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Warum es so wichtig ist, sich der eigenen Wirkung bewusst zu sein – vor allem im Job!

Haben Sie sich schon mal gefragt, welchen Eindruck Sie bei anderen hinterlassen? Sei es bei Kolleg*innen, Führungskräften oder Kund*innen – unsere Wirkung beeinflusst nicht nur, wie wohl sich unser Gegenüber fühlt, sondern auch, ob uns Menschen vertrauen, zuhören und mit uns arbeiten wollen. Doch wovon hängt unsere Wirkung ab, und wie können wir sie steuern?

Unsere Wirkung – mehr als Worte

Stellen Sie sich vor, fünf Menschen halten denselben Vortrag vor einer Gruppe. Obwohl die Inhalte identisch sind, wird die Wirkung auf das Publikum völlig unterschiedlich ausfallen. Denn es zählt nicht nur, was wir sagen, sondern vor allem, wie wir wirken, wie wir wahrgenommen werden und welche Reaktionen wir damit auslösen. Unsere Persönlichkeit, Körpersprache, Stimme, Mimik und Gestik sind entscheidende Faktoren, die Botschaften verstärken oder verfälschen können. Wer sich der eigenen Außenwirkung bewusst ist, kann diese gezielt steuern und authentisch auftreten – eine Schlüsselkompetenz im beruflichen Alltag. 

Warum wir uns der eigenen Wirkung bewusst sein sollten

1. Erste Eindrücke zählen

Erste Eindrücke werden oft in Sekundenbruchteilen gebildet und sind schwer zu ändern. Unsere Wirkung entscheidet, ob wir als sympathisch, kompetent oder vertrauenswürdig wahrgenommen werden. Ein bewusstes Auftreten kann helfen, einen positiven Eindruck zu hinterlassen und die Grundlage für erfolgreiche Interaktionen zu schaffen.

2. Kommunikation wird klarer

Wenn wir wissen, wie unsere Worte, Gesten und Tonlage auf andere wirken, können wir gezielt kommunizieren. Ein bewusster Umgang mit unserer Wirkung hilft, Missverständnisse zu vermeiden und Botschaften klar zu übermitteln. So werden wir besser verstanden und können unsere Anliegen überzeugender vermitteln.

3. Beziehungen stärken

Unsere Wirkung beeinflusst die Qualität unserer zwischenmenschlichen Beziehungen. Wer sich seiner Ausstrahlung bewusst ist, kann empathischer reagieren, Vertrauen aufbauen und Konflikte besser lösen. Menschen fühlen sich wohler in der Nähe von Personen, die authentisch und achtsam auftreten.

4. Selbstbewusstsein fördern

Das Bewusstsein über die eigene Wirkung steigert das Selbstbewusstsein. Wenn wir verstehen, wie wir auf andere wirken, können wir gezielt an der eigenen Präsenz arbeiten und uns sicherer in sozialen und beruflichen Situationen fühlen. Selbstreflexion hilft, unsere Stärken zu betonen und Entwicklungsbereiche anzugehen.

5. Erfolgreicher im Beruf

Im beruflichen Kontext spielt die eigene Wirkung eine zentrale Rolle. Führungskräfte, die bewusst auftreten, werden als kompetenter wahrgenommen, können besser motivieren und überzeugen. Mitarbeitende, die an ihrer Wirkung arbeiten, verbessern ihre Karrierechancen, da sie als professionelle und verlässliche Partner*innen wahrgenommen werden.

6. Authentizität bewahren

Sich der eigenen Wirkung bewusst zu sein, bedeutet nicht, sich zu verstellen. Vielmehr geht es darum, authentisch zu bleiben und gleichzeitig darauf zu achten, dass unser Verhalten mit unseren Werten und Zielen übereinstimmt. Authentizität wirkt immer stärker als künstliche Anpassung.

7. Verantwortung übernehmen

Jeder Mensch trägt Verantwortung für die Wirkung, die er auf andere hat. Eine unbedachte Äußerung, eine abweisende Geste oder ein falscher Tonfall können negative Gefühle auslösen. Sich dieser Verantwortung bewusst zu sein, bedeutet, achtsamer zu handeln und so eine positive Atmosphäre zu fördern. Gleichzeitig ist es ein Ausdruck von Respekt gegenüber den Menschen, mit denen wir zu tun haben.

Die entscheidenden Faktoren unserer Wirkung

Körpersprache

  • Aufrechte Haltung: Wirkt selbstbewusst und präsent. 

  • Gebeugte Haltung: Kann Unsicherheit oder Desinteresse signalisieren. 

  • Tipp: Regelmäßig überprüfen, ob man zusammensinkt, und sich bewusst aufrichten. 

Mimik 

  • Freundliche Mimik (z. B. Lächeln): Signalisiert Wärme und Zugänglichkeit, schafft Vertrauen.

