Mitte Oktober hat Windows 10 ausgedient und es gibt nur noch kostenpflichtige Sicherheitsupdates. (Quelle: norgal - 123RF)

Windows 10: Patches gegen Reward-Punkte

Mitte Oktober endet der Support für Windows 10 – doch Microsoft bietet nun erstmals auch Privatnutzern eine Möglichkeit zur Update-Verlängerung. Mit dem ESU-Programm lassen sich sicherheitskritische Updates für ein weiteres Jahr beziehen, wahlweise kostenlos oder gegen Gebühr. Für Unternehmen und Cloudumgebungen gibt es ebenfalls abgestufte Optionen.

Ab dem 14. Oktober 2025 stellt Microsoft den offiziellen Support für Windows 10 ein. Damit endet nicht nur die Bereitstellung von Sicherheits- und Funktionsupdates, sondern auch der technische Support für das rund zehn Jahre alte Betriebssystem. Um Nutzern mehr Zeit für die Umstellung auf Windows 11 zu verschaffen, hat Microsoft die Bedingungen für das kostenpflichtige Extended Security Update (ESU) Programm konkretisiert – erstmals auch für Privatnutzer.

Updates gegen Rewards-Punkte

Während Windows 10 nach dem Supportende weiterhin funktionsfähig bleibt, steigt das Risiko durch fehlende Sicherheitsupdates. Um dieses Risiko abzufedern, können sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen ihre Geräte über das ESU-Programm absichern lassen. Privatnutzer haben ab Mitte August die Möglichkeit, direkt in den Windows-Einstellungen eine Verlängerung für ein weiteres Jahr zu aktivieren – wahlweise kostenlos über 1000 Microsoft Rewards-Punkte oder Windows Backup, oder gegen eine Gebühr von 30 US-Dollar.

Für Unternehmen startet der Preis bei 61 US-Dollar pro Gerät und Jahr. Die Sicherheitsverlängerung lässt sich bis zu drei Jahre in Folge buchen, wobei der Preis jährlich steigt. In Cloud- und Virtualisierungsumgebungen, etwa über Windows 365, erhalten Geräte mit Windows 10 die erweiterten Sicherheitsupdates automatisch und ohne Zusatzkosten – das betrifft auch Zugriffe auf Windows-11-Cloud-PCs.

Keine Dauerlösung

Microsoft betont, dass das ESU-Programm eine Übergangslösung darstellt. Neue Funktionen oder nicht sicherheitsrelevante Updates sind nicht enthalten. Vielmehr soll das Angebot IT-Verantwortlichen und Nutzern mehr Flexibilität für die Migration auf Windows 11 oder cloudbasierte Alternativen bieten. Als Entscheidungshilfe stehen Tools wie die PC Health Check-App oder Windows Backup bereit.

Die nächsten dreieinhalb Monate gelten als entscheidende Phase: Unternehmen müssen prüfen, ob ihre Geräte Windows-11-tauglich sind oder ob Investitionen in neue Hardware oder Cloudlösungen erforderlich werden. Privatnutzer sollten klären, ob sie auf Windows 11 umsteigen können oder das ESU-Angebot nutzen möchten, um ihre Systeme über den Oktober hinaus sicher betreiben zu können.

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