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Was ist Carbon Leakage?

Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Das Klimaschutzgesetz in Deutschland schreibt eine Treibhausgasneutralität bis 2045 vor. Einzelne Bundesländer wie Bayern wollen über landesspezifische Ziele schon 2040 klimaneutral sein. Doch was passiert, wenn ein Land zwar strenge Vorschriften zur Eindämmung der CO2-Emissionen erlässt, Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagern, in Länder mit schwächeren Vorschriften für Treibhausgasemissionen und mit weniger strengen Umweltvorschriften? Damit werden jegliche Bemühungen, die Klimakrise zu bekämpfen, untergraben. „Firmen, die Produktionsstätten in mehreren Kommunen betreiben, werden häufig in ein Planungschaos verstrickt, das für KMUs kaum aufzulösen ist. Wenn Unternehmen ihre Produktionen und damit Emissionen in der Folge ins Ausland verlagern, ist das nicht zielführend“, so Prof. Mario Tobias und Markus M. Lötzsch. Ein solches Vorgehen wird als „Carbon Leakage“ bezeichnet.

Diese Klimamaßnahme zielt darauf ab, den Preis für CO2 zwischen heimischen Produkten und Importen anzugleichen. Der CBAM wird schrittweise eingeführt und gilt zunächst nur für eine ausgewählte Anzahl von Gütern, bei denen ein hohes Risiko der Kohlenstoffverlagerung besteht (z. B. Eisen und Stahl, Zement, Düngemittel, Aluminium, Stromerzeugung). Nach Angaben der Europäischen Kommission gilt für diese Produkte ab 2023 ein Meldesystem, um eine reibungslose Einführung zu erleichtern. Ab 2026 werden die Importeure einen finanziellen Ausgleich zahlen. Unternehmen sollten sich deshalb rechtzeitig darauf vorbereiten, die künftigen Anforderungen zu erfüllen.

  • Was bedeutet CBAM für Exporteure aus Drittländern und Importeure?

  • Mario Tobias und Markus M. Lötzsch: Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) auf dem Weg zur Klimaneutralität am Beispiel der Regionen Mittelfranken und Westbrandenburg. In: Klimaneutralität in der Industrie. Aktuelle Entwicklungen – Praxisberichte – Handlungsempfehlungen. Hg. von Ulrike Böhm, Alexandra Hildebrandt, Stefanie Kästle. Springer Gabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2023.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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