Mit den richtigen Schritten zum guten Gespräch. - © unsplash / maxon

4 Schritte: So können als Führungskraft schlechte Nachrichten überbracht werden

Führungskraft zu sein bedeutet nicht nur Entscheidungen zu treffen und kreative, analytischer oder logische Prozesse im Team voran zu treiben. Führungskräfte müssen ebenso in der Lage sein schlechte Nachrichten angemessen und konstruktiv zu übermitteln. Schwierig wird es dann, wenn man als Vorgesetzter Konzern- oder Unternehmensentscheidungen weitergeben muss, von denen man selbst nicht überzeugt ist. In unserem Gastbeitrag von Business Punk hat der Kölner Karriere- und Führungskräftecoach Bernd Slaghuis verraten, wie man als Führungskraft schlechte Nachrichten in vier Schritten seine Mitarbeiter weitergibt. Die vier Schritte:

1. Reflektiere zunächst: Bin ich selbst davon betroffen?

Häufig hast du als Führungsperson selbst überhaupt keinen Einfluss darauf, was für Kürzungen das Unternehmen für deine Abteilung festlegt. Bevor du also die fremde Hiobsbotschaft an deine Mitarbeiter weiter trägst, solltest du dir erst die Zeit nehmen zu verstehen, was die getroffenen Massnahmen für dich selbst als Führungskraft bedeuten. Der passende Experten-Tipp von Bernd Slaghuis dazu: „Sich selbst erstmal Klarheit zu verschaffen, als direkt panisch loszurennen und so eine Botschaft im Team zu verkünden“ sei wichtig, um im späteren Mitarbeitergespräch auf Bedenken und Fragen eingehen zu können.

2. Schlechte Nachrichten brauchen klare Positionen

Als Führungsperson bist du in deiner Abteilung dafür verantwortlich, die Belange deines Unternehmens in deinem Team umzusetzen. Deshalb ist es wichtig, auch ganz klar den Standpunkt der oberen Etagen zu vermitteln. Das fällt nicht immer leicht, vor allem, wenn die eigene Meinung davon abweicht. Dennoch solltest du nicht den *jammernden Chef* geben, nach dem Motto: „Ich versteh die Entscheidung da oben auch nicht“. Das sei laut Slaghuis kein professionelles Führungsverhalten. Denn auch wenn es dir kurzzeitig Sympathiepunkte bei deinen Kollegen verschafft, verlierst du auf Dauer deine Glaubwürdigkeit. Hast du den ersten Schritt gewissenhaft befolgt und eine eigene Überzeugung zu den Entscheidungen entwickelt, solltest du diese in Bezug zu deinen Mitarbeitern setzen und deine Position klar vertreten. Problematisches Führungsverhalten inkludiert nämlich bereits das Unvermögen klare Haltung zu zeigen.

3. Zeige als Führungskraft Empathie

Auch wenn der vorherige Punkt eventuell so klingt, als müssten Führungskräfte den eiskalten Übermenschen geben, ist das natürlich absolut nicht der Fall. Als Chef ist es wichtig, Empathie und Verständnis für die Situation deiner Mitarbeiter zu zeigen. Für einige haben schlechte Nachrichten einen erheblichen Einfluss auf ihr Leben. Wichtig ist, „als Führungskraft alle Möglichkeiten, die die Mitarbeiter haben, offen und ehrlich aufzuzeigen und versuchen, möglichst lösungsorientiert vorzugehen.“, so Slaghuis. Bei einem Standortumzug oder der Auflösung eines Teils des Teams beispielsweise solltest du als Führungskraft deinem Team Möglichkeiten anbieten können, wie etwa Aufhebungsverträge oder Vorschläge für interne Versetzungen.

4. Sorge für Transparenz

Auch wenn es dir bei schlechten Nachrichten als Führungskraft schwer fällt, offen mit deinen Mitarbeitern zu reden, solltest du versuchen, immer soviel Klarheit wie nur möglich zu schaffen. Manche Themen können natürlich nicht sofort offen besprochen werden, doch auch das kann man im Team kommunizieren. Denn frühzeitig Transparenz gegenüber dem Team zu schaffen hat auch etwas mit Fairness zu tun, so Bernd Slaghuis. „Ich sehe häufig, dass bei fast allen Mitarbeiter-Chef-Themen mangelnde Klarheit das Problem ist.“, erzählt der Karriere- und Führungskräftecoach. Also: Sei fair und hole deine Mitarbeiter so schnell wie möglich ins Boot. Schlechte Nachrichten sind nämlich – natürlich abhängig vom Thema – dann besonders schlimm, wenn die Mitarbeiter unvermittelt davon getroffen werden.

Alle vier Schritte zu jonglieren ist als Führungskraft keine leichte Aufgabe, jedoch ein wesentlicher Managementstil. Wer auch in der Lage ist schlechte Nachrichten produktiv und konstruktiv an seine Mitarbeiter zu überbringen, wird eher als kompetente und professionelle Führungskraft wahrgenommen.

Der Inhalt dieses Beitrages stammt von unserem Kooperationspartner Kununu.

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