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Warum das Bauchgefühl beim Hauskauf auf „sichere Füße“ gestellt werden muss

In der Vergangenheit gab es eine Vielzahl von Publikationen zum Thema Immobilienkauf und -vermietung, verbunden mit Tipps zum Steuersparen. Für die meisten Menschen ist ein Hauskauf die größte Einmalinvestition ihres Lebens. Der Bau stellt eine große Herausforderung dar, weil viele folgenschwere Entscheidungen getroffen werden müssen, mit denen Laien häufig überfordert sind. „Bauherren tun genau das, was sie hier als ihren Traum planen, in aller Regel zum allerersten Mal. Und sie sind dabei darauf angewiesen, ihrer Intuition zu folgen, wenn sie keinen klaren und geprüften Plan verfolgen. Die Intuition ist aber nicht immer automatisch der beste Ratgeber“, sagt der Bausachverständige und Gründer von Hausbauexperte und Fertighausexperte Tobias Beuler. Technisch ausgebildet wurde er von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau. Seit 2000 begleitet er europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Seit 2018 steht er unter anderem im TV und Print als Bauexperte zur Verfügung: als Interviewpartner für die Sendung “bauen und wohnen”, als Baustellenkontrolleur in der Capital oder als Experte in Sachen Bauen für n-tv. In seinem YouTube-Kanal erklärt er mit seinem Team unterhaltsam alle Herausforderungen rund um das Thema Fertighaus. Nun hat er ein Buch mit dem Titel „Bau keinen Scheiss! – So planst und baust du dein Traumhaus" vorgelegt, das sich mit der Verwirklichung des Traums vom Eigenheim beschäftigt und das sich neben der Planung verstärkt den Grundsatzfragen und Mythen rund um den Hausbau widmet sowie aktuellen Herausforderungen. Dazu gehören:

  • energieeffizientes und umweltfreundliches Bauen und gleichzeitige Berücksichtigung der steigenden Bedürfnisse nach Komfort und Flexibilität

  • Auswirkungen der Digitalisierung und der Integration von künstlicher Intelligenz auf den Bauprozess

  • Energieeffizienz als wertbestimmender Faktor

  • Energiewende: Wärmepumpen sind fast schon Standard bei vielen Neubauten, vor allem in Fertighäusern, schwieriger wird ihr Einsatz in Bestandsgebäuden, weil die Dämmung sehr schlecht ist

  • Suche nach einer großen Gesamtlösung für die Zukunft des Hausbaus

  • Komplexität des Bauens

  • Weiterentwicklung der Methoden des Hausbaus

  • steigendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit

  • Smart Home: Bisher sind die Systeme noch nicht wirklich smart, sondern nur gut automatisiert

  • Veränderte Standards in Zeiten des technologischen Fortschritts

  • Weiterentwicklung des Urban Mining.

Auch der Einfluss des Halo-Effekts auf den Hausbau wird ausführlich beschrieben. Es kann zwar eine richtige Baubegleitung oder eine Dokumentenprüfung niemals ersetzen, aber es schafft die Grundlage für ein sicheres Verständnis und ein verfeinertes Bauchgefühl, das mit Intuition gleichgesetzt wird, und auf „sichere Füße“ gestellt werden soll. Tobias Beuler beschreibt seine Überzeugungen, die das Wesen des richtigen Bauchgefühls für einen erfolgreichen und stressfreien Bauherrn umfassen. Er ist allerdings nicht der erste Hausbauexperte, der sich dem Bauchgefühl ausführlich widmet. Im Sammelband „Bauchgefühl im Management“ sagt Matthias Krieger vom Baudienstleister und Projektentwickler Krieger + Schramm (K+S), der ebenfalls zahlreiche Buchbeiträge zu den Themen geschrieben hat. Das Bauchgefühl gibt ihm als Unternehmer Sicherheit: „Um Klarheit über das eigene Bauchgefühl zu bekommen, hilft es meistens, eine Nacht darüber zu schlafen. Am Morgen ist dann die Entscheidung da.“ Allerdings sind Erfahrungen eine Bedingung, damit das Bauchgefühl überhaupt wirksam werden kann. „Je schneller ein Mensch auf eine Situation reagieren kann, desto besser und professioneller ist er.“ Viele Erfahrungen führen zu richtigen Entscheidungen – aus dieser Erkenntnis heraus entstand auch das Buch von Tobias Beuler. Beide Bauexperten und Autoren möchten vor allem ihr Wissen zu teilen. Dazu gehören auch die ausgewählten Tipps im Buch von Tobias Beuler:

  • Einsparpotenziale: Sie beginnen bereits vor konkret werdenden Planung des Hauses - bei der Frage, für welche Bauart des Hauses sich die Bauherren entscheiden, ob sie ein Fertighaus oder ein Stein auf Stein gemauertes Haus bauen

  • Entscheidungen: Auf die richtige Reihenfolge kommt es an (gute kaufmännische Vorbereitung, Grundstückskauf, detaillierte Hausplanung etc.), Wissen um die Konsequenzen, Berücksichtigung des trainierten Bauchgefühls

  • Vorteile von Fertighäusern: besserer Wiederverkaufswert (Aspekte der Wohngesundheit und Bauökologie werden hier leichter eingehalten und umgesetzt als bei manchem Massivhaus)

  • Kauf einer Bestandsimmobilie: Gefahr, sich mit Kompromissen zu arrangieren, die nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen

  • Kosten: Gesamtkostenübersicht Fertighaus und Massivhaus zum kostenlosen Download sowie zahlreiche Checklisten

  • Neubau: Bauherren haben die Möglichkeit, von Grund auf ihr Haus zu planen und umzusetzen, bei einer Bestandsimmobilie müssen sie mit den vorhandenen Gegebenheiten arbeiten und Kompromisse eingehen

  • Organisation: Mit guter und früher Vorbereitung können sogar Baunebenkosten greifbar gemacht werden

  • Strategie und Planung: Dies erfordert viele vorbereitende Schritte: Entwicklung eines eigenen Plans, um Fehler zu vermeiden und den Prozess möglichst stressfrei zu gestalten, eine eigenständige Planung des Hauses gibt zudem mehr Gestaltungsspielraum

  • Sanierung einer Bestandsimmobilie: unerwartete Probleme können auftreten, die den Zeitplan und das Budget stark belasten können

  • Richtiges Verhandeln bei der Baukostenplanung und mögliches Einsparpotenzial: Sorgfältige Prüfung der Verträge erforderlich

  • Vertrag: Was nicht Teil davon mit der Baufirma ist, darauf besteht auch kein Anspruch die inhaltliche und finanzielle Verantwortung trägt dann der Bauherr

  • gute Vorbereitung: Bauzeitverzögerungen, Mängel und Schadensersatzansprüche werden vermieden.

  • Tobias Beuler: Bau keinen Scheiss. So planst und baust du dein Traumhaus. Finanbuchverlag, München 2024.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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