Wohngesundheit (nicht nur) in der Corona-Pandemie: Das Wichtigste über Schimmel
In der Corona-Pandemie werden die Wohnungen intensiver als sonst genutzt. Das kann zu Schimmelbildung führen - mit Folgen für die Gesundheit. 7 Tipps gegen den Schimmel.
Der Lockdown führt dazu, dass nicht nur im Homeoffice gearbeitet, sondern auch viel renoviert, umgeräumt, gestrichen und aussortiert wird. Doch gerade im Winter kann es durch erhöhte Feuchtigkeit zum Schimmelbefall kommen. Aber auch die Unterhaltung mit anderen Menschen über einen längeren Zeitraum in geschlossenen Räumen führt dazu, dass der CO2-Anteil der Luft stark ansteigt. Jeder Atemzug produziert Luftfeuchtigkeit, die ebenfalls die Wohnräume belastet. Auch nicht ausreichende Lüftung führt oft zur Entstehung von Schimmel. Schon innerhalb von 72 Stunden entwickeln sich Pilzsporen zu lebendigen Kulturen. Sie sind allgegenwärtig. Weitere Ursachen für ihre Ausbreitung sind beispielsweise: Risse im Mauerwerk, aufsteigende Feuchte in Wänden, ungenügendes Austrocknen bei Neubauten oder nach Baumaßnahmen oder Wasserschäden. Gefährlich wird es, wenn Schimmel die Luftqualität beeinträchtigt. Einige Schimmelarten sind sogar toxisch für den menschlichen Organismus und können zu schweren Erkrankungen führen (Allergene und Atemprobleme, chronische Müdigkeit, Herzrhythmusstörungen).
Die beiden wichtigsten Ursachen für Schimmelbildung sind menschliches Fehlverhalten und Baumängel.
Schimmelprävention am Bau erfordert deshalb einen bewussten und sorgfältigen Umgang von der Planung über die Bauüberwachung bis hin zur Bauausführung in allen Gewerken. Ein baulich intaktes Gebäude, in das keine Feuchte von außen eindringt, ist Voraussetzung für gesundes Wohnen. Der Baudienstleister und Projektentwickler KRIEGER + SCHRAMM (K+S) Krieger + Schramm handelt deshalb während der gesamten Bauphase präventiv. Der Bereich „Wohngesundes Bauen“ ist hier seit über 10 Jahren ein zentrales Thema. „Mit einem eigenen Fachbereich und mit externen Spezialisten haben wir Lösungen entwickelt, die unseren Bauherren einen besonderen Vorteil für die Gesundheit in den eigenen vier Wänden bieten. Angefangen von der Prüfung der Baumaterialien auf Schadstoffe bis hin zur Auswahl unserer Nachunternehmer achten wir akribisch auf die Einhaltung unserer strengen Kriterien zum wohngesunden Bauen“, sagt Geschäftsführer Matthias Krieger. Das Unternehmen arbeitet in diesem Bereich mit dem Sentinel Haus Institut und dem TÜV Rheinland zusammen, um auch der Schimmelbildung konsequent vorzubeugen. Dazu gehört ein bewusstes Feuchtemanagement in der Bauphase und ein generell präventives Verhalten. Zur optimalen Sensibilisierung werden die Bauleiter und Handwerker regelmäßig zu diesem Thema geschult.
Die wichtigsten Tipps gegen Schimmel in der Wohnung
Die Ursachen, die zu dem Schimmelwachstum geführt haben, müssen geklärt und abgestellt werden.
Materialien, auf denen Schimmelpilze wachsen, müssen gereinigt oder entfernt werden.
Kleinerer Schimmelbefall (z.B. < 0,5 m2 und nur oberflächlicher Befall) kann selbst beseitigt werden, sofern man nicht allergisch auf Schimmelpilze reagiert.
Für Frischluft und Trockenheit sorgen: Nach dem Aufstehen die Fenster öffnen und Bettdecke kurz lüften.
Nach dem Duschen und Baden Fliesen und Duschglas trocknen.
Nach dem Kochen Wasserdampf abziehen lassen.
Wäsche und Handtücher wenn möglich draußen trocknen lassen.
Die Wohnung nicht zu stark überheizen (bei 24 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 60 bis 65 Prozent ist Schimmelbefall unvermeidlich.)
Feuchte Gegenstände und Wohnungen sollten gezielt geheizt und gelüftet werden (am besten Durchzugslüftung mehrere Tage).
Trockene Wände sind die beste Vorsorge gegen Schimmelpilzbefall und die Basis für eine dauerhafte Sanierung.
Wärmedämmmaßnahmen können das Problem von Wärmebrücken mit kalten Wandtemperaturen reduzieren.
Kleinere Schimmelstellen (z.B. Fensterrahmen, feuchte Ecken) lassen sich leicht mit hochprozentigem Alkohol abwischen oder mit umweltfreundlichen Schimmelentfernern, die der Handel bereithält, beseitigen (erhältlich z.B. bei memolife).
Wenn der Schimmelfleck größer ist als ein halber Quadratmeter, sollte professionelle Hilfe geholt werden.
Der Laie kann sich auch Schimmelpartikelmessgeräte, Schimmeldetektoren und Hochleistungslüfter kaufen (nützt allerdings nur dann etwas, wenn auch die Ursache für den Schimmelbefall bekannt ist).
Verbände und Netzwerke zur Schimmelpilzberatung: Bundesverband Schimmelpilzsanierung e.V., Berufsverband Deutscher Baubiologen VDB e.V., Beratungsstandorte des Netzwerkes Schimmelpilzberatung in Deutschland (auch medizinische Hilfestellungen), einige Gesundheitsämter bieten Beratung bei Schimmelpilzproblemen an.
Weiterführende Informationen
Nachhaltigkeit in den eigenen vier Wänden: Die wichtigsten Aspekte für gesundes Bauen und Wohnen
Titus Arnu: Feuchte Albträume. In: Süddeutsche Zeitung (16./17.1.2021), S. 49.
Alexandra Hildebrandt und Claudia Silber: Gut zu wissen... wie es grüner geht: Die wichtigsten Tipps für ein bewusstes Leben. Amazon Media EU S.à r.l. Kindle Edition 2017.
Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewusstsein für Dringlichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020.
Matthias Krieger: Praxiswissen Eigentumswohnung: Was Sie vor dem Kauf einer Neubauwohnung wissen sollten. BusinessVillage Verlag, Göttingen 2020.
„Um Schimmels Willen: Feuchteschäden in Wohnräumen und soziale Lage.“ Hg. Gesundheitsamt Bremen, Abteilung Gesundheit und Umwelt. Bremen 2007, S.8.