Akustisches Charisma: Führen mit starker Stimme
Sie wollen kompetent, selbstbewusst und leidenschaftlich wirken? Dann arbeiten Sie an Ihrer Stimme. Die Forschung zum akustischen Charisma zeigt, worauf Sie dabei achten müssen.
Von Katrin Prüfig
Wenn Tim Höttges spricht, kann man kaum weghören: Sein Sprechtempo ist dynamisch. Er macht kurze Sätze. Er spricht kraftvoll und zugleich natürlich; die Stimme wechselt zwischen lauten und leisen Passagen. Und er betont entschlossen jene Wörter oder Satzteile, die ihm wichtig sind. Im aktuellen CEO Digital Video Index 2023 vom Bundesverband für Medientraining ist der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom akustisch der klare Sieger.
Von Rednern wie Höttges lassen sich Menschen motivieren, inspirieren und überzeugen. Die Wissenschaft nennt diese Fähigkeit zu sprechen „akustisches Charisma“. Damit sind stimmliche Signale gemeint, welche die Sprechenden kompetent, selbstbewusst und leidenschaftlich wirken lassen. Und davon können Führungskräfte im Grunde nicht genug haben. Denn charismatische Führung ist ohne charismatische Sprechweise kaum denkbar. Darin sind sich Psychologen und Phonetiker einig.
Die gute Nachricht vorweg: Vieles lässt sich erlernen und trainieren. Der frühere US-Präsident Barack Obama beispielsweise kam nicht als rhetorischer Superstar auf die Welt. In seiner Biografie schreibt er, dass er anfangs sehr unzufrieden mit seinen Wahlkampfauftritten gewesen sei. Dann ließ er sich coachen, feilte an seinen Texten – und schon hatte er mehr Power als Redner.
Es gibt viele Forschungen zu Sprechtempo, Lautstärke, Füllwörtern, Pausen oder zur Tonhöhe. Das Konzept des akustischen Charismas umfasst erstmals diese und weitere Aspekte.
Maßgeblich entwickelt hat es Oliver Niebuhr, Professor für Kommunikation und Innovation an der Universität Süddänemark in Sønderborg. Er und sein Team haben 16 Bausteine für Stimme und Sprechweise identifiziert und mit einem Algorithmus analysiert, den sie mit mehreren 10.000 Feedbacks von Zuhörenden gefüttert hatten. Den Zuhörenden wurden Stimmproben immer wieder vorgespielt und dabei leicht verändert: mal schneller, mal langsamer, mal mit höherer Stimme, mal mit tieferer, mal monotoner, mal stärker betont. Aus der Vielzahl der Feedbacks „lernte“ der Algorithmus schließlich, was bei den Zuhörenden charismatisch wirkte und was nicht.
Der Algorithmus repräsentiert also gewissermaßen das Durchschnittsohr. Er misst unter anderem in Dezibel, Hertz und Silben pro Sekunde, wie akustisch-charismatisch ein Sprecher klingt. Er vergleicht Frauenstimmen nur mit Frauenstimmen und Männerstimmen nur mit Männerstimmen. Im Ergebnis bündelt er dann die 16 Bausteine in einem Wert zwischen 0 und 100. Für Telekom-CEO Tim Höttges liegt dieser bei 93,6 Prozent. Das heißt: im hervorragenden Bereich und akustisch in einer Liga mit Barack Obama.
Zu den Superstars des akustischen Charismas gehörte Steve Jobs, der 2011 verstorbene Apple-Chef. Seine Bühnenpräsenz verdankte er nicht einer großen Statur, ausladenden Bewegungen oder dem schwarzen Rollkragenpullover. Noch nicht einmal seine Stimme war herausragend tief und sonor, im Gegenteil: Jobs hatte eine vergleichsweise hohe Männerstimme. Entscheidend war jedoch, wie er sie einsetzte.
Schauen wir uns das genauer an: Jobs sprach bei ausgewählten Produktionspräsentationen mit einer mittleren Stimmhöhe zwischen 210 und 230 Hertz. Das ist untypisch hoch für einen Mann, wie die Referenzgruppen aus anderen Studien zeigen.
