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Wie Geschwindigkeit und Individualität das Recruiting verändern

In einem Arbeitnehmermarkt möchten Bewerbende heute eine hochindividualisierte Behandlung: Sie wollen eine „Maßschneiderung der Jobs“, sagt Wandy Trabold, Grow Managerin und Prokuristin bei der ärzte fachpflegepersonal vermittlung consil med gmbh. Niemand möchte heute mehr einen Job, der abgetragenen Anzügen von der Stange ähnelt. War Arbeit früher etwas, das notwendigerweise getan werden musste, um Existenz und Auskommen zu sichern, verbinden sich heute damit völlig andere Erwartungen.

  • Erleben von Bedeutsamkeit

  • Flow und Freude

  • gutes Einkommen

  • Individualisierung und Identitätsstiftung

  • Karriereförderung

  • Lebenszufriedenheit

  • Selbstverwirklichung

  • Sinnstiftung

  • Weiterentwicklung

  • Befriedigung von wichtigen Bedürfnissen

  • Verbundenheit

  • Schaffung persönlicher und gesellschaftliche Werte

  • Lernen und Entwicklung.

  • sich Einsichten in Zusammenhänge entwickeln lassen

  • nachvollziehbar ist, was mit dem eigenen Tun bewirkt wird

  • gewiss ist, was passieren würde, wenn eine bestimmte Handlung in der Prozesskette nicht ausgeführt wird

  • die eigene Rolle als bedeutsam für das Unternehmen erlebt wird

  • Arbeit als ein erfüllender, sinnstiftender Teil des Lebens gelebt wird.

Um exzellent zu sein, braucht es heute neben Qualitätsansprüchen auch Individualität und Geschwindigkeit im Recruiting. Neben Effizienz ist sie einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein nachhaltig erfolgreiches Recruiting. Viele Bereiche im Recruiting-Prozess sind bereits automatisiert (Erstellung von Stellenprofilen, Aktivierung von Recruiting-Kanälen, Unterstützung bei der Vorauswahl von Kandidaten bis hin zur Kommunikation mit den Kandidaten). Moderne HR-Abteilungen und Personaldienstleister betreiben heute Active Sourcing, statt auf Bewerbungen zu warten. Ohne innovative Software, IT-Unterstützung und Verständnis von Online-Marketing wird es heute für Arbeitgeber schwer, Vakanzen schnell und effektiv zu besetzen. Für viele Unternehmen ist es allerdings effizienter und kostengünstiger, Recruiting-Dienstleistungen einzukaufen. Auch die NEUMÜLLER Personalberatung ist Partner der Industrie im Umfeld der Personaldienstleistung, vor allem in den Branchen Sportbekleidung, Banken, Pharmazie, Versicherung, Lebensmittel, Industrie und Marktforschung. Kerngeschäft ist die Rekrutierungsunterstützung im Kundenauftrag über die Personaldienstleistung / Arbeitnehmerüberlassung – mit anschließender Gelegenheit zur Übernahme der Mitarbeitenden durch die Kunden des Unternehmens.

Unternehmen schätzen die Zusammenarbeit deshalb, weil das Recruiting dadurch erfolgreicher ist und Fehlbesetzungen minimiert werden. Zudem werden Stellen schneller vermittelt. Das Thema Individualisierung und Individualität im Recruiting ist für Geschäftsführer Werner Neumüller und Wandy Traboldderzeit eines der wichtigsten. Der Business-Experte Hermann Scherer verwies darauf bereits 2016 in seinem Buch „Fokus!“: „Jobs suchen Bewerber, Bewerber suchen Jobs – wisch, wisch, zack, es passt, Kontakt herstellen. Mit anderen Worten: Wäre ich Chef der Bundesagentur für Arbeit, dann würde ich ein Arbeits-Tinder machen. Jobs und Bewerber können regional miteinander »flirten« und Interesse zeigen bis es matched. Man würde sich einfacher finden und weniger schlechte Gefühle produzieren, die sich auch auf den Arbeitgeber auswirken.“

Eine vorab festgelegte Anzahl an Personalern trifft auf dieselbe Anzahl an Kandidaten und hat einige Minuten Zeit, Fragen zu stellen und sich kennenzulernen. Nach einem Gong wird der Tisch gewechselt. Es hier vor allem darum, als Arbeitgeber möglichst viele Bewerber in kurzer Zeit kennenzulernen.

  • Ermöglicht das Kennenlernen vieler Bewerber in kurzer Zeit in einer lockeren Atmosphäre.

  • Fachkräfte erhalten ein sofortiges Feedback.

  • Der Bewerbungszeitraum wird verkürzt.

  • Unsicherheit und Frust, die bei Bewerbern durch lange Wartezeiten auf Antworten entstehen, werden vermieden.

  • Gehaltsforderungen können direkt abgeglichen werden.

  • Stellenanzeigen und die Meldung freier Stellen an die Jobcenter entfallen.

  • Zeit und Aufwand bei der Jobsuche werden reduziert.

  • Ressourcen und Kosten werden eingespart.

  • Der erste Eindruck zwischen Bewerber und Personaler erfolgt persönlich.

  • Themen werden besser fokussiert.

  • Höhere Sichtbarkeit des Unternehmens sowie des Bewerbers.

  • Anschlusstermine können direkt vereinbart und noch am selben Tag durchgeführt werden.

  • Es wird weniger CO2 verbraucht, da sich Vertreter mehrerer Unternehmen an einem Ort treffen.

  • Direkte Übergabe der Bewerbungsunterlagen

  • Steigerung des Arbeitgeberimages (Employer Branding).

  • Es bedarf einer guten Menschenkenntnis und Erfahrung der Recruiter, um in kurzer Zeit ein Urteil zu fällen.

  • Für Bewerbende kann der Druck enorm sein, so dass sie sich nicht optimal präsentieren können (möglicherweise Vermittlung eines falschen Eindrucks).

  • Fachliche Kompetenz lässt sich in wenigen Minuten nur schwer darlegen.

  • Oft geht es nur um die Chemie zwischen Kandidaten und Personalern (kaum Darstellung der fachliche Eignung eines Kandidaten).

  • Das Bauchgefühl kann überbewertet werden in der kurzen Zeit.

  • Anschlussgespräche mit potenziell geeigneten Kandidaten sind unabdingbar, denn das Speed Recruiting ist lediglich eine Ergänzung zu weiteren modernen Methoden der Personalbeschaffung.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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