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Viele Kandidat·innen fallen durch, weil sie nicht ins Raster passen | © Aleksei Naumov/Getty Images

„Wir stellen nach Qualifikation ein, nicht nach Diversity“

Aha. Und was genau glaubst du, heißt das? Dass diverse Menschen automatisch weniger qualifiziert sind? Dass „beste Person für den Job“ bedeutet: am besten wie alle anderen im Team? Dass es immer ein „Entweder-oder“ ist?

Newsflash: Diversity & Qualifikation sind kein Widerspruch.

Aber dieser Satz fällt ständig, wenn es darum geht, ob Unternehmen sich diverser aufstellen sollten. Und was dahinter steckt, ist oft ein völlig verzerrtes Bild davon, was Chancengleichheit eigentlich bedeutet.

Wie „die besten Leute“ wirklich ausgewählt werden

Realität ist: In den meisten Unternehmen läuft Recruiting nicht nach rein objektiven Kriterien ab. Sondern nach:

  • „Kultureller Fit“ = Passt ins Team (= Sieht aus wie der Rest?)

  • „Ich vertraue meinem Bauchgefühl“ = Ich stelle Leute ein, die mir ähnlich sind

  • „Wir brauchen jemanden, der sich durchsetzen kann“ = Männer bevorzugt

  • „Wir suchen eine junge, dynamische Person“ = Altersdiskriminierung inklusive

Viele der besten Kandidat:innen kommen gar nicht in den Prozess, weil sie nicht in dieses unsichtbare Raster passen. Und dann tun Unternehmen so, als hätten sie „einfach niemanden gefunden“ …

Diversity ist nicht „nett“ – es ist notwendig

Nicht, weil’s gut fürs Image ist.
Nicht, weil „man das jetzt halt so macht“.
Sondern weil Unternehmen sonst gute Leute verlieren.

Die Fakten sprechen für sich:

Homogene Teams denken homogener.
Wenn alle aus der gleichen Bubble kommen, kommt auch immer das gleiche raus.

Diverse Teams sind wirtschaftlich erfolgreicher.
Studien zeigen das seit Jahren – aber es klingt wohl nicht sexy genug für die CEOs.

Menschen arbeiten lieber dort, wo sie sich gesehen fühlen.
Und nicht da, wo sie sich permanent anpassen müssen.

Diversity ist kein Nice-to-Have.

Es geht nicht um „Extrawünsche“.
Es geht nicht um „Quoten“.
Es geht darum, wer heute überhaupt eine faire Chance bekommt.

Und solange der Satz „Wir stellen nach Qualifikation ein, nicht nach Diversity“ noch existiert, heißt das:
Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns.

Was denkst du?

Gibt es einen Satz im Recruiting oder Arbeitsalltag, der dich bei diesem Thema triggert? 😏

Ika Amonath schreibt über Employer Branding, Recruiting Insider, Personalvermittlung, Job & Karriere

Recruiting und Ika = 🤝 Ika hat nicht nur einen Podcast und schreibt spannende Artikel: Vielmehr vermittelt sie Fach- und Führungskräfte per Direktansprache für verschiedene Branchen, hilft in Fragen zu Personal Branding wie Employer Branding und genießt an ihrem Job, das kein Tag gleich ist.

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