Entscheidend ist hier, dass Jobs diese Stimme variantenreich nutzte: ein dynamisches Auf, wenn er Details hervorheben wollte. Und ein dynamisches Ab, wenn er seine Botschaft am Ende stimmlich landete – sozusagen mit einem hörbaren Punkt. Phonetiker nennen dies einen „finalen Fall“.
Eine variantenreiche Stimmführung ist also ein wichtiger Baustein akustischen Charismas. Ein weiterer ist die Lautstärke. Jobs sprach weder besonders laut noch besonders leise. Auf der waagerechten Achse liegt er im Mittelfeld. Aber auch hier kommt Varianz ins Spiel: Im Vergleich zu den Referenzgruppen klang Jobs auch dadurch interessanter, dass er mal etwas lauter und mal etwas leiser sprach.
Stimmführung und Lautstärke verdeutlichen, wie wichtig Abwechslung ist – im Gegensatz zu einer monotonen Sprechweise. Das Gleiche gilt für das Sprechtempo. Auch hier lässt sich wunderbar variieren: mal etwas langsamer und eindringlicher, mal ein wenig schneller und leidenschaftlicher.
Studien legen nahe, dass ein dynamisches, zielgerichtetes Grundtempo als charismatisch empfunden wird. Konkret: 4 bis etwa 5,5 Silben pro Sekunde dürfen es sein. Deutlich darunter klingt es zu langsam oder pastoral. Wer hingegen deutlich darüber liegt, wie zum Beispiel Wolfgang Kubicki von der FDP oder der Youtuber Julien Bam, der überfordert seine Zuhörenden schnell. Manche Silbe wird weggenuschelt, und es bleibt keine Zeit, mit der Stimme andere wertvolle Charisma-Signale auszusenden.
Ein zu hohes Sprechtempo war lange auch ein Problem von Meta-Chef Mark Zuckerberg. Der direkte Vergleich mit dem Apple-Manager zeigt: Während Jobs durchschnittlich 4,5 bis 5 Silben pro Sekunde verwendete, preschte Zuckerberg mit mehr als 6 Silben pro Sekunde davon. Wer so schnell spricht, hat kaum Zeit, Wichtiges zu betonen. Die Forscher fanden bei Zuckerberg nur ein bis zwei besondere Betonungen pro Minute, während es bei Jobs mehr als fünf waren. Der Meta-Chef vergab so viele Möglichkeiten, mit seiner Stimme leidenschaftlich zu wirken.
Interessant sind auch Füllwörter wie „äh“, „ähm“ oder „öhm“. Sie sind bei Jobs kaum zu finden, bei Zuckerberg etwas häufiger und bei den Referenzgruppen aus anderen Studien bis zu sechsmal pro Minute. Klingt viel, aber ist es das auch? Die Forschung zeigt, dass Füllgeräusche auch positiv wirken können – vorausgesetzt, Sie setzen sie richtig ein (siehe Kasten „Gib mir ein Äh!“ unten).
Vielleicht haben Sie beim Lesen gedacht: Na ja, wer wie Steve Jobs angesagte Smartphones auf der Bühne vorstellt, hat es auch leicht, akustisch-charismatisch zu wirken. Stimmt! Deshalb haben die Forscher aus Sønderborg die Stimmen von Jobs und Zuckerberg auch ohne den Kontext ihres Unternehmens überprüft. In einem Experiment fütterten sie Autonavigationsgeräte mit den Stimmprofilen der beiden Unternehmer. Dann ließen sie Probanden mit den Autos zur Universität in Sønderborg fahren. Der Weg war eigentlich kurz und leicht zu finden, und die Fahrer waren ortskundig.
Beide Navis aber führten systematisch in die falsche Richtung. Je länger die Fahrt dauerte, desto weniger passten die Ansagen und Hinweise aus dem Gerät zur eigentlichen Route. Wem würden die Probanden länger folgen – wohlgemerkt: wider besseres Wissen? Steve Jobs oder Mark Zuckerberg?
