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„Versteckte“ Jobangebote: So kommst Du an die Stellen, die nie ausgeschrieben werden

Schätzungsweise 60 bis 80 Prozent der Vakanzen in Deutschland werden niemals öffentlich ausgeschrieben. Besetzt werden sie trotzdem. Wie also kommst Du an solche „versteckten“ Jobangebote? Hier findest Du die Antwort.

Wie einfach oder herausfordernd Deine Jobsuche ist, hängt von vielen Faktoren wie Deiner Branche, Deinen Qualifikationen sowie Deiner Region ab. Wo Fachkräftemangel herrscht, reicht schon eine klassische Bewerbung oder sogar ein Anruf häufig aus, um zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden und ein Jobangebot zu erhalten. Doch wo die Konkurrenz größer ist oder, wenn Du auf dem Papier nicht die „perfekte“ Besetzung wärst, kann sich die Jobsuche deutlich schwieriger und langwieriger gestalten. In solchen Fällen lohnt es sich, früher oder später alternative Strategien auszuprobieren, um aus der Masse herauszustechen. Die klassische Bewerbung mit 08/15-Anschreiben und Lebenslauf reicht dann also nicht mehr aus. Die gute Nachricht lautet: Wenn Du Dich auf dem verdeckten Stellenmarkt bewegst, stehen Deine Jobchancen trotzdem gut.

 

Hintergründe zum verdeckten Stellenmarkt

 Wenn sie nach einem neuen Job suchen, gehen viele Menschen nach wie vor den traditionellen Weg: Sie durchforsten Stellenausschreibungen und senden eine (meist digitale) Bewerbung ein. Doch wie eingangs erwähnt, werden nur rund 20 bis 40 Prozent der offenen Stellen überhaupt ausgeschrieben – und darauf bewerben sich zahlreiche Jobsuchende, die eben diesen traditionellen Weg wählen. Das bedeutet eine hohe Konkurrenz und damit nur geringe Jobchancen. Der verdeckte Stellenmarkt ist daher eine unterschätzte, vielleicht sogar die größte Chance für Jobsuchende, um diesem Konkurrenzdruck zu entgehen. Denn so können sie sich auf 60 bis 80 Prozent der Vakanzen quasi konkurrenzlos bewerben und dadurch nicht nur hervorragende Chancen genießen, sondern sogar eine gute Verhandlungsposition einnehmen, beispielsweise das Gehalt betreffend.

 Aber was ist der verdeckte Stellenmarkt? Hierbei handelt es sich schlichtweg um all jene Vakanzen, die niemals öffentlich ausgeschrieben werden. Dies kann verschiedene Gründe haben: Vielleicht wird die Stelle sehr schnell neu besetzt, vielleicht möchte das Unternehmen lieber aktiv nach der perfekten Besetzung suchen, es will sparen oder es hat die Erfahrung gemacht, dass der klassische Weg über Stellenanzeigen nicht zu den gewünschten Erfolgen führt. Die Unternehmen suchen dann auf anderen Wegen nach geeigneten Kandidat·innen. Aber wie?

 

So kommst auch Du an „versteckte“ Jobangebote

 Kontakte sind ein wichtiges Stichwort, um diese Frage zu beantworten. Wahrscheinlich wurde Dir schon häufiger gesagt, dass „Vitamin B“ im Berufsleben unverzichtbar ist. Tatsächlich werden viele Stellen unter der Hand an persönliche Kontakte der Entscheider·innen vergeben. Aber es gibt noch weitere Möglichkeiten, um an die „versteckten“ Jobs zu kommen. Folgende Tipps helfen Dir dabei:

 

1.     Netzwerk aufbauen oder vergrößern.

 Selbst ohne Berufserfahrung hast Du bereits ein Netzwerk, beispielsweise durch persönliche Kontakte, ehemalige Mitschüler·innen und Kommiliton·innen, frühere (Neben-) Jobs & Co. Überlege daher, ob Du bereits Personen kennst, die Dir weiterhelfen können, weil sie beispielsweise in Deiner Branche oder bei Deinem Wunschunternehmen arbeiten. Zudem lohnt es sich in jeder Phase Deines Berufslebens, Dein Netzwerk weiter auszubauen. Nutze Online- und Offline-Kanäle, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu pflegen. Dabei kannst und solltest Du auch gezielt zu jenen Personen Kontakt aufnehmen, die Dich beruflich weiterbringen könnten, beispielsweise über berufliche Netzwerke wie XING.

