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Warum echtes Vertrauen niemals unverbindlich ist

Im Gegensatz zu Misstrauen, das durch Kontrolle entsteht, hat Vertrauen mit Ungewissheit und Offenheit zu tun – aber auch mit Risikobereitschaft, ohne die es in Wirtschaft und Gesellschaft kein nachhaltiges Wachstum und keine Innovation gibt. Komplexität lässt sich nicht durch Kontrolle und Regeln in die Schranken weisen. Um mit ihr richtig umgehen zu können, braucht es Menschen mit Mut, die sich nicht ständig absichern, wenn sie Vertrauen schenken und damit auch einen Vorschuss an Optimismus leisten, den wir heute dringend brauchen.

Damit jemandem Vertrauen geschenkt werden kann, müssen ihm durch glaubwürdiges Handeln Gründe gezeigt werden, die ein Vertrauen in andere rechtfertigen.

Vertrauen stellt sich durch Handeln ein, nicht durch Reden und unverbindliche vage Worte: „Vertrau mir“ ist schnell gesagt, „aber es nützt nichts“. Das erinnert an das Lied der falschen Schlange Kaa, die den kleinen Mogli in Walt Disneys „Dschungelbuch“ (nach Rudyard Kiplings gleichnamigem Werk) hypnotisiert: „Hör auf mich, glaube mir! Augen zu, vertraue mir!“

Echtes Vertrauen hat im Gegensatz zum vorgesäuselten Vertrauen mit Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Verantwortung zu tun. Vertrauen ist ein Wert, der sich weder „installieren" noch von oben herab bestimmen lässt. Werte müssen von Führungskräften und Verantwortlichen, die zu ihrem Wort stehen, vorgelebt werden. Nur dann „haben die Mitarbeiter Vertrauen zu ihrem Arbeitgeber", sagt Werner Neumüller, Personalexperte und Geschäftsführer der Neumüller Unternehmensgruppe. Beim Hochbauunternehmen Krieger + Schramm, mit Hauptsitz in Dingelstädt und Niederlassungen in Kassel, Frankfurt/Main, München und Berlin, wirken alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv an der Vertrauenskultur mit. Dazu gehören:

• Vertrauensvorschuss geben, um Vertrauen zu erhalten („erst einzahlen – dann abheben“)

• den Umgang mit Mitarbeitern, Bauherrn und Partnern immer so wählen, wie jeder selbst behandelt werden möchte

• Vertrauen und Informationen nicht missbrauchen, wenn ein Teammitglied um Hilfe bittet.

Der Vertrauensverlust, der in den vergangenen Jahren in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen stattgefunden hat, ist ein Problem, an dem sich zeigt, dass Vertrauen nicht nur mit persönlichem Wohlbefinden zu tun hat, sondern auch ein nachhaltiger Wirtschaftsfaktor ist, der allerdings ins Wanken gerät, wenn die Kompetenz und Integrität einiger Manager in Zweifel gezogen werden.

Etliche Skandale der letzten Zeit haben verdeutlicht, dass viel geredet, aber kaum gehandelt wurde.

Wo es echtes Vertrauen gibt, handelt der Einzelne nach bestem Wissen und Gewissen. Vertrauen ist für den Unternehmensgründer und Autor Matthias Krieger nicht nur ein Gefühl, sondern vor allem eine Einstellung. Die eindeutige strategische Unternehmensausrichtung stellt die Leitplanken dar. Alle Führungskräfte schenken dem gesamten Team das Vertrauen und garantieren notwendige Freiräume, damit jeder einen nachhaltigen Beitrag leisten kann. Dazu gehören u. a.: Vertrauensarbeitszeit inklusive Home-Office, flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege und Budgetfreigaben.

Integrität ist für den Unternehmer die Grundlage für gegenseitiges Vertrauen und gegenseitigen Respekt: „Nachhaltigkeit muss gelebt werden. Wer das nicht tut, ist nicht glaubwürdig. Doch nicht nur der Unternehmer muss die Unternehmenswerte leben, auch die Führungskräfte sind Vorbilder.“ Die Führungskräfte des Unternehmens werden regelmäßig intern und extern geschult. Ein fester Bestandteil ist der FührungskräfteKompass. In vier Teilen sind hier wesentliche Kompetenzen und Inhalte zusammengefasst, darunter auch die Bedeutung des Vorbildseins.

In der Führung setzt Matthias Krieger auf eine sehr stark ausgeprägt Wertekultur, „die allerdings mit einem Leistungswillen und einer Leistungsorientierung gepaart sein muss, damit sich nachhaltiger Erfolg einstellen kann. Immer geht es um die Frage: Was treibt die Menschen an? Ich bin davon überzeugt, dass nur derjenige von innen heraus motiviert ist, der den Sinn seiner Tätigkeit erkennt und selbstständig arbeiten darf.“ Nur begeisterte Mitarbeiter können seiner Meinung nach Innovationen hervorbringen. Diese besondere Unternehmensführung ist für Matthias Krieger eine entscheidende Voraussetzung, um Talente zu binden und neue qualifizierte Mitarbeiter zu finden - vom Maurer bis hin zum Bauleiter.

Weiterführende Informationen:

Matthias Krieger: Die Lösung bist Du! Was uns wirklich voranbringt. BusinessVillage Verlag, Göttingen 2011.

Matthias Krieger: Der Erfolgsmacher: Vom Leistungssportler zum Bauunternehmer. In: Visionäre von heute – Gestalter von morgen. Inspirationen und Impulse für Unternehmer. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Neumüller. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2018.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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