Wer sich im Urlaub vom Job erholen möchte, sollte diese Fehler nicht machen
Während die Sommermonate das Land in eine Phase der Entschleunigung tauchen und viele Menschen ihre Koffer packen, stellt sich eine grundlegende Frage: Was bleibt von der Auszeit, wenn der Alltag zurückkehrt?
Eine aktuelle Meta-Analyse von Grant et al., veröffentlicht im renommierten „Journal of Applied Psychology“, zeigt, dass Urlaub weit mehr ist als ein bloßes Pausieren vom Berufsleben. Urlaub ist ein zentrales Element für nachhaltige Gesundheit und Leistungsfähigkeit, wenn einige Dinge beachtet werden.
Urlaub bringt mehr, als viele denken
Der Fachbeitrag belegt in diesem Zusammenhang besonders eindrucksvoll, dass der Erholungseffekt eines Urlaubs nicht nur spürbar, sondern auch nachhaltiger ist, als bislang vermutet wird. Wer sich bewusst Zeit für sich nimmt, profitiert nicht nur von einer kurzfristigen Verbesserung der Stimmung und einem spürbaren Energiezuwachs, sondern legt damit den Grundstein für langfristige Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Die positiven Effekte reichen weit über die Rückkehr ins Büro hinaus und wirken wie eine Art „Schutzschild“ gegen die schleichende Erschöpfung, die viele Berufstätige im Alltag begleitet.
Detachment: Der Schlüssel zur richtigen Erholung
Besonders entscheidend für die nachhaltige Wirkung des Urlaubs ist die Fähigkeit, sich innerlich von den beruflichen Anforderungen zu lösen. Das sogenannte Detachment, also das bewusste Loslassen von Arbeitsgedanken, erweist sich als zentrales Element für eine tiefe und anhaltende Erholung. Wer es schafft, das Smartphone beiseitezulegen, E-Mails zu ignorieren und sich ganz auf das Hier und Jetzt einzulassen, erlebt nicht zum einen intensivere Erholung und tut was für seine Gesundheit. Es ist diese bewusste Distanz zum Arbeitsalltag, die den Urlaub zu einer Quelle neuer Energie macht.
Bewegung als Booster für Wohlbefinden
Die Autoren betonen zudem, dass körperliche Aktivität während des Urlaubs die positiven Effekte auf das Wohlbefinden deutlich verstärkt. Ob beim Wandern in den Bergen, beim Schwimmen im Meer oder bei ausgedehnten Spaziergängen – Bewegung fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern unterstützt auch die mentale Regeneration. Wer sich im Urlaub aktiv betätigt, schafft die besten Voraussetzungen, um gestärkt und inspiriert in den Alltag zurückzukehren.
Verantwortung der Unternehmen
Auch Arbeitgeber sind gefordert, wenn es um die Förderung echter Erholung geht. Dazu gehört nicht nur Urlaubstage zu gewähren, sondern auch aktiv dazu aufzufordern, Urlaub zu nehmen. Unternehmen sollten dahingehend eine Kultur etablieren, in der Erholung als notwendige Ressource für nachhaltigen Erfolg verstanden wird. Flexible Urlaubsregelungen, klare Vertretungsstrukturen und die Wertschätzung der Auszeit sind weitere Faktoren, um Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, wirklich abzuschalten und neue Kraft zu schöpfen.
Urlaub ist also weitaus mehr als ein kurzes Durchatmen zwischen zwei Arbeitsphasen. Der Urlaub sollte vielmehr einen elementaren Bestandteil moderner Arbeitskultur darstellen und ein unverzichtbares Instrument zur Förderung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit sein. Wer sich und seinen Mitarbeitenden echte Erholung ermöglicht, investiert in das wichtigste Kapital unserer Zeit: die Gesundheit. Gerade jetzt, inmitten der Sommerzeit, lohnt es sich, den eigenen Umgang mit Erholung zu reflektieren. Denn nur wer jetzt abschalten kann, schaltet später auch wieder auf höchstem Niveau ein.
Es handelt sich um nachfolgende Studie:
Grant, R. S., Buchanan, B. E., & Shockley, K. M. (2025). I Need a Vacation: A Meta-Analysis of Vacation and Employee Well-Being. Journal of Applied Psychology, 110(7), 887 – 905.