„Wer hat Dich denn nach Deiner Meinung gefragt?“
Die Dos and Don’ts einer erfolgreichen Feedbackkultur.
Feedback ist ein Geschenk. Geschenke gibt es in unterschiedlicher Qualität. Manchmal ist Feedback auch wie die hässliche Krawatte, die man von einer entfernten Tante bekommt: schlicht unpassend. Dann darf man kurz lächeln und es anschließend beiseitelegen.“Dr. Nico Rose
Wir Menschen sind kommunikative Wesen, und so liegt es auch in unserer Natur, sich austauschen zu wollen. Was viele von uns zudem besonders gut können, ist: Aktionen der Mitmenschen beurteilen und spiegeln.
Doch hab keine Angst vor Feedback! Feedback an sich ist neutral, da es sich lediglich um eine Rückmeldung handelt, die wir in verschiedenen Kontexten geben.
Anonyme Feedbacks werden gern als Beschwerdekasten genutzt. Ein spannendes Phänomen, das ich aus Organisationen kenne. Nicht selten wird dabei die gute Kinderstube vergessen und übers Ziel hinausgeschossen – schade.
Eine gute Feedbackkultur im Unternehmen auf allen Ebenen zu etablieren, sollte das Ziel sein. Damit meine ich nicht, dass das Management oder der Vorgesetzte sich zu jeder Entscheidung ein Stimmungsbild der Mitarbeitenden einholen muss. Eine positiv gelebte Feedbackkultur und die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden, sind unterschiedliche Themen.
Das Entwickeln und Leben einer guten Feedbackkultur kann nur durch nachhaltiges, wertschätzendes Miteinander gelingen. Das erfordert Invest – und doch sprechen die Vorteile für sich.
Klare Kommunikation
Egal ob ich mir Feedback von den Mitarbeitenden zur Strategie des Unternehmens einhole oder mit meinen Mitarbeitenden das Beurteilungsgespräch führe: Durch Feedback bekomme ich gespiegelt, ob und wie mein Gegenüber die gesendete Message verstanden hat. Die Wahrnehmung zwischen Sender um Empfänger wird abgeglichen. Es geht hierbei gar nicht darum, einer Meinung zu sein. Sondern vielmehr um die Gewissheit: Habe ich mich verständlich ausgedrückt?
Der eben bereits erläuterte Punkt – Ist meine Botschaft und die Kernaussage richtig angekommen? – führt unweigerlich zum Vergleich der Fremd- und Selbstwahrnehmung. Dies ist der Moment der Klarheit und Sicherheit. Häufig machen wir uns Gedanken über Kommunikation, sammeln Feedback ein und legen dabei kaum Fokus auf das Thema Klarheit. Gerade in volatilen Zeiten spielt Sicherheit durch Klarheit eine enorme Rolle und sollte beachtet werden.
Missverständnisse, Fehlinterpretationen können vermieden, Ängste und Frust genommen werden.
Schnelleres Lernen
Durch Feedback werden wir auf Abweichungen hingewiesen und können daraus (schnell) Positives oder Negatives ableiten. Gerade im Hinblick auf Lernverhalten ist Feedback eine gängige Maßnahme zur Steuerung. Wichtig ist hier (wie beim Feedback allgemein), dass es nicht wertend erfolgt und sich gutes und weniger Gutes die Waage halten.
Spitzes, individuelles Feedback durch Beispiele kann zu schnellen Lernerfolgen führen und persönliche Entwicklungspotentiale aufzeigen.
Positive Unternehmenskultur
Das Einfordern von Feedback kann sich positiv auf die Motivation der Mitarbeitenden auswirken und zu steigendem Commitment führen. Es zahlt auf die Werte Vertrauen und Wertschätzung ein. Hierbei ist es wichtig, den Umgang mit Feedback von Beginn an zu definieren und in die Kommunikationsregeln zu integrieren.
Das ggf. auch unbewusste Schüren von Erwartungshaltungen kann schnell umschlagen in Frust und der Meinung: „Ich werde nicht gehört.“ Bevor Feedback eingeholt wird, muss klar sein, was damit gemacht werden soll – denn der eigentliche Prozess startet erst mit der Auswertung der Rückmeldungen. Feedback um des Feebackwillens ist ein No-Go!
Wachstum und Innovation
Durch Rückkopplung kann ich neue Denkweisen und Ideen aufdecken. Diverse Meinungen, Erfahrungen etc. können zu Wachstum und Innovationen führen. Meiner Meinung nach nutzen wir Feedback noch viel zu wenig, um Positives zu kreieren. Häufig wird versucht zu ermitteln, ob der Status quo passt – mehr nicht. Organisationen sollten im Umgang mit Feedback mutiger werden!
Hierzu könnte ich noch viel schreiben, bin jetzt jedoch gespannt auf Eure Meinung!
Mein Fazit zum Thema Feedback, egal ob Privatperson oder Organisation:
Feedback ist, was Du daraus machst. 😉