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Will ich das wirklich – oder will nur mein Ego das?

Eine ehrliche Reflexion über Ziele, Erwartungen und echte Wünsche.

Manchmal setzen wir uns Ziele, die uns im Kopf total anziehen. Wir schreiben sie auf, weil wir uns gern mit der Bild von uns identifizieren wollen, das wir damit erreichen würden – unabhängig davon, ob uns der Weg dorthin überhaupt glücklich macht. Unabhängig von den Bedürfnissen die dahinter stecken.

Vielleicht schreibst du als Ziel auf: „500k Umsatz machen.“ Aber eigentlich geht es bei diesem Ziel eher um dein Verlangen nach Sicherheit. Oder um das tiefe Bedürfnis, endlich wertvoll zu sein – weil du gelernt hast, dass Geld und Erfolg über deinen Wert entscheiden.

Wir schreiben Ziele auf, die gut klingen. Aber manchmal passen sie nicht zu dem, was wir tief im Inneren brauchen.

Solche „falschen“ Ziele erkennt man oft erst, wenn sie auf einmal unwichtig werden, weil das Bedürfnis dahinter plötzlich durch etwas anderes befriedigt wurde. Oder wenn man sie erreicht und merkt: „Ich bin jetzt auch nicht glücklicher als vorher“.


Die Macht der Bilder in unserem Kopf

Social Media macht es uns zusätzlich leicht, uns Ziele zu setzen, die gar nicht unsere sind. Ohne sie einem Reality-Check zu unterziehen.

✨ Das Bild vom entspannten Unternehmerleben am Strand … klingt so schön, aber vielleicht blendest du dabei die finanzielle Unsicherheit, den Mangel an Vorgaben von außen und das Fehlen von Kontakt zu Kollegen aus.

✨ Die Story vom sechsstelligen Umsatzmonat… Studien zeigen, dass ein höheres Einkommen, ab ca. 70k Jahresgehalt nicht glücklicher machen.

✨ Die perfekte „5 am“-Morgenroutine. Das kann zwar positive Effekte haben, aber wenn du von Natur aus eher Nachteule statt Morgenmensch bist, dann wird es dich dieser 5-Uhr-Rhythmus eher stressen als Verbesserungen für deinen Tag zu bringen.

Wir sehen diese Hochglanzbilder überall. Und irgendwann vermischen sie sich mit unseren eigenen Träumen, ohne dass wir es richtig merken. Plötzlich denken wir, wir „müssen“ auch genau das wollen. Aber unser Herz hat vielleicht ganz andere Sehnsüchte: Freiheit auf eine leise Weise. Kreative Arbeit. Sinnvolle Begegnungen. Emotionale Sicherheit.


Ego vs. Herz: Wie du den Unterschied spürst

Anzeichen, dass dein Ego heiß auf ein Ziel ist

  • Du bist mehr von der Vorstellung beeindruckt als von der eigentlichen Arbeit.

  • Du kannst eigentlich null einschätzen, wie sich die Arbeit, die für dieses Ziel auf dich zukommt, überhaupt anfühlen wird.

  • Du denkst mehr daran, wie andere dein Ziel finden würden, als wie es sich für dich anfühlt.

  • Du willst das schnelle Ergebnis, aber hast wenig Lust auf den Weg dorthin.

  • Du spürst Druck, dich zu beweisen.

Anzeichen, dass dein Herz ruft

  • Du hast Lust auf den Prozess, auch wenn er lang oder herausfordern wird oder

  • Du willst das unbedingt machen, auch wenn dieser Karriereschritt für andere schwer nachvollziehbar ist.

  • Du fühlst ein leises, aber starkes "Ja" in dir.

  • Du hast inneren Frieden mit deiner Entscheidung, unabhängig von äußerem Applaus.

  • Du fühlst Vorfreude statt Vergleichsdruck.

Wie du herausfindest, was dein Herz wirklich will

Manchmal ist unser Kopf so laut, dass wir die Stimme unseres Herzens kaum hören. Aber sie ist da. Und es gibt Möglichkeiten, sie wieder klarer wahrzunehmen:

  • Schreib auf, was du dir wünschst – aber frag dich danach: "Warum will ich das eigentlich?" und "Was verspreche ich mir davon?"

  • Stell dir vor, du hast das Ziel bereits erreicht. Wie fühlt sich der Alltag damit an? Gibt es Erleichterung? Freude? Oder eher Druck, das neue Level zu halten?

  • Dreh die Frage um: Wenn dir niemand applaudieren würde, würdest du es trotzdem wollen?

  • Verbringe Zeit mit dir selbst, ohne Input von außen. Spaziergang, Journaling, Meditation, Sport – alles, was dich zurück in deinen Körper bringt.

  • Beobachte deine Energie: Welche Gedanken oder Vorhaben machen dich innerlich weit? Welche eng?

 Die Intuition spricht oft leise. Aber wenn du beginnst, dieser Stimme in dir zuzuhören, wirst du merken: Da ist eine erstaunliche Klarheit!

Pia

Pia Dominique Schweitzer schreibt über Job & Karriere, Personalwesen, Wirtschaft & Management

Ich helfe Frauen sich selbstbewusst ihr Traumjobkonstrukt zu bauen!

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