„Wir sind weiter an Übernahmen in den USA interessiert“
Vor dreieinhalb Jahren haben sich die Brüder Alfred und Ferdinand Oetker vom Familienkonzern gelöst. Sie wollen international weiter zukaufen, auch wenn sie nun weniger Geld dafür haben.
Düsseldorf. Alfred (57) und Ferdinand (52) Oetker sind die Eigentümer der 2021 gegründeten Geschwister Oetker KG. Sie wurde 2021 aus der Oetker-Gruppe rund um Pizza und Pudding herausgelöst und agiert nun als eigenständige Unternehmensgruppe. Am Donnerstag hat die Gruppe Zahlen vorgelegt und bekannt gegeben, dass sie sich in Oetker Collection KG umbenannt hat. Der Umsatz nahm danach im Jahr 2024 um 2,3 Prozent zu auf rund 2,6 Milliarden Euro.
Zur Gruppe gehört der nach Absatz und Umsatz weltweit größte Schaumweinhersteller Henkell-Freixenet, der Backwaren-Hersteller Martin Braun, das Spezialchemieunternehmen Budenheim, die zwölf Oetker Hotels, eine Immobilienfirma in den USA sowie einige Beteiligungen in Start-ups und eine Kunstsammlung.
Im September 2024 ist ihre Schwester Julia aus dem Kreis der Gesellschafter ausgeschieden – ohne Streit, wie die Brüder damals betonten.
Im Gespräch mit dem Handelsblatt erklären sie, warum ihr Unternehmen einen neuen Namen brauchte, es keinen Beirat hat und warum sie trotz der Zollpolitik Donald Trumps weiter nach Übernahmezielen in ihrem Kernmarkt USA suchen.
Lesen Sie hier das ganze Interview:
Die Herren Oetker, die neue Bundesregierung verspricht Aufbruch für die Wirtschaft. Was müsste aus Ihrer Sicht passieren, damit dieser gelingt?
Ferdinand Oetker: Investitionen wären mindestens mittelfristig wichtig, noch wichtiger ist Bürokratieabbau.
Trauen Sie der Bundesregierung einen beherzten Bürokratieabbau zu?
Ferdinand Oetker: Ja. Bei der letzten Regierung war das kein strategisches Ziel, aber jetzt. Man spürt einen Konsens, überflüssige Gesetze abzubauen, die einfach nicht den versprochenen Mehrwert liefern.
Meinen Sie das Lieferkettengesetz? Sie waren doch eher Befürworter?
Ferdinand Oetker: Wir halten uns natürlich an geltende Gesetze und machen das Beste daraus. Aber der Mehrwert für Umwelt und Lieferketten wäre höher und die Kosten niedriger, wenn man es einfacher halten würde.
Wenn Geldausgeben der einzige Plan der Regierung wäre, wäre das nicht zielführend.Ferdinand Oetker, Co-Chef und Eigentümer Oetker Collection
Der Bund will sich stark verschulden und hunderte Milliarden Euro in Infrastruktur und Rüstung investieren. Ist das angemessen oder eine Belastung für nachfolgende Generationen?
Ferdinand Oetker: Wenn Geldausgeben der einzige Plan der Regierung wäre, wäre das nicht zielführend. Aber es dient ja dem Zweck, die Wirtschaft insgesamt wiederzubeleben. Wir sind weder Rüstungsunternehmer noch Maschinenbauer, dennoch werden auch wir davon profitieren.
Alfred Oetker: Die Investitionsbereitschaft der Bundesregierung für unsere Wehrhaftigkeit in dieser geopolitischen Lage ist richtig. Und wir werden indirekt davon profitieren, weil wir in Deutschland unsere Standorte haben und hier leben – wie auch die nachfolgenden Generationen.
Ihre Investitionsbereitschaft war vor der neuen Regierung schon hoch: Sie haben 2024 deutlich mehr als 200 Millionen Euro investiert. Wie viel davon entfällt auf Deutschland?
Alfred Oetker: Ein großer Teil. Wir haben zum Beispiel in eine hochflexible Abfüllanlage bei Henkell Freixenet investiert und werden dort zudem eine Biogasanlage bauen. Weiterhin haben wir in ein Produktions- und Verwaltungsgebäude in Budenheim investiert.
