Wie die Wertschöpfung in der Region gefördert werden kann
Wer sich für saisonale Lebensmittel aus der Region entscheidet, unterstützt lokale Produzenten und leistet einen Beitrag für den Klima- und Umweltschutz.
Die Wertschöpfung verbleibt in der Region, lange Transportwege entfallen, und die Lebensmittel sind frisch und schmackhaft. Verbraucher verbinden „regional“ auch mit einer persönlichen Beziehung, kleinen Betrieben, Transparenz und Vertrauenswürdigkeit. Schonender Anbau und eine entsprechende Verarbeitung werden hier in aller Regel erwartet und schlichtweg vorausgesetzt. Zudem werden geschlossene Stoffkreisläufe genutzt. Die RegioAgrar Bayern fand vom 18. bis 20. Februar 2025 zum 13. Mal im Messezentrum Augsburg statt. Veranstalter der landwirtschaftlichen Fachmesse für die Schwabenregion ist die European Green Exhibitions (E.G.E.) GmbH. Seit ihrer Gründung 2010 hat sie sich zum Marktführer bei regionalen Landwirtschaftsmessen entwickelt. Das Unternehmen, das je zur Hälfte dem Deutschen Bauernverlag und der Messe Berlin gehört, veranstaltet unter anderem die AGRAR Unternehmertage in Münster, die RegioAgrar Baden in Freiburg im Breisgau, die RegioAgrar Bayern in Augsburg und mit ihrem Tochterunternehmen MAZ Messe- und Ausstellungszentrum Mühlengeez GmbH die Mecklenburgische Landwirtschaftsmesse MeLa bei Güstrow.
Der Landwirtschaft obliegt eine langfristige Verantwortung für die Lebensgrundlagen aus der Natur.
Von ihr hängt die Ernährungssicherheit ab. Am 18. Februar 2025 hielten die Landwirte und Unternehmer Stefan und Christine Bergmair einen Vortrag zum Thema „Der Senf: Vom Anbau übers Korn bis zum Produkt“. Sie verwiesen auch darauf, dass gute Produkte auch mehr kosten müssen, weil sie einen anderen Wert als billige Massenware haben – und dass das gute Leben auch mit gutem Essen und mit der Fähigkeit zum Genuss zu tun hat. Das Familienunternehmen unterstützt deshalb auch die Entwicklung einer Genuss-Tour in ihrer Region, die zugleich zeigt, wie eng ihre Kulturlandschaft mit den hier erzeugten Lebensmitteln und Produkten verbunden ist. Der Wittelsbacher Land Verein und die Öko-Modellregion Paartal möchten mittelfristig eine solche entwickeln. Das freizeit-touristisches Angebot kann von allen Bürgern und Gästen im Landkreis genutzt werden. Interessierte kommen vor Ort mit Produzenten im Wittelsbacher Land ins Gespräch, erfahren etwas über Anbau und Verarbeitung und können heimische Spezialitäten kosten. Das Angebot soll zu einem Gesamtpreis beim Wittelsbacher Land Verein erworben werden können. Der Erlös wird an die beteiligten Akteure aufgeteilt. Dazu gibt es bereits viele Ideen, die in gemeinsamen Workshops diskutiert werden.
Weiterführende Informationen:
„Die Zukunft liegt in unseren Händen und in unseren Nahrungsmitteln“
Christine Bergmair: Zukunftssicheres Umsetzen von Entwicklung und Gesundheit im Kontext von SDG 11 am Beispielprojekt i-Tüpferl. In: Zukunft Stadt: Die globale und lokale Bedeutung von SDG 11. Wie die sozialökologische Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft gelingen kann. Handlungsempfehlungen – Chancen – Entwicklungen. Hg. von Alexandra Hildebrandt, Matthias Krieger und Peter Bachmann. SpringerGabler. Berlin, Heidelberg 2025.
Herbert Hintner / Terra Institute: Kochen kann verändern. Besser kochen – nachhaltig einkaufen. Mit Fotos von Frieder Blickle. Folio Verlag Bozen Wien 2017.
Magdalena Marszałek, Werner Nell, Marc Weiland (Hg.): Über Land. Aktuelle literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Dorf und Ländlichkeit. Transcript Verlag, Bielefeld 2018.
Sighard Neckel, Natalia Besedovsky, Moritz Boddenberg, Martina Hasenfratz, Sarah Miriam Pritz, Timo Wiegand: Die Gesellschaft der Nachhaltigkeit: Umrisse eines Forschungsprogramms. Transcript Verlag, Bielefeld 2018.