Was Kunden tatsächlich von Unternehmen erwarten
Drei von vier Verbrauchern wollen menschliche Kommunikation, wenn sie mit Unternehmen in Kontakt treten, statt technischer Gimmicks. Viele Kunden sind sogar bereit, für besseren Service einen höheren Preis zu bezahlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens PwC für die rund 15.000 Menschen in zwölf Ländern, darunter auch Deutschland, interviewt wurden.
Kunden erwarten freundlichen Service statt perfekter Technologie
48 Prozent der Befragten finden, dass freundlicher Service der wichtigste Faktor für ein positives Kundenerlebnis ist. Nur 32 Prozent würden sich im Zweifel für den Anbieter mit der besseren Technologie entscheiden. Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer sieht bei den meisten Unternehmen noch Luft nach oben in Sachen Kundenerlebnis.
Für ein perfektes Kundenerlebnis braucht es allerdings sowohl eine technologische als auch eine menschliche Komponente. Unternehmen sollten daher sorgfältig prüfen, ob sie z.B. telefonische Kundenberater durch Chatbots ersetzen. Besser, so die Autoren sei es, zunächst darüber nachzudenken, wie man die Berater durch passende technologische Unterstützung in die Lage versetzen kann, die Probleme der Kunden schnell und unkompliziert zu lösen. Auf die Problemlösung komme es nämlich an und darauf, wie diese erfolgt.
Kunden erwarten menschliche Nähe
Der Studie zufolge wünschen sich 75 Prozent der Kunden wieder mehr menschliche Interaktion wenn sie mit einem Unternehmen kommunizieren. 48 Prozent der Befragten finden, dass freundlicher Service der wichtigste Faktor ist. Und für 55 Prozent der Kunden haben Mitarbeiter den größten Einfluss auf ihre Service-Erlebnisse.
Wichtig für Banken und Sparkassen: 75 Prozent ihrer Kunden lassen sich durch positive Erfahrungen bei künftigen Finanzentscheidungen beeinflussen. Allerdings sagen nur 55 Prozent, dass ihre Erwartungen von der Finanzbranche erfüllt werden.
Nachfolgend die drei wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:
1. Hoher Wert einer positiven Customer Experience
Bei drei von vier Befragten spielt das Kundenerlebnis eine entscheidende Rolle für die Kaufentscheidung – und ist damit hinter Preis und Qualität das wichtigste Kriterium.
2. Höhere Preise dank positivem Kundenerlebnis
43 Prozent der Befragten sind bereit, einen höheren Preis zu zahlen, wenn dafür bei der Interaktion mit dem Anbieter alles reibungslos funktioniert. Für 42 Prozent wäre allein ein freundlicher Umgang schon einen Aufschlag wert.
Unternehmen könnten – je nach Land und Branche – bis zu 16 Prozent höhere Preise durchsetzen, wenn sie ein perfektes Kundenerlebnis kreieren. Hinzu kommen eine höhere Loyalität und eine deutlich größere Bereitschaft der Verbraucher, wertvolle Daten preis zu geben.
3. Niedrige Fehlertoleranz der Kunden
Unternehmen sollten bei Servicefehlern auf der Hut sein. Für 60 Prozent der Kunden reichen bereits wenige schlechte Erlebnisse, um sich von einem Unternehmen abzuwenden. In der Bankenbranche sehen das mit 75 Prozent sogar deutlich mehr Kunden.
Das Erlebnis hängt vor allem von fünf Faktoren ab:
Geschwindigkeit,
Effizienz,
Bequemlichkeit,
Freundlichkeit und
Kompetenz.
Erst dahinter folgen „erstklassige Technologie“ und „simple Abrechnung“.
In Deutschland sind Bereiche, in denen negative Kundenerfahrungen die Kaufentscheidung am stärksten beeinflussen, unfreundlicher Service (75 Prozent), schlechte Produktqualität (73 Prozent), hohe Preise (65 Prozent), mangelnder Datenschutz (64 Prozent) und langweiliges Kundenerlebnis (59 Prozent).
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