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Vitae Alfred und Ferdinand Oetker
Die Unternehmer: Alfred Oetker schloss seine Doktorarbeit an der Handelshochschule Leipzig nach seinem Wirtschaftsstudium an den Universitäten Passau und Oxford im Jahr 1999 ab. Zuvor hatte er eine Banklehre absolviert. Seine berufliche Karriere startete er beim Konsumgüterhersteller Henkel, bevor er 2002 zunächst als Marketingmanager bei Oetker in Belgien und schließlich als Vorsitzender der Geschäftsführung in den Niederlanden operativ tätig war. 2011 wechselte er in den Beirat der Oetker-Gruppe, deren stellvertretender Vorsitzender er von 2015 bis 2021 war. Darüber hinaus engagiert sich Alfred Oetker ehrenamtlich beim Bundesvorstand des Verbandes „Die Familienunternehmer“. Er ist Vorstandsmitglied der Deutsch-Niederländischen Handelskammer und sitzt im Kuratorium des Pinakotheks-Vereins München und des Rheingau Musik Festivals. Er ist zudem Mitglied im International Council des Metropolitan Museums, New York. Neben seiner Muttersprache Deutsch spricht der verheiratete Familienvater sieben weitere Fremdsprachen.
Ferdinand Oetker studierte Wirtschaftswissenschaften und Internationale Beziehungen an der Brown University, Providence, USA. Nach Stationen bei der Strategieberatung Boston Consulting und in verschiedenen internationalen Banken war er seit 2004 beim Bankhaus Lampe, das bis 2021 zur Oetker-Gruppe gehörte. Von 2008 bis 2015 war er dort Generalbevollmächtigter, bevor er ausschied und im selben Jahr seine eigene Beteiligungsgesellschaft gründete. Von 2009 bis 2017 war er Mitglied im Aufsichtsrat des Arzneimittelherstellers Stada, von 2016 bis 2017 als Aufsichtsratschef. Nach der Übernahme durch Private-Equity-Investoren verließ er die Gesellschaft. Aktuell sitzt der verheiratete Familienvater im Kuratorium der Deutschen Welthungerhilfe und in verschiedenen Beiräten, unter anderem bei dem Safthersteller Rabenhorst und dem Gewürzspezialisten Hela.Das Unternehmen: Die Oetker Collection KG wurde 2021 von Alfred und Ferdinand Oetker gegründet. 2024 setzte die Firmengruppe mit rund 8300 Mitarbeitenden knapp 2,6 Milliarden Euro um. Die insgesamt 148 Einzelunternehmen sind in 37 Ländern aktiv. Zu den Geschäftsbereichen der Oetker Collection gehören: Sekt. Wein und Spirituosen unter dem Namen Henkell Freixenet, Back- und Konditoreibedarf mit der Martin Braun-Gruppe, Spezialchemie (Budenheim) die 12 Oetker-Hotels sowie Gewerbeimmobilien in den USA (Columbus Properties), eine Wagniskapitalsparte und die Rudolf-August Oetker Kunstsammlung.
Was ist Ihr größtes Investitionshemmnis hierzulande?
Alfred Oetker: Die Bürokratie und die Überregulierung in Deutschland und der EU. Wir brauchen mehr Geschwindigkeit.
In anderen Ländern wie den USA geht einiges schneller, aber da tun sich nun andere Schwierigkeiten auf. Der Chef Ihrer größten Sparte Henkell-Freixenet hat dem Handelsblatt mit Blick auf die geplanten US-Zölle gesagt, „200 Prozent Strafzoll wirken wie Prohibition.“ Die USA sind der weltgrößte Markt für Wein und Schaumwein. Wie reagieren Sie?
Ferdinand Oetker: Wir exportieren in die USA vor allem Schaumweine von Henkell Freixenet und chemische Produkte von Budenheim. Kurzfristig können wir mit einem aktiven Lagermanagement reagieren.
Und langfristig?
