Vom Teammitglied zur Führungskraft: Diese typischen Fehler lassen sich ganz einfach verhindern
Der Übergang von einem Teammitglied zur Führungskraft kann eine große Herausforderung darstellen. Auch wenn du das Unternehmen und dein Team bereits gut kennst, kann der Rollenwechsel mit einigen Schwierigkeiten verbunden sein.
Hier sind einige typische Fehler, die bei diesem Übergang auftreten können, sowie Tipps, wie man sie verhindern kann.
Nicht genug Zeit investieren
Als Führungskraft hat man eine Menge Verantwortung, und es kann verlockend sein, sich in den neuen Aufgaben zu verlieren. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass es wichtig ist, Zeit zu investieren, um den Rollenwechsel zur Führungskraft zu vollziehen. Wirst du beispielsweise in deinem bisherigen Team zur Führungskraft, heißt das noch lange nicht, dass du ab der Beförderung sofort angekommen bist. Du musst deine neue Rolle inklusive Aufgaben und Zielen erforschen.
Außerdem empfiehlt es sich, mit deinem Team intensiv über den Rollenwechsel und die dadurch erfolgenden Veränderungen zu sprechen. Je mehr Zeit und Ruhe du in die Startphase investierst, umso erfolgreicher wirst du später mit deinem Team zusammenarbeiten können.
Keine klare Erwartungen
Es ist wichtig, klare Erwartungen an deine Mitarbeiter zu haben und sie auch verständlich zu kommunizieren. Wenn Erwartungen unklar oder unrealistisch sind, kann das zu Frustration oder gar Resignation führen. Setze daher realistische Ziele, die messbar und erreichbar sind, und achte darauf, dass deine Mitarbeiter verstehen, was von ihnen erwartet wird. Außerdem ist es wichtig, dass du erklärst, warum diese Ziele für dich und das Team wichtig sind.
Kein Feedback einholen
Feedback ist immer wichtig! Besonders dann, wenn du neu in deine Führungsrolle kommst. Achte deshalb darauf, Feedback von Mitarbeitern einzuholen, um deine Führungskompetenzen zu verbessern und das Engagement deiner Mitarbeiter zu steigern. Achte außerdem darauf, dass du dir möglichst von JEDER Person im Team im Laufe der Zeit Feedback geben lässt. Auch von Azubis und Aushilfen. Sonst würdest du eine Zweiklassengesellschaft aufbauen, was nie gut ankommt.
Keine Beziehung zu Mitarbeitern aufbauen
Eine Beziehung zu Mitarbeitern aufzubauen ist ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Führungskraft. Nimm dir Zeit, um deine Mitarbeiter kennenzulernen, indem du Gespräche führst und dich für ihre Bedürfnisse und Anliegen interessieren. Wenn du das Team bereits sehr gut kennst, brauchst du nicht bei null anzufangen. Trotzdem gilt es, aus deiner neuen Rolle heraus die Beziehung zum Team anzupassen.
Ein Praxisbeispiel: Früher bist du fünf- bis sechsmal pro Tag mit einzelnen Personen in eine kurze Raucherpause verschwunden. Als Führungskraft hast du nun aber so viele zusätzliche Aufgaben, dass du nur noch ein- bis zweimal pro Tag eine Raucherpause machst. Diese Veränderung in deinem Verhalten gilt es, deinem Team transparent zu erklären. Sonst wird man im schlechtesten Fall dahinter Arroganz oder ein bewusstes Distanzieren vermuten.
Zu viel Delegation
Als Führungskraft ist es wichtig, Aufgaben und Verantwortung zu delegieren. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn zu viel Delegation kann dazu führen, dass sich deine Mitarbeiter nicht unterstützt oder gar ausgenutzt fühlen. Versuche daher, das richtige Maß zu finden, und delegiere Aufgaben, bei denen deine Mitarbeiter ihre Stärken ausspielen können. Dazu gehört auch, dass du erklärst, warum du was an wen delegierst und welche Aufgaben du selbst übernimmst. Sonst könnte das Team vermuten, dass du dir nur die einfachen Aufgaben nimmst und die unbeliebten Aufgaben an das Team delegierst.
Kein Überblick
Als Führungskraft den Überblick über das Team (und auch darüber hinaus) zu haben, gehört zu den wichtigsten Aufgaben. Versuche deshalb, der Versuchung zu widerstehen, dich zu tief in Details zu verwickeln. Delegiere daher komplette Aufgaben, Projekte inklusive aller Details an deine Mitarbeiter und konzentriere dich auf das große Ganze. Dies gibt dir auch Zeit, dich auf deine eigene Weiterentwicklung und Führungsstrategien zu konzentrieren. Sollte ein:e Mitarbeiter:in in einem Projekt mal nicht weiterkommen, hast du so auch genug Zeit, um qualifiziert zu unterstützen.
Konflikte ignorieren
Als Führungskraft ist es deine Verantwortung, Konflikte im Team zu erkennen und anzugehen. Wechselt die Führungskraft, kann es dazu kommen, dass im Team die „Reviere“ neu abgesteckt werden. Streit um Aufgaben und Zuständigkeiten sind dann nichts Ungewöhnliches. Außerdem kann deine Beförderung im Team zu Neid oder Missgunst führen. Die Augen davor zu verschließen lässt solche Konflikte eher eskalieren. Sprich daher deine Beobachtungen offen an und versuche mithilfe von Moderationstechniken und deeskalativer Kommunikation einen Konsens zu erzielen.
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Keine Unterstützung
Mein ganz persönlicher Start als Führungskraft war in den ersten Wochen auch etwas holprig. Allerdings hatte ich das Glück einer intensiven Ausbildung. Außerdem konnte ich auf eine erfahrene Führungskraft als Mentor zugreifen. Damit ließen sich die ersten Hürden und Unsicherheiten sehr gut überwinden.
Mein Ratschlag daher: Suche dir gezielt Unterstützung durch deine eigene Führungskraft oder die Personalabteilung. Beim Start als neue Führungskraft erwartet niemand einen perfekten Start. Im Gegenteil, selbstreflektierte Chefs erinnern sich durchaus an den eigenen Start.
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