Wenn Ihr Erfolg wollt, macht mal ein bisschen Platz, liebe weiße Männer!

Kreative Lösungen, verbesserte Entscheidungsfindung, stärkere Leistung und besseres Problemlösungsvermögen – das sind Auswirkungen von Vielfalt im Unternehmen. Schluss mit der männlich-weißen Homogenität in den Führungsetagen!

Sobald man sich die Auswirkungen genauer anschaut, bringen diverse Teams etliche Vorteile mit sich. Wir sprechen hier von einer höheren Innovationskraft, einer besseren Entscheidungsfindung, einer inklusiveren Arbeitsplatzkultur und dadurch von einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. Wer also immer noch allein auf alte weiße Männer in der Geschäftsführung und in Führungspositionen setzt, wird wohl oder übel nicht lange konkurrenzfähig bleiben. Und bevor der große Aufschrei kommt: Natürlich sind alte weiße Männer auch Teil der Diversität – nur eben nicht allein!

High-Performer-Teams entstehen durch Diversität

Um zu einem High-Performer-Team zu reifen, muss die Stormingphase überstanden werden. Laut dem Phasenmodell nach Tuckmann ist das die Phase, in der Konflikte auftreten und bestenfalls geklärt werden. Da in einem diversen Team durch verschiedene Sichtweisen schneller Konflikte entstehen, wird die Stormingphase oft früher als bei homogenen Teams erreicht und kann auch etwas stürmischer ausfallen. Sobald aber die Konflikte erfolgreich beigelegt wurden, startet die Performingphase umso stärker. In dieser Phase ruft das Team Höchstleistungen ab. Diversity führt dazu, dass High-Performer-Teams (schneller) entstehen.

Vielfalt im Unternehmen lohnt sich

Diverse Teams führen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu höherem finanziellen Erfolg. Das zeigt unter anderem die Studie „Is Diversity still a good thing“ von C. Herring aus dem Jahr 2017. Hier wurde festgestellt, dass die Herkunfts- und Geschlechtervielfalt mit den Geschäftsergebnissen in positiven Zusammenhang stehen. Vielfalt hat somit einen positiven Einfluss auf die Umsatzerlöse, die Anzahl der Kunden und den relativen Gewinnen von Unternehmen.

Auch in einer weiteren Studie konnte man eine verbesserte finanzielle Performance und eine bessere Bewertung durch Diversity feststellen. Untersucht wurden 34.543 Firmenjahre mit 5.057 Firmen und auch hier wurde ein positiver Zusammenhang zwischen Genderdiversität und der finanziellen Performance von Unternehmen festgestellt (Singal, M. 2014).

Wem das nicht reicht: McKinsey hat 2020 erhoben, dass ethnisch-diverse Teams eine 36% höhere Wahrscheinlichkeit haben, finanziell besser abzuschneiden als ihre Konkurrenz. (McKinsey&Company: Diversity Wins – How Inclusion Matters, 2020)

Habt ihr – abseits von bunten Logos bei der Pride-Week – eine echte Diversity-&-Inclusion-Strategie im Unternehmen? Oder steckt ihr noch in veralteten Strukturen fest? Schreibt eure Erfahrungen gern in die Kommentare.

Sandra Zemke schreibt über Job & Karriere, Personalwesen, Politik & Gesellschaft

Sandra ist Gründerin und CEO von anonyfy. Ihre Vision ist es, Recruiting auf das zu konzentrieren, was wirklich entscheidend ist für den Job, das Unternehmen und die Menschen - ohne Vorurteile.

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