinung nach einfach den falschen Fokus.

Ich habe mal in einem Unternehmen gearbeitet, wo alles nur Show war. Da durfte man bloß keine Schwäche zeigen. Da hieß es immer „Schneller, besser, lauter“. Fehler? Wurden nicht verziehen, sondern als Schwäche abgestempelt. Und ehrlich? Das macht einfach nur mürbe. So wird man nicht besser, so bleibt man einfach starr stehen.

Eine gesunde Work-Culture ist für mich genau das Gegenteil.

Da, wo du sagen kannst: „Hey, ich hab das noch nie gemacht – könnt ihr mir helfen?“ Und dann kommt kein Augenrollen, sondern echte Unterstützung.

Wo Fragen stellen nicht als dumm angesehen wird, sondern als Zeichen dafür, dass man bereit ist, zu lernen.

Wo man ermutigt wird, neue Dinge zu probieren. Und wenn’s beim ersten Mal nicht klappt, weiß man: Ich wachse daran.

Das ist für mich echter Erfolg. Wo es nicht darum geht, der Beste oder die Schnellste zu sein, sondern darum, jeden Tag ein bisschen besser zu werden – und zwar mit der Hilfe von Kollegen und Führungskräften, die genau das wollen: dich wachsen sehen.

Alles andere? Nein danke.

Wer in einem Arbeitsumfeld steckt, wo es nur darum geht, den Schein zu wahren und bloß keine Schwäche zu zeigen, wird nie das Potenzial entfalten, das in ihm steckt. Es bleibt laut, es bleibt leer, und am Ende fühlt es sich an, als hätte man nie richtig angefangen.

Zusammengefasst: Erfolg entsteht da, wo du dich traust, zuzugeben, dass du etwas (noch) nicht kannst. Wo du Kritik bekommst – aber nicht, um dich klein zu machen, sondern um dir zu zeigen, wie du besser wirst.

Da, wo Fehler keine Niederlagen sind, sondern die erste Stufe zur Verbesserung.

Was macht für dich eine gute Arbeitsumgebung aus?

Hast du so was schon mal erlebt oder ist das für dich immer noch eine Wunschvorstellung?

Ika Amonath schreibt über Employer Branding, Recruiting Insider, Personalvermittlung, Job & Karriere

Recruiting und Ika = 🤝 Ika hat nicht nur einen Podcast und schreibt spannende Artikel: Vielmehr vermittelt sie Fach- und Führungskräfte per Direktansprache für verschiedene Branchen, hilft in Fragen zu Personal Branding wie Employer Branding und genießt an ihrem Job, das kein Tag gleich ist.

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