Was ist wertvoller: Lohn gegen Ferientage

Dieser Sommer ist heiss. Doch anstatt in Bikini und Badeshorts in den See oder Swimmingpool zu springen, kleben viele von uns mit verschwitzen Beinen an ihren Bürosesseln fest. Unsere Feierabendpläne zerfliessen wie Wassereis, wir machen Überstunden – und werden dabei nicht nur unglücklich, sondern auch krank. Welche Auswirkungen regelmässige Mehrarbeit für unsere Gesundheit und unsere psychische Verfassung hat, zeigt eine aktuelle Studie von VIKING.

Zeit für soziale Kontakte? Pustekuchen.

Klar ist: Auch wenn 61% der 1.000 befragten Arbeitnehmer mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden sind – die Auswirkungen von Überstunden auf die physische und psychische Gesundheit bleibt immens. Verbringen wir zu viel unserer Zeit am Arbeitsplatz, schrumpfen logischerweise die freien Spalten im Terminkalender. Für soziale Kontakte oder Me-Time ist dann schnell kein Platz mehr. Die Folge: Auch mental bleiben wir bei unseren jobbezogenen To-Dos hängen und können nicht abschalten, weil wir viel zu viele Überstunden machen.

Daher geben 38% der Befragten an, an stressbezogenen Symptomen wie Schlaflosigkeit oder Panikattacken zu leiden. 31% wurden sogar mit körperlichen Beschwerden wie beispielsweise Rückenproblemen oder Migräne diagnostiziert, 21% bereits wegen Burnout oder Depressionen behandelt. Kein Wunder, dass jeder sechste bereit wäre, für eine bessere Work-Life-Balance den Job zu wechseln.

Nimm mein Geld und gib mir Ferien.

Bereits zwischen 20 und 30 unbezahlten Überstunden im Monat sinkt die Zufriedenheit auf 56%. Besonders brisant: Schon bei mehr als 20 unbezahlten Überstunden pro Monat, leiden die Befragten bis zu 30% häufiger an negativen Auswirkungen wie Burnout oder Migräne als Kollegen ohne Überstunden. Doch die Studie von VIKING zeigt nicht nur einen Zusammenhang zwischen Überstunden und Unzufriedenheit, auch die Position innerhalb eines Unternehmens spielt eine entscheidende Rolle. Und wer jetzt denkt, Führungskräfte tragen mehr Verantwortung, haben daher mehr Stress, verbringen mehr Zeit am Arbeitsplatz und sind daher unglücklicher, der irrt. Das Gegenteil ist der Fall: Nur knapp 49% der befragten Nachwuchskräfte hat Zufriedenheit geäussert, während ganze 81% des leitenden Managements und mehr als 70% der Unternehmenseigentümer angaben, glücklich zu sein.

Und weil wir mittlerweile eigentlich wissen, was Überstunden mit unserem Körper und unserer mentalen Gesundheit machen, stehen flexible Arbeitszeiten und eine Unternehmenskultur, in der frühe Feierabende nicht mit bösen Blicken gestraft werden, hoch im Kurs. Größter Wunsch der Arbeitnehmer ist laut Studie aber ein anderer: Jeder dritte Arbeitnehmer würde gerne Ferientage vom eigenen Lohn dazu kaufen, doch lediglich jeder 11% der Arbeitgeber bietet dies auch an.

Das kannst du tun:

Wenn du dir jetzt denkst: Theorie schön und gut, aber wie sage ich wirklich „Nein“ zu Überstunden? Dann kommt hier der wichtigste Rat an dich: Nur du allein hast es in der Hand, deine Ansprüche geltend zu machen. Informiere dich über bindende Gesetze, kenne deinen Arbeitsvertrag genau und trau dich freundlich, aber bestimmt, deinen Chef auf vereinbarte Regelungen hinzuweisen. Viel Erfolg!

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