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Was braucht es für Dich um ein High-Performer zu sein?©gettyimages

Warum Du im Job nicht als „High-Performer“ auftreten solltest

High-Performer – Viele würden sich gerne selbst so betiteln. Doch auf die wenigsten trifft dieser Titel wirklich zu. Gut so, denn ein Dasein als High-Performer ist alles andere als einfach.

Die Studie „The burden of responsibility: Interpersonal costs of high self-control“ (2015, „Journal of Personality and Social Psychology“) fand heraus, dass High-Performer auf lange Sicht in vielerlei Hinsicht unter ihren herausragenden Leistungen leiden.

Warum ist es nicht erstrebenswert ein High-Performer zu sein?

In ihrer Studie beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern sich das Leben als Leistungsträger auf das persönliche Wohlbefinden auswirkt. Dabei folgt der Studienaufbau der Theorie, dass High-Performer aufgrund ihres Erfolges in allen Lebensbereichen auf lange Sicht eigentlich glücklicher und zufriedener sein müssten als weniger leistungsbereite Menschen.

Dementsprechend überraschend das Ergebnis: Die Forscher konnten feststellen, dass die Leistungen der High-Performer dazu führten, dass andere Personen sich ihnen gegenüber negativer verhielten. Viele High-Performer erleben ihre Besonderheit deshalb früher oder später als Bürde, weil ihre sozialen Beziehungen leiden – sowohl im privatem als auch beruflichen Kontext. Das Ergebnis: Sie sind weniger zufrieden, als der Durchschnitt.

Sind High-Performer wirklich erfolgreicher? 🏃

Die kurze Antwort: Ja. Wer um 4.45 Uhr aufsteht, vor der Arbeit im Fitnessstudio trainiert, im Job jeden Tag zehn bis zwölf Stunden exzellente Arbeit leistet, Kinder und Haushalt nebenher managed und auch noch Zeit findet, um sich abends mit einem Freund auf ein Bier zu treffen, hat in der Theorie mehr Erfolg im Job, ein erfüllteres Sozialleben und eine bessere Gesundheit. In der Realität hält diese Erfolgslinie aber meist nicht lange an.

Nicht ohne Grund wird Dir wahrscheinlich bereits beim Lesen dieses Tagesablaufs schwindelig geworden sein. Über kurz oder lang macht die Gesundheit einen solch straffen Lebensrhythmus meist nicht mit. Stichwort: Burnout. Doch dieses Risiko der High-Performer wurde in der Studie ausnahmsweise nicht berücksichtigt. Vielmehr wollte man die Frage klären: Wenn ein High-Performer diese Leistungen sein Leben lang durchhalten könnte, welche Auswirkungen hätte dies dann auf sein individuell empfundenes Glück beziehungsweise seine Zufriedenheit?

Vom Druck, ein High-Performer zu sein – und zu bleiben 💣

Auf dem Papier hat ein High-Performer also das perfekte Leben und nicht ohne Grund wird er oder sie vom sozialen Umfeld meist bewundert. Erfolg im Beruf, körperliche Fitness und eine intakte Familie – all das meistern High-Performer scheinbar im Handumdrehen. Die Bewunderung des sozialen Umfelds lässt jedoch schon nach kurzer Zeit nach.

Denn das Umfeld gewöhnt sich an die herausragenden Leistungen. Und weil er oder sie die Herausforderungen ja scheinbar mühelos meistert, beginnen die Familie, der Arbeitgeber, die Kollegen & Co immer mehr zu fordern. Sie setzen die Latte also höher und höher. Was einst „herausragend“ war, wird das neue Normal. In der Studie gaben deshalb viele High-Performer an, sich durch die Erwartungshaltung ihres sozialen Umfelds übermäßig unter Druck gesetzt zu fühlen.

Was einst herausragend war, wird das neue Normal.

🛑 Die drei Folgen der „High-Performance“:

Schon in alleine sozialer Hinsicht ziehen die überdurchschnittlichen Leistungen der High-Performer exakt drei negative Konsequenzen für sie nach sich:

1. Die Ansprüche des sozialen Umfelds steigen. 🧗

Überdurchschnittliche Leistungen werden nicht mehr anerkannt, sondern als normal vorausgesetzt. Dadurch steigt der soziale Druck. Beispielsweise durch den Arbeitgeber·innen, die Familie oder die Kolleg·innen, während die Anerkennung der eigentlich schon überdurchschnittlichen Leistung nach und nach ausbleibt.

2. High-Performer werden schnell ausgenutzt. 🪫

Für Arbeitgeber·innen sind High-Performer nicht selten eine günstige Arbeitskraft, die bereit ist, zum gleichen Lohn mehr zu leisten. Auch der Ehepartner erwartet nach dem Zehn-Stunden-Tag vielleicht noch einen gründlichen Hausputz und die Arbeitskolleg·innen laden bei ihm lästige Aufgaben ab, auf die sie keine Lust haben – fällt ihm oder ihr doch eh leichter.

3. Darin liegt der Trugschluss: Das soziale Umfeld unterschätzt den Aufwand und die Leistung der High-Performer. ⚠️

Was mühelos scheint, erfordert meist genauso viel Kraft wie für jeden anderen Menschen auch – nur, dass er oder sie eben über mehr Disziplin, Willenskraft und Durchhaltevermögen verfügt. Wertgeschätzt wird das allerdings nicht, und zwar gerade weil die Person es so mühelos aussehen lässt.

Ist ein Dasein als High-Performer wirklich so erstrebenswert, wie auf den ersten Blick gedacht? Schreib es uns in die Kommentare!

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