Vom Business-Rausch zum Spontaneitäts-Neid
Es war einer dieser ersten warmen Frühlingstage. Ich stand gerade mit dem Auto an einer Ampel, als ein Pärchen auf Fahrrädern vorbeiradelte, gemütlich durch die Straße strampelnd, die Sonne im Gesicht. Normalerweise hätte ich diese Szene gleich wieder vergessen. Doch da war plötzlich dieses Gefühl in mir. Ein Gefühl, das ich nur selten verspüre: Neid.
Neid – Aber worauf eigentlich?
Wenn ich mit anderen Menschen über Neid spreche, dreht sich in der Regel alles um Statussymbole und Gehälter. Diese Themen spielen bei mir aktuell keine Rolle. Warum also beneide ich zwei Leute auf Fahrrädern? Rational betrachtet, könnte ich es ihnen sofort nachmachen. Ich habe ein Fahrrad. Okay, der Reifen braucht Luft, aber die bekomme für einen Euro an der Tankstelle. Ich könnte auch Freunde für eine Fahrradtour anrufen. Der Aufwand? Minimal! Der Haken? Zeit.
Ich liebe mein Leben – aber manchmal…
Keine Frage, mein Leben ist großartig. Spannende Menschen, interessante Branchen, jeden Tag was Neues. Und das Beste: Ich bin meine eigene Chefin! Langeweile? Kennt mein Terminkalender nicht. Und genau darum bin auch so viel unterwegs und habe so wenig Freizeit. Auf LinkedIn zeigen viele gern nur ihre beruflichen Highlights: Vorträge, Konferenzen, Auszeichnungen. So wie man auf Instagram nur die atemberaubenden Urlaubsfotos postet – nicht aber die stundenlangen Busfahrten oder den überteuerten Kaffee am Flughafen.
Die Realität sieht auch im Business so aus: Dienstreisen. Viele Dienstreisen. Korbach liegt, sagen wir mal, nicht gerade verkehrsgünstig. Also sind meine Dienstreisen oft endlose Tage mit An- und Abreise, oft 12 bis 14 Stunden. Packen? Hasse ich! Ganz ehrlich, Männer haben’s da einfacher: Fünf Tage Messe, zehn weiße Hemden, zwei Anzüge – fertig! Aber das ist ein anderes Thema. Während ich in der Business-Welt herumturne, läuft das Leben zu Hause weiter. Ohne mich. Freunde, Haushalt, Sport – alles muss ich um meine Termine herum jonglieren. Spontane Fahrradausflüge? Fehlanzeige.
Fazit: Neid als Antrieb
Dieser kurze Moment des Neids zeigt mir: Ich will nicht neidisch sein. Aber ich will mehr Spontaneität in mein Leben lassen. Und das Schöne daran, Unternehmerin zu sein: Ich kann daran arbeiten. Mal schauen, wo ich an den richtigen Stellschrauben drehen kann. Vielleicht klappt es ja bald mit der spontanen Fahrradtour. Ich halte euch auf dem Laufenden!
Wie macht ihr das?
An alle jungen Unternehmer und Führungskräfte da draußen: Wie schafft ihr es, den Balanceakt zwischen beruflichem Erfolg und persönlicher Spontaneität zu meistern? Habt ihr Tipps, wie ich im straffen Zeitplan noch Platz für spontane Momente finde, ohne dass der Job darunter leidet? Lasst mich wissen, wie ihr es hinkriegt – ich bin gespannt auf eure Strategien!