 

2.     Im Internet sichtbar werden.

 Sorge außerdem dafür, dass Du im Internet gefunden wirst. Präsentiere Dich auf solchen beruflichen Netzwerken als starke „Personal Brand“, passend zu Deinem gewünschten Karriereweg. Dann stehen die Chancen gut, dass Personaler·innen oder Headhunter auf Dich aufmerksam werden und Dich direkt mit Jobangeboten kontaktieren. Zudem kannst Du Dich so als Expert·in in Deinem Fachgebiet positionieren, was Deine Chancen bei Bewerbungen – auf dem öffentlichen oder verdeckten Stellenmarkt – zusätzlich erhöht. Zudem kannst Du eigene Blogbeiträge schreiben, einen YouTube-Kanal einrichten oder weitere Möglichkeiten nutzen, um Deine Sichtbarkeit im Internet zu erhöhen und Deine „Personal Brand“ zu stärken.

 

3.     (Karriere-) Messen und Fachveranstaltungen besuchen.

 Auch in einer digitalen Welt haben persönliche Kontakte noch längst nicht an Bedeutung verloren. Besuche daher Events wie Messen oder Fachveranstaltungen, bei denen Du wertvolle Kontakte in Deine Wunschbranche knüpfst. Auch spezielle Karrieremessen sind eine hervorragende Möglichkeit, um Dich persönlich vorzustellen und vielleicht das eine oder andere Bewerbungsgespräch zu ergattern. Mit der richtigen Vorbereitung und etwas Mut, um auf die für Dich relevanten Personen zuzugehen, können Dir solche Veranstaltungen viele Türen öffnen. Zudem musst Du nicht nur als Besucher·in kommen, sondern vielleicht kannst Du sogar selbst als „Speaker“ auftreten oder in anderer Weise auf Dich aufmerksam machen, um Deine Jobchancen sowie Deinen Wert aus Unternehmenssicht zu steigern.

 

4.     Initiativbewerbungen schreiben.

 Du brauchst nicht zwingend direkte Kontakte ins Unternehmen, um einen „versteckten“ Job zu ergattern. Auch Initiativbewerbungen sind nach wie vor eine vielversprechende Option. Mit etwas Glück erwischst Du genau den richtigen Zeitpunkt, um Dich für eine Vakanz zu qualifizieren, die noch nicht ausgeschrieben wurde. Vielleicht merkt das Unternehmen aber auch erst, dass es Dich braucht, nachdem Du Deinen Mehrwert in einer Bewerbung überzeugend dargelegt hast. Häufig wirst Du zudem in den „Pool“ an Bewerber·innen aufgenommen. So bringt Dir die Initiativbewerbung vielleicht nicht sofort den gewünschten Job, aber vielleicht meldet sich das Unternehmen nach einigen Monaten mit einem attraktiven Angebot bei Dir. So viele und so gute Initiativbewerbungen wie möglich zu schreiben, ist daher für alle ambitionierten Arbeitnehmer·innen sinnvoll.

 

5.     Headhunter kontaktieren.

 Anstelle der direkten Kontaktaufnahme mit Personaler·innen, Mitarbeiter·innen oder anderen Personen in Deiner Wunschbranche beziehungsweise Deinem Wunschunternehmen kannst Du auch den Umweg über Headhunter gehen. Kontaktiere diese mit einer überzeugenden Bewerbung und klaren Karrierezielen. Der Vorteil: Sie haben wertvolle Kontakte zu zahlreichen Unternehmen, die zu Deinen Zielen passen, und können Dir daher bei ihrer Erreichung helfen.

 Schlussendlich wird es eine Mischung aus all diesen Maßnahmen sein, die Dich auf dem verdeckten Stellenmarkt zum Erfolg führt. Ein Extra-Tipp lautet zudem: Mache Deine Jobsuche öffentlich, wenn möglich – falls Du Dich also nicht noch in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befindest. Sprich außerdem im Familien- und Freundeskreis über Deine Jobsuche sowie Deine Karriereziele und streue die Information im Internet. Häufig ergibt sich dann über mehrere Ecken eine ungeahnte Chance und Du kommst vielleicht sogar schneller und einfacher zu einem „versteckten“ Jobangebot als gedacht!

 

Hast Du weitere Erfahrungen oder Tipps rund um das Thema verdeckter Stellenmarkt? Und wie hast Du schon einmal ein „verstecktes“ Jobangebot ergattert? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar.

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