Ergebnis: Nicht nur folgten die Probanden dem Navi mit Jobs’ Stimmprofil länger, sie bewerteten es in einer abschließenden Umfrage auch besser, trotz der Irrfahrt. Die Teilnehmer mit dem Zuckerberg-Navi brachen den Versuch früh ab. Sie waren skeptisch und vertrauten dem Gerät schon ab der ersten falschen Ansage nicht mehr. Das lässt vermuten: Steve Jobs hätte auch Äpfel auf dem Wochenmarkt verkaufen können oder Heizdecken oder Haftpflichtversicherungen. Sein akustisches Charisma jedenfalls funktionierte auch in einem so alltäglichen Kontext wie einem Navigationsgerät.
Sie sollten akustisches Charisma jedoch nicht mit Sympathie verwechseln. Es geht um wirksames, vertrauenerweckendes und motivierendes Sprechen, wie es von Führungskräften zunehmend erwartet wird. Jeder von uns besitzt akustisches Charisma. Die Frage ist nur: Wie viel unseres individuellen Potenzials nutzen wir bereits?
Sehen Sie Ihre Stimme als ein Werkzeug an, mit dem Sie auf drei Ebenen charismatisch wirken können:
1. Signale für Selbstbewusstsein sind gut hörbare Punkte am Ende eines Gedankens, gefolgt von einer bewusst gesetzten Pause. Sie sollten zudem etwas lauter und zielgerichtet sprechen, zum Beispiel, wenn Sie in einem Meeting das Wort ergreifen, und ihrer Stimme Dynamik verleihen.
2. Signale für Leidenschaft sind starke Betonungen einzelner Wörter sowie das leichte Anheben der Stimme in wichtigen Passagen. Dazu kommt die Varianz im Sprechtempo.
3. Signale für Kompetenz finden wir, wenn der Sprachfluss gut strukturiert ist. Wenn er kurze Sätze und Teilsätze enthält, die durch erkennbare Sprechpausen voneinander abgegrenzt sind. Zudem sollten Sie Füllwörter und Füllgeräusche vorsichtig dosieren.
An welchen deutschen Managerinnen und Managern können Sie sich hier orientieren? Das wollten Oliver Niebuhr und ich für unseren gemeinsamen Podcast „Stimmt! Die Sprechviertelstunde“ untersuchen. Wir schlagen für diesen Podcast die Brücke zwischen Forschung und Trainerpraxis. Unter den Frauen, die wir mithilfe des Algorithmus untersucht haben, sticht Sigrid Nikutta hervor, Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn und verantwortlich für den Güterverkehr. Bei einem Auftritt in einem WDR-Podcast kam sie auf einen Charisma-Wert von 87,8. Das bedeutet, dass sie 87,8 Prozent aller anderen bisher untersuchten Sprecherinnen hinter sich ließ. In dem Podcast hatte sie ein dynamisches Sprechtempo und sprach laut und druckvoll – ein Signal für Leidenschaft. Sie sprach in kurzen Sätzen und gab ihren Gedanken Struktur – ein Signal für Kompetenz. Und sie schloss Sätze mit einem klaren Punkt ab, ihre Stimme ging entschlossen runter – ein Signal für Selbstbewusstsein.
Hervorzuheben ist auch Vera Elter, CHRO der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Hier ein Beispiel aus ihrer Laudatio auf den Bauunternehmer Ortwin Goldbeck: „Er ist ein typischer Westfale: ruhig und bescheiden. Keiner, der viele Worte macht um eine Sache. Und der von sich sagt: Um Geschäfte zu machen, gehe ich nicht in die Kneipe oder auf den Golfplatz. Seine Welt ist die der Schlosser, Tischler und Schmiede. Sein Werkstoff ist der Stahl. Wenn er über Stahl spricht, leuchten seine Augen.“
Kurze Sätze, hörbare Punkte, deutliche Pausen. Den Zuhörern gab das die Möglichkeit, das Gesagte zu verarbeiten und zu verstehen. Sie können sich merken: Die Pause macht die Botschaft groß. Sie zeugt auch von Selbstbewusstsein, nach dem Motto: Ich halte jetzt die Stille aus.
