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Weniger Haben, mehr Sein: Raumgestaltung und Nachhaltigkeit

Beim Minimalismus geht es nicht darum, möglichst viele Dinge zu besitzen und zu zählen, sondern darum, für die wesentlichen Dinge Platz im Leben zu schaffen, die uns wirklich wichtig sind. Mit der Zeit sammeln sich in Schubladen und Abstellkammern Berge von ungenutzten Dingen an. Andererseits stehen Räume leer, weil niemand permanent Gäste hat oder die Wohnung für Alleinstehende zu groß geworden ist. „Entspanntes Wohnen beginnt mit Entrümpeln“, sagt Daniel Fuhrhop. Dabei helfen Kompaktmöbel, Tiny Houses, Einbauen, Umbauen und Ausbauen.

Zuerst sollte man sich bewusst werden, was wir ohne Entrümpeln verlieren: Zeit – für uns selbst, Familie und Freunde. Fuhrhops Buch „Einfach anders wohnen. 66 Raumwunder für ein entspanntes Zuhause, lebendige Nachbarschaft und grüne Städte“ hilft, nicht nur Platz in den eigenen vier Wänden zu schaffen, sondern ihn auch besser zu nutzen und dadurch Freiräume zu gewinnen. Dabei bestimmt jeder selbst, wie viel es wovon sein darf, denn feste Regeln gibt es nicht, auch kein schwarz-weiß. Das Thema ist bunt, lebendig und individuell.

Nachhaltig wohnen bedeutet Platz sparen von der Schublade bis zum Stadtviertel.
Daniel Fuhrhop

Sein Interesse gilt besonders dem nachhaltigen Minimalismus und Menschen, die ihre Ideen von einem befreiten und entschleunigten Leben umsetzen. Er studierte ab 1989 an der TU Berlin Architektur, wechselte zur Betriebswirtschaft und machte darin 1998 ein Diplom. Im gleichen Jahr gründete er den Stadtwandel Verlag und präsentierte schillernde Neubauten – allerdings wurde er mit der Zeit immer kritischer gegenüber Neubau. 2013 verkaufte Fuhrhop den Verlag und schrieb das Buch „Verbietet das Bauen!“, das 2015 im Oekom Verlag erschien. Er betreibt einen gleichnamigen Blog. In „Einfach anders wohnen“ weist er anhand vieler Beispiele nach, wie alle Menschen von der neuen Klarheit profitieren können. Gezeigt wird, dass DIY auch unter Minimalisten ein großer Trend ist, und warum es wichtig ist, sich für wenige Dinge bewusst zu entscheiden, weil wir sie brauchen und lieben.

Doch was kann jeder tun, um das Leben mit der Auswahl der richtigen Dinge etwas besser zu machen? Der durchschnittliche Europäer besitzt etwa 10.000 Gegenstände. Ob sie wirklich alle notwendig sind, ist fraglich. Mit dem Thema verbunden ist auch der zentrale Aspekt der Wohngesundheit, der allerdings schon beim Bauen beginnt und vieler Schritte bedarf.

Weiterführende Informationen

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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