Alfred Oetker: Langfristig führen Zölle zu Preiserhöhungen, sehr hohe Zölle zu Absatzrückgängen. Wir hoffen, dass sich die Handelsbeziehungen mit den USA wieder normalisieren.
Hoffen ist allerdings noch keine Strategie.
Alfred Oetker: Wir sind konsequent international aufgestellt, das ist ein ganz wichtiger Teil unserer Strategie. Wir investieren viel darin, uns auch in anderen Teilen der Welt weiterzuentwickeln. Heute schon sind wir in 37 Ländern aktiv und werden das weiter ausbauen.
Welche Länder sollen die USA ersetzen?
Ferdinand Oetker: Wir setzen auf Südafrika, Südamerika, Australien, Ozeanien. Aber: Wir können auch noch in Europa zulegen, da gibt es noch viel Raum für weiteres Wachstum.
Sehen Sie die USA trotzdem noch als Kernmarkt für die gesamte Firmengruppe?
Ferdinand Oetker: Ganz sicher. Für uns bleiben die USA ein wichtiger Wachstums- und ein Investitionsmarkt.
Sie haben gerade Hoff’s Bakery, einen Backwarenhersteller in den USA, gekauft.
Ferdinand Oetker: Das ist für uns der strategische Eintritt für die Martin-Braun-Gruppe in die USA. Wir sind auch weiter an Übernahmen in den USA interessiert.
Ist das eine Strategieänderung seit dem Amtsantritt von Donald Trump?
Alfred Oetker: Nein, unsere Strategie der Internationalisierung ist langfristig angelegt. Aber ändern sich die Rahmenbedingungen in einzelnen Regionen, reagieren wir zügig und umsichtig.
Insgesamt läuft es derzeit in Ihrer Firmengruppe recht schleppend: Nach 18 Prozent Umsatzwachstum im ersten Jahr sowie einem Prozent 2023 und nun 2,3 Prozent im dritten Jahr können Sie nicht zufrieden sein, oder?
Alfred Oetker: Wenn man sich die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen anschaut, dann kann man damit zufrieden sein. Seit unserem Start sind wir im Schnitt sieben Prozent pro Jahr gewachsen.
Sie erwirtschaften 77 Prozent Ihres Umsatzes im Ausland. Deutschland kann also nicht die einzige Ursache für das geringe Wachstum sein.
Alfred Oetker: Andere Länder haben zwar ein stärkeres Wirtschaftswachstum als die Bundesrepublik, aber die Konsumzurückhaltung ist global.
Andere Konsumgüterhersteller retten ihr Umsatzwachstum mit Preissteigerungen.
Ferdinand Oetker: Wir haben eine andere Strategie. Unser Umsatzwachstum ist nur zu einem geringen Teil preisbedingt.
Alfred Oetker: Uns interessieren Märkte, das ist noch wichtiger als das Umsatzwachstum. Wir sind nun erstmals Marktführer in Deutschland bei Prosecco – und weltweit Marktführer bei alkoholfreien Schaumweinen.
Das ist in der Tat ein wachsender Markt, der aber insgesamt nur rund eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaftet. Mit wie vielen Litern ist man da bereits globaler Marktführer?
Ferdinand Oetker: Wir produzieren jährlich eine deutlich zweistellige Millionenzahl an alkoholfreien 0,75-l-Flaschen Schaumwein.
Unser Anspruch ist, dass wir nachweisen können, dass Nachhaltigkeitsinvestments auch wirtschaftlich sinnhafte Investitionen sind.Ferdinand Oetker, Co-Chef und Eigentümer Oetker Collection
Im vergangenen Jahr hat die Dürre Ihre größte Sparte mit den Schaumweinen bedroht, in diesem Jahr sieht es besser aus. Der Klimawandel aber wird bleiben. Viele Unternehmer sprechen heute weniger über Nachhaltigkeit, Sie hingegen setzen darauf, was sind Ihre Beweggründe dafür?
Ferdinand Oetker: Nachhaltigkeit ist für uns Teil der Wertschöpfung. Unser Anspruch ist, dass wir nachweisen können, dass Nachhaltigkeitsinvestments auch wirtschaftlich sinnhafte Investitionen sind. Das überzeugt auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, es motiviert sie. Und es überzeugt, ehrlich gesagt, auch meinen Bruder und mich, damit weiterzumachen.