Der CEO Digital Video Index ist eine Rangliste der Dax-40-CEOs, die auf einer Auswertung ihrer meistgeklickten Social-Media-Videos aus dem Vorjahr beruht. Ich bin Mitglied der Jury. Wir bewerteten die drei Ebenen der Kommunikation: visuell, sprachlich, akustisch – für Letzteres setzten wir erneut den Algorithmus ein.
Im Index 2022 lagen drei Dax-Manager beim Charisma-Wert fast gleichauf: Frank Appel, CEO der Deutschen Post; Martin Brudermüller, CEO von BASF; und Nikolai Setzer, CEO von Continental. Alle hatten Werte zwischen 84 und 86 in den untersuchten Videopassagen. Klangen die drei Manager deshalb ähnlich? Keineswegs.
Appels Stimme war tiefer und druckvoller als die der beiden anderen. Setzer sprach etwas schneller als seine CEO-Kollegen. Brudermüller bot eine Varianz in der Stimmhöhe an, die bei Appel und Setzer in den ausgewerteten Videos nicht ganz so ausgeprägt war. Alle drei klangen unterschiedlich – und nutzten doch etliche Bausteine einer charismatischen Sprechweise gleichermaßen stark: hörbare Punkte, Pausen und eine druckvolle, laute Sprechweise. Das zeigt: Sie können Schwächen in Ihrer Sprechweise ausgleichen, wenn Sie andere Stärken ausspielen.
Wenn es Ihnen zu technisch vorkommt, die erwähnten stimmlichen Signale in Ihre Kommunikation einzubauen, können Sie auch einen anderen Weg gehen: Setzen Sie auf eine einfache und lebendige Sprache, durchsetzt mit Ich-Botschaften und Beispielen. Sie ersetzen Technokratendeutsch durch Alltagssprache und holen sich die genannten Signale zum Teil allein über Ihre Wortwahl an Bord.
Wie sieht das aus? Hier ist ein Beispiel für aufgeblähte Technokratensprache:
„Meine Damen und Herren, in nicht einfachen Zeiten schaffen wir mit dieser Kooperation ein Bündnis, das anspruchsvoll ist, das sich aber nicht versteckt vor den großen Herausforderungen, vor den Krisen, sondern die Chancen sieht, weil wir einen neuen Aufbruchsfortschritt schaffen wollen und es uns in dieser Zeit nicht leisten können, in Silos zu denken und den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen, sondern wirklich in den entscheidenden Bereichen dieses Unternehmens einen Paradigmenwechsel einzuleiten, den es braucht für die Modernisierung unseres Unternehmens, für die Digitalisierung unserer Geschäftsmodelle und vor allen Dingen für die Zukunftsfähigkeit unseres Hauses in den kommenden Jahren.“
Uiuiui! 98 Wörter. Ein Bandwurmsatz. Was ist noch mal der zentrale Gedanke? Wenn der oder die Sprechende in diesem Stil weitermacht, werden die Zuhörenden schnell weghören und abschalten.
Wie wäre es so?
„Meine Damen und Herren, (p) in schwierigen Zeiten wagen wir eine anspruchsvolle Kooperation. (p) Ein mutiges Bündnis. (Pause) Wir gehen die Krisen wie zum Beispiel die Energieknappheit an und stellen uns den Herausforderungen. (p) Und wir sehen ganz klar auch die Chancen. (Pause) Wir haben um diese Entscheidung intensiv gerungen, weil wir nach vorn schauen. (p) Der kleinste gemeinsame Nenner wird nicht reichen. (Pause) Ich bin überzeugt: (p) Wir brauchen in den entscheidenden Bereichen unseres Unternehmens einen neuen Kurs. (Pause) Wir müssen ein modernes Unternehmen schaffen. Wir müssen digitale Geschäftsmodelle etablieren, und wir müssen unser Haus zukunftsfest machen.“ (Pause)
Diese Satzstruktur macht hier vieles möglich: kurze Pausen (p) auch mal im Satz, deutliche Energiepausen an zwei, drei wichtigen Stellen (Pause). Sie erlaubt auch den hörbaren Punkt ebenso wie kraftvolle Betonungen und Tempowechsel. Erlauben Sie auch Ihren Händen „mitzusprechen“. Intuitive, lebendige Gestik führt automatisch zu lebendigerem, variantenreichem Sprechen.
