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Weltumwelttag: Verantwortung im Kleinen

Der 5. Juni wird seit 1972 von den Vereinten Nationen als Weltumwelttag ausgerufen.

Am heutigen Aktionstag startet das Klimasekretariat der Vereinten Nationen eine neue Initiative im Kampf gegen die Erderwärmung. Sie steht unter dem Motto „Race to Zero“ und hat das Ziel, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase wie Kohlendioxid möglichst auf null zu senken. Inzwischen haben sich mehr als 120 Staaten – darunter auch Deutschland – dazu verpflichtet, dies bis zum Jahr 2050 anzustreben. Die Staatsoberhäupter der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, Sommaruga, Van der Bellen und Steinmeier setzen sich gemeinsam für mehr Klimaschutz ein, allerdings müssten die Älteren mehr „Solidarität mit den Jungen zeigen, indem sie ihnen einen lebenswerten Planeten hinterließen.“

Nachhaltigkeit und Klima- und Umweltschutz hat aber auch mit „Hervorbringen“ zu tun, mit kultureller Kreativität, die lediglich geschult werden muss, um sich wirksam entfalten zu können.

Dazu braucht es vielfältige Formen des sozialen Zusammenwirkens, deren Ergebnis eine gelingende Kooperation ist. Die „Folgen“ sind ein Zuhause in einer menschlichen Welt. Das, was hier im übertragenen Sinne gemeint ist, zeigt sich auch an konkreten Beispielen in der Realität: Seit Oktober 2005 ist Eva Brenner das Gesicht der TV-Sendung „Zuhause im Glück – Unser Einzug in ein neues Leben“. Mit dem Architekten John Kosmalla und einem Team von professionellen Handwerkern an ihrer Seite hilft die Diplom-Ingenieurin für Innenarchitektur Familien, die unschuldig in Not geraten sind und deshalb den Bau oder die Renovierung ihres Hauses nicht beenden können. Von Juliane Gringer erschien 2015 „Das große 1x1 des Wohnens. Die besten Tipps & Tricks aus 10 Jahren ‚Zuhause im Glück‘“. Das Buch schärft auch das Bewusstsein dafür, „dass wir auf uns und unsere Umwelt achten müssen – nicht zuletzt damit unsere Erde auch zukünftigen Generationen ein schönes Zuhause bietet“.

Es wird an vielen Entwicklungen und Produktbeispielen gezeigt, wie Industrie und Handel reagiert darauf reagieren: „Gehen Sie mit offenen Augen durch die Regale, vergleichen Sie – schauen Sie aber auch ganz genau darauf, wo wirklich Nachhaltigkeit drinsteckt.“ Die Leserinnen und Leser werden dazu angeregt, so oft wie möglich „grün“ zu sein und bei der Auswahl von Produkten darauf zu achten - und umzusetzen, was für jede/n machbar ist. Denn auch im Alltag kann man mit kleinen Verhaltensweisen eine Menge bewegen.

Mitmachen im Kleinen

Immer wieder wird auch auf das Umweltzeichen „Blauer Engel“ verwiesen. Aber wie kann das, wofür es steht, auch kindgerecht vermittelt werden? Dazu gehört beispielsweise die Mitmach-Aktion "Engel-Papier. Jetzt!" des Blauen Engel, mit der schon 2013 vor allem Schüler angesprochen wurden, ihre Stimme für Recyclingpapier mit dem bekannten Umweltzeichen abzugeben und zu zeigen, dass sie im Bereich Umweltschutz "keine Hinterbänkler" sind. Mit der Kampagne "Schulstart mit dem Blauen Engel" wurde die Aktion von der memo AG, einem Versandhandel für ökologisch und sozial verträgliche Alltagsprodukte mit Sitz in Greußenheim bei Würzburg, zugunsten 100 % Recyclingpapier mit dem Blauen Engel fortgesetzt. "Wir sehen Projekte und Maßnahmen, die Kindern und Jugendlichen - oft auf spielerische Art und Weise - bereits frühzeitig das Thema Nachhaltigkeit näher bringen, als wichtigen Baustein auf dem Weg zur Entwicklung einer nachhaltig orientierten Gesellschaft. Wenn wir es schaffen, dass bereits Kinder die Wichtigkeit von Umwelt- und Klimaschutz, die Schonung wertvoller Ressourcen und den hohen Stellenwert sozialer Verträglichkeit erkennen, haben wir die Chance, die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen", sagt Claudia Silber, die hier die Unternehmenskommunikation leitet.

Wie auch im aktuellen Projekt zwischen dem Dudenverlag, dem VfL Wolfsburg und der memo AG (ein kostenloses Sonderheft aus der Duden-Reihe „Weltenfänger“ mit dem Titel „Ab jetzt rette ich die Welt! Kinder übernehmen Verantwortung“), das Kindern ab acht Jahren erklärt, wie sie ihren Alltag nachhaltiger gestalten können, geht es immer wieder um die richtige Beantwortung von Fragen zum Thema Nachhaltigkeit: Was bedeutet Recycling? Was passiert beim vom Menschen verursachten Treibhauseffekt? Wie kommt man am umweltfreundlichsten zur Schule? In den kindgerecht aufbereiteten Publikationen sind auch verschiedene Spiele, Rätsel und klimafreundliche Rezepte zu finden, ebenso Umwelttipps to go, denn jede/r kann etwas tun:

• Mehrweg statt Einweg

• Hahn zu!

• Licht aus!

• Aus eigener Kraft! (zu Fuß gehen oder das Fahrrad nehmen).

All das steht stellvertretend für die vielen kleinen Dinge und Initiativen, die Kinder und Jugendliche anregen, auf sich selbst und ihr Umfeld achtzugeben – aber auch den Blick für das zu schärfen, was größer ist als sie selbst.

Weiterführende Literatur:

Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewußtsein für Dinglichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. SpringerGabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2020.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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