Wie sieht Ihre Vision für die kommenden fünf Jahre aus?
Alfred Oetker: Wir wollen in unseren relevanten Märkten schneller wachsen als der Gesamtmarkt. Wir wollen internationaler werden. Und: Wir wollen nachhaltiger und innovativer werden. Das Wachstum soll vornehmlich aus Innovationen kommen – ergänzt durch Akquisitionen.
Sie haben ein negatives Konzern-Jahresergebnis. Woran liegt das?
Alfred Oetker: Jahresergebnisse kommentieren wir nicht. Operativ sind wir zufrieden.
Ihre Schwester Julia ist kürzlich als Gesellschafterin ausgeschieden, dadurch sind deutlich finanzielle Mittel abgeflossen, Ihre Eigenkapitalquote ist von 70 auf 57 Prozent gesunken. Fehlt Ihnen nun Geld für die Expansion?
Ferdinand Oetker: Zum Ausscheiden unserer Schwester geben wir keine Zahlen bekannt, denn wir haben mit ihr Stillschweigen vereinbart. Dafür bitten wir um Verständnis. Mit unserer gesunden Eigenkapitalquote sind wir gut aufgestellt.
Sie halten aktuell rund 500 Millionen Euro an Liquidität, ist das Kapital für Zukäufe gedacht?
Alfred Oetker: Das Geld bietet uns Flexibilität für weitere Investitionsentscheidungen und bildet die Grundlage für unsere Wachstumsstrategie in den bestehenden Geschäftsbereichen.
Ihr Chemiegeschäft ist nach wie vor schwierig und schrumpft, wollen Sie daran festhalten?
Ferdinand Oetker: Ja, wir investieren auch weiter in Chemie.
Sie investieren auch in Start-ups. Welches bringt Sie besonders weiter?
Ferdinand Oetker: Wir haben zum Beispiel in Win-Win investiert. Das ist ein innovatives Unternehmen, das Schokolade ohne Kakao herstellt. Kakao ist zuletzt deutlich im Preis gestiegen, verursacht Umweltprobleme, braucht viel Wasser und hat eine schlechte CO2-Bilanz.
Alfred Oetker: Und hat ein Problem mit Kinderarbeit.
Ferdinand Oetker: Mit Win-Win-Produkten bieten wir jetzt eine echte Alternative an, die auch richtig gut schmeckt. Damit können wir bei Martin Braun teilweise traditionelle Schokolade ersetzen.
Was war Ihre größte Herausforderung seit der Realteilung der Oetker-Gruppe im Jahr 2021?
Alfred Oetker: Der Prozess des Identitätsaufbaus war ein ziemlich langer Weg: von der Unternehmensphilosophie über unsere Führungsgrundsätze, unsere Vision, unsere Mission und unsere Werte und letztlich dann auch die Namensänderung.
Warum ist für Sie die Namensänderung so wichtig?
Alfred Oetker: Der bisherige Name unserer Unternehmensgruppe war ein Arbeitstitel und damit ein Übergangsvehikel. Wir haben das lange in unserem Executive Committee diskutiert.
Aber warum kommt der Name nun aus der kleinsten Sparte, von den Luxushotels?
Alfred Oetker: Wir haben den Geschäftsbereich in Oetker Hotels – Masterpiece Collection umbenannt, um das Profil unserer Hotelsparte zu schärfen. So war der Name Oetker Collection frei für unsere Unternehmensgruppe. Das ist auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr gut angekommen.
Was zeichnet Sie als Unternehmer aus?
Alfred Oetker: Meinen Bruder und mich verbindet das unternehmerische Erbe unseres Vaters Rudolf-August Oetker. Wir ergänzen uns gut, und wir haben klare Werte und Ziele formuliert.
Welche sind das?
Alfred Oetker: Wir sind ein Familienunternehmen. Wir wollen das Unternehmertum fördern, Teamwork, Leidenschaft und Freude bei der Arbeit. Wir führen durch Vorleben, wir bereiten uns gut vor, hören zu, lernen immer wieder dazu, fordern uns und das Team, lassen Fehler zu und haben eine gesunde Einstellung zum Risiko.