Der Weg zu mehr akustischem Charisma steht uns überall offen: beim Abendessen mit der Familie oder Freunden, im nächsten Meeting, in Gruppengesprächen. Fokussieren Sie sich zunächst jeweils nur auf einen Baustein: In einer Woche üben Sie den hörbaren Punkt, in der nächsten denken Sie daran, mehr Pausen zu machen, und in der übernächsten vielleicht, mehr Betonungen einzubauen.
Nehmen Sie sich immer wieder einmal mit dem Handy auf. Das mag am Anfang eine Hürde sein. Oft fällt in meinen Trainings der Satz „Ich mag mich nicht hören; ich finde meine Stimme schrecklich.“ Aber genau darum geht es: dass Sie sich mit Ihrer Stimme versöhnen, Ihre Stärken wahrnehmen und Ihre Potenziale heben. Sie können das Handy auch mal im nächsten digitalen Meeting mitlaufen lassen. (Lesen Sie dazu den Kasten „Drei Tipps für Videokonferenzen“ links.)
Zum Schluss ein Tipp, der nicht nur unser akustisches Charisma stärkt, sondern auch unser Gehirn: Wann immer es möglich ist, sollten Sie im Stehen sprechen. Da ist die Atmung freier, die Gestik leichter – und schon klingen wir präsenter und charismatischer. © HBm 2023
Gib mir ein Äh!
Wenn Ihnen im Sprachfluss ab und zu ein Äh oder Öh hineinrutscht, ärgern Sie sich nicht: Ein gelegentliches Füllgeräusch kann sogar wertvoll sein. Hier drei Erkenntnisse aus der Wissenschaft:
Ganz ohne Ähs und Öhs zu sprechen wirkt auf viele Menschen unnatürlich, zu perfekt, manchmal sogar manipulativ.
Studien ergaben, dass fünf bis sechs dieser Füllgeräusche pro Minute absolut okay sind. Es kommt allerdings auf die Länge der Ähs und ihre Lautstärke an.
Zuhörer können sich an Wörter oder Zusammenhänge, die nach einem Äh kommen, oft besser erinnern. Menschen verstehen das Füllgeräusch anscheinend als Signal, dass jetzt Aufmerksamkeit gefragt ist, weil etwas Wichtiges folgt.
Drei Tipps für Videokonferenzen
Noch einmal mehr Bedeutung bekommt die Sprechweise im digitalen Miteinander. Denn hier haben wir außer etwas Mimik und minimaler Gestik vor allem unsere Stimme, um Inhalte zu strukturieren und Emotionen zu transportieren. Hier sind drei Tipps, wie sie besser digital kommunizieren:
Halten Sie beim Sprechen Blickkontakt zur Webcam, nicht zu den Zuhörenden auf Ihrem Bildschirm. Die Kamera ist Ihr Dialogpartner, dadurch sind Sie präsenter. Und der Kehlkopf wird nicht so eingequetscht.
Sofern es Ihr Schreibtisch erlaubt, schieben Sie den Laptop weiter zurück und somit von sich weg. Schon 20 bis 30 Zentimeter führen unbewusst zu lauterem (und damit leidenschaftlicherem) Sprechen. Steht der Laptop zu nahe, werden wir oft leiser.
Gönnen Sie sich ein externes Mikrofon. Schon für 60 bis 80 Euro gibt es sehr gute Modelle, die Ihre Stimme aufwerten. Davon profitieren sowohl Sie selbst als auch Ihre Zuhörenden.
Autorin
Katrin Prüfig ist Medien- und Kommunikationstrainerin, Podcasterin und Moderatorin. In der ARD hat sie unter anderem die Tagesschau moderiert. Von 2018 bis 2020 war sie Professorin für Journalismus und Business Communication an der University of Europe for Applied Sciences. Ihr aktuelles Buch ist „Führungsinstrument Stimme: In 10 Schritten zu mehr akustischem Charisma“ (Schäffer-Poeschel 2022).
Dieser Beitrag erschien erstmals in der April-Ausgabe 2023 des Harvard Business managers.
