Warum wir Frauen uns so ungern bewerben
Die Bedenken und Ängste beim Bewerben, die Frauen haben, unterscheiden sich stark von den Herausforderungen im Bewerbungsmarathon der Männer. Hier ein paar Gründe, warum wir uns so ungern bewerben und was Du dagegen tun kannst.
Genügst Du für diesen Job?
Stellenanzeigen – Frauen lesen sie anders. Das hat eine Studie von jobware herausgefunden. Die Eye-Tracking-Analyse bewies, dass Frauen Stellenanzeigen ganz anders lesen als Männer. Frauen erkennen Entwicklungspotenziale schlechter, weil sie sich nicht angesprochen fühlen. Was verrät uns die Studie noch alles?
Berufsbezeichnungen wie „Senior Manager“ oder Anforderungen wie „analytisch“ tragen dazu bei, dass sich eher Männer angesprochen fühlen.
Frauen bewerben sich eher auf Stellenanzeigen, die als weiblich oder neutral eingestuft werden.
Werden offensichtlich typische männliche Eigenschaften gefordert, ziehen sich Frauen ganz schnell aus dem Prozess zurück.
Wir Frauen tendieren dazu, jede Anforderung als unerlässlich zu empfinden. Darum trauen wir uns, bei gleicher Qualifikation, weniger zu. Männer im Gegensatz überlesen gern geforderte Fähigkeiten.
Dein Lebenslauf ist zu bunt?
Natürlich meine ich nicht das Layout – sondern bunt im Sinn von lebendig, vielfältig, divers. Wir denken oft, dass unsere berufliche Laufbahn nicht so verlaufen ist, wie sie es hätte sollen. Zu viele Jobwechsel, Kinder, keine Führungspositionen, spärliche Weiterbildungen, wieder ein Kind, längere Reise – und somit Lücken im Lebenslauf. So stellen wir unsere vorangegangenen Entscheidungen infrage und hadern mit unserer persönlichen Vergangenheit.
Das Resultat: Wir schwächen unser Selbstvertrauen, wenn es darum geht, unsere Kenntnisse und Fähigkeiten überzeugend zu verschriftlichen. Hier kannst Du aktiv etwas tun: Erzähle Deine Geschichte! Was konntest Du aus diesen Stationen lernen? Was hat Dich wie inspiriert? Welche Konsequenzen ziehst Du daraus? Es geht weniger um den Inhalt dieser Geschichte, sondern vielmehr darum, wie es Dich bereichert hat und was Du für die Zukunft mitnimmst.
Kinder? Ja, nein, vielleicht später
Ich kenne keine Frau, egal ob Mami oder kinderlos, die sich nicht mit dieser Frage intensiv beim Lebenslaufschreiben auseinandersetzen muss/will. Gilt man denn nun als Burn-out-Kandidatin, falls man mehr als ein Kind hat? Die vielen Absenzen aufgrund unzähliger Kinderkrankheiten sind ja bereits gesetzt, oder? Kinderlose Frauen erhalten das Stigma, eine Woche nach Anstellung gleich schwanger zu werden. Die bewusst kinderlose Frau Anfang 40 kommt einer komplizierten Persönlichkeit gleich. Eigentlich sehr tragisch, dass diese Gedanken im männlichen Bewerbungsumfeld so rar sind wie der Schnee im Hochsommer.
Ich halte es mittlerweile so, dass ich es auf die Stellenbeschreibung, die Unternehmung und meinen hormonellen Zyklus ankommen lasse, ob ich meine drei Kinder erwähne oder nicht. Von Gesetztes wegen sind wir nicht dazu verpflichtet, darüber Auskunft zu geben. Andererseits sind sie Teil meines Lebens, zu dem ich 100-prozentig stehe und wofür ich unglaublich dankbar bin.
Hast Du Angst vor Ablehnung?
Jeder hat sie – das ist dort, wo es wehtut. Doch als Frau nehmen wir Ablehnung oft viel persönlicher, und der Schmerz greift viel tiefer. Das ist nicht nur bei Jobabsagen so – ich denke, das ist einer der grundlegenden Unterschiede zwischen Weiblein und Männlein. Wir distanzieren uns tendenziell schlechter, sind weniger sachlich und nehmen Dinge einfach persönlicher.
Diese Angst kann mit Alter und Erfahrung wachsen. Sodass wir uns wiederum weniger zutrauen – nicht unbedingt aus Mangel an Erfahrung, sondern eben aus Angst vor Ablehnung. Mit 25 hättest Du „yolo“ gesagt, aber heute, mit 40, stellst Du Dein Dasein als Arbeitskraft komplett infrage.
Umso wichtiger ist es für Dich, eine strategisch ausgearbeitete Bewerbung zu haben, welche Dich stärkt und vor allem bei Dir das „Wow!“ auslöst. Falls Du wieder eine Absage erhältst, muss es so in Deinem Kopf tönen: „Ich habe mein Bestes gegeben, es hat nicht sollen sein."
Aufstehen, Krönchen richten und weiter geht’s!
Herzlich Deine Selma
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PS: Wann immer Du bereit bist, hier zwei Dinge, die ich für Dich tun kann: 1) WOW-Lebenslaufvorlagen. Lande mit Deiner Bewerbung auf dem Stapel „Wird eingeladen“.
2) Online-Bewerbungskurs WUNSCHKANDIDAT. Meine 100-fach erprobte Bewerbungsstrategie, damit auch Du endlich aus Jobangeboten wählen kannst, anstatt nur Absagen zu kassieren.