  • Neutrale oder unpassende Mimik (z. B. unbewusstes Stirnrunzeln): Kann Missverständnisse hervorrufen. 

  • Tipp: Emotionen wie Freude oder Mitgefühl bewusst durch die Mimik verstärken.  Den Augenkontakt zum Gegenüber halten.

Gestik

  • Unterstützende Gestik: Verdeutlicht Inhalte und macht Botschaften lebendig. 

  • Übertriebene Gestik: Kann unauthentisch wirken und das Vertrauen beeinträchtigen. 

  • Tipp: Gesten bewusst einsetzen, um Argumente zu unterstreichen. 

Stimme

  • Dynamische Stimme: Wirkt inspirierend und motivierend. 

  • Monotone Stimme: Kann Langeweile oder Desinteresse auslösen. 

  • Tipp: Auf Tonlage und Sprechgeschwindigkeit achten, um überzeugender zu wirken. 

Auch Aspekte wie Wortwahl und Kleidung haben eine Wirkung: Präzise und klare Sprache wird als kompetent wahrgenommen, während unsichere Formulierungen wie z. B. Füllwörter oder schwammige Formulierungen das Gegenteil bewirken können. Ein gepflegter Kleidungsstil signalisiert Kompetenz und Respekt, individuell ausgesuchte Kleidung unterstützt die persönliche Wirkung.  Nicht zu unterschätzen ist auch der Tonfall: In einer wichtigen Nachricht an Mitarbeitende kann eine Formulierung entscheidend sein: Ist sie freundlich, klar und wohlwollend geschrieben oder sachlich und unterkühlt? Die Wirkung ist am stärksten, wenn alle Faktoren gut zusammenpassen. Stehen die Aspekte nicht im Einklang, kann dies Unsicherheit und Misstrauen bei meinem Gegenüber hervorrufen.

Warum unsere Wirkung besonders im Job zählt

Unsere berufliche Position beeinflusst, wie wir wahrgenommen werden: Je höher die berufliche Rolle, desto stärker ist die Wirkung auf andere. Wenn eine Führungskraft etwas – vielleicht sogar Belangloses – sagt, hat dies ein sehr viel höheres Gewicht, als wenn derselbe Satz von Kolleg*innen erwähnt wird. Führungskräfte werden sehr viel genauer beobachtet als andere. Steht eine Führungskraft zum Beispiel unter Druck, dann kann sie sich sicher sein, dass sie diesen Druck auch ausstrahlt. Genauso, wie sie auch Entspanntheit, Gelassenheit, Gereiztheit oder Nervosität ausstrahlt. Unser Gegenüber bekommt unsere Stimmungen durchaus mit und darüber hinaus auch, ob wir ehrlich, authentisch und glaubwürdig sind. Führungskräfte haben eine besondere Verantwortung für ihre Außenwirkung, da ihre Handlungen und Worte richtungsweisend sind. Entsprechend  können sie Mitarbeitende motivieren oder entmutigen.

Was können wir tun, um unsere Wirkung zu verbessern?

1. Feedback einholen

Bitten Sie Kolleg*innen, Freund*innen oder Familie um ehrliches Feedback. Fragen wie „Wie wirke ich in Meetings?“ oder „Was könnte ich verbessern?“ helfen, blinde Flecken aufzudecken. 

2. Selbstreflexion durch Videoanalyse

Nehmen Sie sich bei Präsentationen oder Gesprächen auf. Analysieren Sie Ihre Körpersprache, Stimme und Mimik: Entspricht das Gesehene der Wirkung, die Sie erzielen möchten? 

3. Spiegel-Übung 

Üben Sie, vor dem Spiegel zu sprechen. Beobachten Sie, wie Ihre Gestik und Mimik auf Sie selbst wirken, und optimieren Sie bewusst Ihren Ausdruck. 

4. Selbstwahrnehmung üben

Nehmen Sie sich immer wieder kleine Momente, in denen Sie sich selbst beobachten. Wie ist ihre Stimmung? Ihre Körperhaltung? Beobachten Sie auch Ihre Gedanken. Wenn Sie in schlechter Stimmung sind, treffen Sie möglichst keine Entscheidungen.

5. Gegenseitiges Feedback im Team

Treffen Sie im Team die Vereinbarung, sich gegenseitig Feedback über ihre Wirkung zu geben. Vor allem bei Spannungen oder Konflikten, aber auch bei besonders angenehmer Wirkung kann dies positive Effekte erzeugen und zu Lösungen beitragen.

Wirkung bewusst steuern: Für Erfolg und Authentizität

Wer seine Wirkung kennt und steuert, verbessert die Zusammenarbeit, steigert die Motivation im Team und trägt zu einer guten Unternehmenskultur bei. Wer sich seiner Wirkung bewusst ist, hat die Chance, die Welt um sich herum positiv zu beeinflussen – und ich finde, das macht einen echten Unterschied. Denn am Ende zählt nicht nur, was wir sagen – sondern wie wir wirken.

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