Wir streben keine Mega-Akquisitionen an.Alfred Oetker, Co-Chef und Eigentümer Oetker Collection
Was heißt das konkret?
Alfred Oetker: Wir haften persönlich. Wir gehen kontrolliert Risiken ein. Wir streben keine Mega-Akquisitionen an.
Ferdinand Oetker: Man muss in das Richtige investieren.
Neben Ihrem dreiköpfigen Vorstand mit Finanzchef Harald Schaub bilden vier deutsche, männliche Vorstände der Sparten das Executive Committee. Sind Sie im Rest der 170 Köpfe starken Führungsmannschaft diverser aufgestellt?
Alfred Oetker: Unsere Spartenchefs führen seit Langem diese Unternehmen erfolgreich, warum sollten wir das ändern? Aber bei den Führungskräften in den Ebenen darunter haben wir zahlreiche Frauen und internationale Führungskräfte eingestellt. Das ist uns wichtig.
Einen Beirat, der divers sein könnte, haben Sie ebenfalls nicht. Sie führen einen Milliardenkonzern mit der Governance eines deutlich kleineren Unternehmens, warum?
Alfred Oetker: Wir haben mit dem Executive Committee ein gut aufgestelltes Führungsgremium mit kurzen Entscheidungswegen und inhaltlichem Austausch über die gesamte Unternehmensgruppe hinweg.
Was spricht gegen einen Beirat?
Ferdinand Oetker: Ein Beirat ist unter anderem eine Brücke zwischen Geschäftsführung und Gesellschafter. Bei uns sind Geschäftsführung und Gesellschafter dasselbe. Ein Beirat bedeutet in der Praxis meist eine weitere Führungsebene – und wir möchten bewusst schnell agieren.
hr Vater war ein Patriarch, was übernehmen Sie von ihm, was machen Sie anders?
Alfred Oetker: Wir haben viel Respekt für sein Unternehmertum. Er hatte die Gruppe sogar noch weiter diversifiziert. Unser Vater war zwar persönlich weniger international ausgerichtet. Er hatte keine Gelegenheit dazu in seiner Jugend. Viele seiner Führungsprinzipien sind gleichwohl nach wie vor aktuell.
Welche sind das?
Ferdinand Oetker: Unser Vater hat viel Menschlichkeit mitgebracht. Er war sehr nahbar. Zugleich war er tief in den Themen drin, weil er sehr genau zugehört hat. Er war sehr offen und interessiert an neuen Entwicklungen. Das wollen wir fortführen.
Was treibt Sie persönlich als Unternehmer an?
Alfred Oetker: Wir wollen eine familiengeführte Unternehmensgruppe bleiben, wir wollen sie weiterentwickeln in die nächste Generation. Wir haben viel bekommen – und wollen mehr daraus machen. Wir wollen auch weiter in Deutschland investieren. Und wir wollen die Unternehmensgruppe irgendwann übergeben, weil das Unternehmen hoffentlich länger lebt als wir.
In Deutschland ist die Vermögensungleichheit laut Bundesbankbericht vom April dieses Jahres nach wie vor hoch. Das hat auch damit zu tun, dass weite Teile der Bevölkerung keine Chance haben, Vermögen zu bilden und zu vererben. Vor allem in den neuen Bundesländern gibt es kaum altes Geld wie bei Ihnen mit 130 Jahren Firmengeschichte.
Ferdinand Oetker: Wir sehen unsere Aufgabe darin, ein guter Arbeitgeber zu sein und Wachstum und damit Wohlstand und attraktive Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Wir haben seit unserem Start 300 neue Arbeitsplätze geschaffen, in Deutschland wie auch international. Wir beschäftigen mehr als 8300 Menschen. Davon leben auch deren Familien.
Alfred Oetker: Wir wollen als Unternehmer aktiv Verantwortung tragen – und damit einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung unserer Gesellschaft und Wirtschaft leisten.
Die Herren Oetker, vielen Dank für das Interview.
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